Die entführte Putzfrau

Isabella Müller Freiburg @isabella_muenchen

Nach mehr als 16 Jahren konnte tatsächlich der bis dato als Cold Case geltende Mord an Heidrun Pursche aus Eggenstein-Leopoldshafen aufgeklärt werden. Laut Zeugen war die 57 Jahre alte Putzfrau in einer Klinik in Bad Krozingen gerade auf dem Weg zu ihrer Arbeit, als sie am Morgen des 17. Januar 2003 auf der Straße von einem maskierten Mann in ihren Kleinwagen gezerrt wurde und anschließend mit ihr davon fuhr. Zwei Monate später wurde ihre Leiche im März in einem Waldstück bei Ehrenkirchen nur wenige Kilometer von Bad Krozingen entfernt gefunden. Die Obduktion ergab, dass Heidrun Pursche erstochen worden war. Ein Sexualverbrechen konnte ausgeschlossen werden. Die Polizei ermittelte auf Hochtouren und verfolge mehrere Hundert Spuren. Auch ein Massen-Gentest wurde durchgeführt, in dem mehr als 900 Männer in der Region Speichelproben abgaben. Doch dieser blieb genauso ergebnislos wie eine Fahndung in der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY … ungelöst”. Vom Täter fehlte jede Spur, der nach der Entführung von Heidrun Pursche noch an einem Geldautomaten mit deren EC-Karte Geld abgehoben hatte, was das Foto einer Überwachungskamera belegte. Jahre strichen ins Land bis ein Zeuge auftauchte, der auf den veröffentlichten Fotos den Rucksack des maskierten Mannes erkannt hatte, der einem seiner Bekannten gehörte. Diese heiße Spur führte zu dem 55 Jahre alten Messebauer Thomas W. aus Buggingen im Markgräflerland. Seit seiner Jugend hatte dieser psychische Probleme, verletzte sich selbst und schrieb Tagebucheinträge mit seinem eigenen Blut. Im Polizeiverhör legte er ein vollständiges Geständnis ab. Er hatte Heidrun Pursche am Morgen seines Geburtstags in ihrem eigenen Auto entführt, da seine Lebensgefährtin Streit mit ihr gehabt hatte. Denn diese war ihre Vorgesetzte und deren Dienstpläne gefielen dem Paar einfach nicht. Er wollte die Frau zur Rede stellen und sie dazu bringen, die Arbeitsabläufe seiner Partnerin zu ändern. Aus diesem banalen Grund musste Heidrun Pursche sterben. Denn als diese sich wehrte und ihm mit rechtlichen Konsequenzen für sein Fehlverhalten drohte, stach er mit einem 40 Zentimeter langen Messer auf diese ein. Ihre Leiche verscharrte er anschließend im Waldrand von Ehrenstetten. Dann parkte er ihr Auto auf dem Autobahnparkplatz bei Neuenburg. Für die gewaltsame Tötung von Heidrun Pursche wurde Thomas W. vom Freiburger Landgericht des Mordes für schuldig befunden und zu einer lebenslangen Gefängnisstrafe verurteilt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Freiburg, wo Thomas W. vor Gericht seine gerechte Strafe für den brutalen Mord an Heidrun Pursche erhalten hatte. 🙂

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