Der Todesengel

Isabella Mueller @isabella_muenchen Leipzig

Ein Todesengel, der Anfang Oktober 1985 bis 1988 wehrlose Babys durch Gift tötete, war die 20 Jahre alte Simona K., die als Krankenschwester in einer Städtischen Frauenklinik auf der Neugeborenenstation in Leipzig arbeitete. Ab Herbst 1985 erkrankten urplötzlich auf der Neugeborenenstation immer mehr Säuglinge. Zwei der Babys mussten kurz nacheinander wegen ihrer unerklärlichen Herzrhythmusstörungen sogar in die neonatologische Station der Kinderklinik der Karl Marx Universität in Leipzig gebracht werden, wo trotz aller ärztlicher Bemühungen einer der Säuglinge verstarb. Die rätselhaften Herzrhythmusstörungen, an denen die Babys litten, nahmen kein Ende und stellten die Ärzte und Krankenschwestern vor ein Rätsel. Am 17. März 1986 verstarb wieder ein Säugling, dessen Untersuchungsergebnisse von Blut, Urin und Magenspülflüssigkeiten keinerlei Hinweise auf die Todesursache gaben. Wenige Tage danach sollte am 2. April 1986 ein weiterer Säugling mit denselben Symptomen in die Universitätsklinik eingeliefert werden, der jedoch noch auf der Fahrt dorthin verstarb. Es kam der Verdacht auf, dass die Säuglinge womöglich mit einer Überdosis Digitalis vergiftet worden waren. Deshalb wurde eine toxikologische Untersuchung des Blutes angeordnet. Denn Digitoxin ließ sich mit den herkömmlichen Untersuchungsmethoden nicht nachweisen. Tatsächlich gelang es der Nuklearmedizinischen Abteilung der Uniklinik Leipzig eine Überdosierung des Herzglykose-Mittels Digitoxin nachzuweisen. Dieses Medikament führt bei einer Überdosierung zu Herzrhythmusstörungen bis hin zu Kammerflimmern. Doch wer vergiftete unschuldige Babys und warum? Aufgrund der Brisanz wurde die Stasi mit den Ermittlungen betraut, da die Öffentlichkeit nicht von den mysteriösen Todesfällen auf der Neugeborenenstation etwas mitbekommen sollte. Die Spezialkommission gab sich als Kriminalpolizei aus und ermittelte auf Hochtouren. Schnell waren zwei Verdächtige gefunden, die Zugang zu den Medikamentenschränken hatten, in denen Digitoxin aufbewahrt wurde. Eine von ihnen war die 20 Jahre alte Simona K., die im Verhör die Morde an den 4 Säuglingen gestand. Diese hatte das Digitoxin auf einer Glukosespritze aufgezogen und in das Tropfgemisch der Babys gespritzt. Ihr Motiv war der pure Hass auf Männer. Jahrelang war sie von ihrem Vater sexuell missbraucht worden. Dann wurde sie im Alter von 18 Jahren erneut von einem Mann auf einem Fest sexuell genötigt. Sie wollte sich an der Männerwelt rächen. Ihren Männerhass projizierte sie auf die Babys, die sie begann zu vergiften. Als sie erfuhr, dass ihre Oberärztin durch einen männlichen Vorgesetzten ersetzt wurde, wollte sie, dass dieser wieder seinen Posten verliert. Darum gab sie den Säuglingen nun eine Überdosis, damit diese starben. So bekam der Oberarzt Schwierigkeiten und gleichzeitig fügte sie den Väter Leid zu, in dem sie ihr Liebstes tötete. Dies war ihre Form der Rache. Im Prozess zeigte Simona K. keinerlei Reue, die wegen 4fachen Säuglingsmord am 30. September 1988 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde und sich daraufhin im Gefängnis das Leben nahm. So endete die Geschichte der weiblichen Serienmörderin Simona K., die als Todesengel 4 Babys tötete und unzählige vergiftet hatte. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Leipzig, wo einst Simona K. im Städtischen Frauenkrankenhaus ihre grausame Mordserie verübte. 🙂

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