Ein wahrlich abscheulicher Mord, der bis heute viele Fragen aufwirft, ereignete sich am 15. Mai 2006 im Penthouse oberhalb des Isarparkhauses in der Baaderstr. 6 in der bayerischen Landeshauptstadt München. An jenem Tag wollte die 59 Jahre alte Charlotte Böhringer, eine stadtbekannte, millionenschwere Unternehmerin, der auch das Isarparkhaus und weitere Immobilien in München gehörten, abends zu ihrem Stammtisch ins legendäre Wirtshaus Weißes Bräuhaus im Tal aufbrechen. Doch dazu kam es nicht. Denn als Charlotte Böhringer ihre Penthousewohnung verließ, wurde sie von einem Mann von ihrer Tür zurück in ihre Wohnung gedrängt. Dort schlug der Mann mit einem schweren Gegenstand mindestens 24 Mal auf Charlotte Böhringers Kopf ein, wodurch diese schwere Schädel- und Hirnverletzungen erlitt, die zu ihrem Tode führten. Ihre Leiche wurde am nächsten Tag im Penthouse entdeckt. Schnell geriet ihr Neffe Benedikt Toth, besser bekannt als Bence Toth, ins Visier der Ermittler, dessen DNA-Spuren überall im Penthouse zu finden waren. Was zunächst nicht verdächtig war, da Benedikt Toth oft bei seiner Tante zu Besuch war. Doch dieser besaß laut den Ermittlern das perfekte Tatmotiv, da er und sein Bruder Mate Toth das gesamte Vermögen von ihrer Tante Charlotte Böhringer erben sollten. Benedikt Toth sollte zudem auch die Leitung des Isarparkhauses übernehmen, da er Charlottes Lieblingsneffe war. Aber Benedikt Toth hatte sein Jurastudium abgebrochen und dies angeblich seiner Tante verheimlicht, die ihn deswegen womöglich enterbt hätte. Darin sah die Mordkommission und die Staatsanwaltschaft das Tatmotiv für den Mord an Charlotte Böhringer. Es wurde eine 3D-Rekonstruktion des Tatorts durchgeführt, die ergab, dass der Täter Rechtshänder war. Jedoch ist Benedikt Toth, der kein Alibi zur Tatzeit hatte, da er mit einer Erkältung im Bett lag, Linkshänder. Laut Gutachten eines Neurologen konnte dieser aber auch den Gegenstand, vermutlich ein Hammer, der nie gefunden wurde, mit der rechten Hand tödlich zuschlagen haben. Laut einer Zeugin hatte Charlotte Böhringer zudem noch kurz vor ihrem Tod Besuch von einer unbekannten Person gehabt, die wohl Weißwein getrunken hatte. Daraufhin deutete eine fast leere Weinflasche und ein Glas in der Spülmaschine von Charlotte Böhringer, in der eine DNA-Spur einer unbekannten, männlichen Person gefunden wurde, die mit den Spuren im Fall Ursula Herrmann identisch ist. Damals war am 15. September 1981 die 10 Jahre alte Ursula Herrmann in der Nähe des Ammersees entführt worden. Ihre Leiche wurde am 4. Oktober 1981 in einer Kiste im Waldstück zwischen Schorndorf am Ammersee und Eching am Ammersee gefunden. Als Mörder wurde ihr hochverschuldeter Nachbar 2010 anhand eines Indizienprozesses zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Benedikt Toth beteuerte vehement seine Unschuld. Doch die Indizien genügten, um ihn wegen des Mordes an seiner Tante Charlotte Böhringer anzuklagen. So wurden ihm neben dem fehlenden Albi, seine DNA-Spuren in der Wohnung seiner Tante, sowie vier 500-Euro-Scheine, die nach dem Mord an seiner Tante in Benedikt Toths Geldbörse gefunden wurden und die er laut Auffassung der Richter von seiner Tante geraubt hatte, zur Last gelegt. Er selbst gab an, 1000 Euro von seiner Tante für den Kauf eines Fahrrades erhalten zu haben. Zudem hatte er seine Tante am 14. Mai 2006, einen Tag vor ihrer Ermordung, zum Muttertag besucht. Sein Prozess startete am 2. Mai 2007 vor dem Landgericht München I. und endete nach 93 Tagen, in dem Benedikt Toth zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit Feststellung der besonderen Schwere der Schuld verurteilt wurde. Eine Revision gegen das Urteil des Landgerichts München I. vom 12. August 2008 wurde vom Bundesgerichtshof verworfen. Seitdem kämpft Benedikt Toth und seine Familie für ein Wiederaufnahmeverfahren. Darüber hinaus wurde die Bürgerinitiative Pro Bence gegründet, die sich unerbittlich dafür einsetzt, dass Benedikt Toth Gerechtigkeit widerfährt. Was glaubst Du, war Benedikt Toth der Mörder seiner Tante? Die Justiz war davon überzeugt, Du auch? Nichts ist, wie es scheint oder doch? Dir wünsche ich jedenfalls viel Freude mit meinen Fotos von München, in der die Münchner Society-Lady Charlotte Böhringer bis zu ihrer Ermordung gelebt hatte. 🙂













