Die Intrige

Isabella Müller @isabella_muenchen Regensburg

Intrigen sind so alt wie die Menschheit. Diese Erfahrung musste auch der Bischof Emmeram am eigenen Leib erfahren, dem eine infame Anschuldigung das Leben kostete. Seine Ermordung im 7. Jahrhundert gilt als eine der ältesten Politkrimis in Bayerns Kriminalgeschichte. Bischof Emmeram stammte aus Potiers, einer Stadt in Südfrankreich, wo er bereits als Bischof nach den Aufzeichnungen von Arbeos tätig war. Als Missionsbischof wollte er in Awaren in Ungarn den christlichen Glauben verkünden. Auf seiner Reise dorthin legte er in Regensburg einen Zwischenstopp ein, wo ihn der Bayernherzog Theodo II. bat zu bleiben. Drei Jahre lang übte er in Regensburg als Bischof den Missionsauftrag aus. Dann vertraute ihm Uta, die Tochter des Herzogs an, dass sie vom Sohn eines Richters namens Sigibald ein Kind erwartete. Emmeram gab ihr daraufhin den Ratschlag, ihn als Vater ihres Kindes zu benennen und brach sodann zu einer Pilgerfahrt nach Rom auf. Doch als Utas Bruder Lantpert erfuhr, dass Emmeram seine Schwester geschwängert hatte, reiste er ihm mit seinem Kriegsknechten nach, um die Ehre seiner Schwester zu retten. In Kleinhelfendorf hatte Lantpert den Bischof Emmeram eingeholt. Seine Rachlust war so groß, dass er den Bischof Emmeram brutal foltern ließ. Seine Folterknechte schnitten Emmeram beide Füße und Hände sowie dessen Geschlechtsteile ab. Danach ließen sie den noch lebenden Bischof einfach liegen. Heute zeugt davon ein Marterstein mit einer lebensgroßen Holzdarstellung aus dem Jahr 1789 in der Kleinhelfendorfer Marterkapelle St. Emmeram. Die Bauern wollten den Bischof dort nicht liegen lassen. Sie legten den Schwerverletzen Emmeram auf ein Gespann und wollten ihn in die herzogliche “villa publica”, dem Gutshof Theodos, in Aschheim bringen. Aber wenige Kilometer davor, verstarb Emmeram in Feldkirchen, wo an ihn bis heute eine Kapelle erinnert. Sein Leichnam wurde in der Kirche St. Peter und Paul in Aschheim beigesetzt. Daraufhin regnete es 40 Tage ununterbrochen. Erst als Emmerams letzter Wille in Regensburg in der ehemaligen Reichsabtei St. Emmeram beigesetzt zu werden, erfüllt wurde, hörte es endlich auf zu regnen. Durch den Mord wurde der Bischof Emmeram zum Märtyrer und Heiligen, der nicht nur wegen der Schwangerschaft der Herzogstochter ermordet worden sein soll, sondern auch weil er als Spitzel für die Franken tätig gewesen sein soll. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Regensburg, wo der Bischof und Märtyrer Emmeram seine letzte Ruhe im Benediktinerkloster St. Emmeram fand. 🙂

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