Die Stadt Wiesloch im nördlichen Baden-Württemberg war im Dreißigjährigen Krieg Schauplatz zahlreicher Schlachten. Einer, der fast zu so einem Schauplatz geworden wäre und trotzdem in die Geschichte einging, ist der Gänsberg, ein 158,2 Meter hoher Hausberg von Frauenweiler, einem Ortsteil von Wiesloch. Der Legende nach soll dort ein Wieslocher Gänsehirt Zuflucht mit seinen Gänsen vor den sich nähernden französischen Soldaten gesucht haben. Diese wollten dort ihr Feldlager errichten, da man von dem Gänsberg sowohl die Rheinebene als auch Wiesloch kontrollieren konnte und er dank seiner Anhöhe schwer angreifbar war. Doch die Gänse machten dem Gänsehirten einen Strich durch die Rechnung und schnatterten nicht nur wie wild umher, sondern liefen im Gänsemarsch den Berg auf und ab. Doch genau dieses Verhalten der aufgescheuchten Gänse rettete dem Gänsehirt und seinen Gänsen das Leben. Denn die Soldaten dachten aus der Ferne, dass das weiße Gefieder der Gänse und die roten Schnäbel Uniformen der kaiserlichen Truppen seien, die in starker Übermacht dort oben bereits auf sie warteten. Voller Panik traten sie auf schnellsten Wege ihren Rückzug an und sollen erst wieder angehalten haben, als sie den Rhein überquert haben. Ob diese Begebenheit wahr oder nur eine Legende ist, konnte bis heute nicht geklärt werden. Tatsache ist, dass der Berg seinen Namen den Bewohnern der Siedlung Frauenweiler verdankt, die auf dem waldigen Hügel ihre Gänse hinauftrieben. Davon leitet sich der Name Gänsberg ab, der im September 1437 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom legendären Gänsberg. 🙂

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