Der Serienkiller, der als letzter öffentlich in Frankreich hingerichtet wurde

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Der letzte öffentlich in Frankreich Hingerichtete war der deutsche Serienkiller und Frauenheld, Eugen Weidmann. Dieser Dandy, der 6 Menschen auf dem Gewissen hatte, erblickte am 5. Februar 1908 in Frankfurt am Main als Sohn eines Kaufmanns das Licht der Welt. Er wuchs bei seinen Großeltern in Köln auf, da sein Vater im Ersten Weltkrieg Kriegsdienst leistete und seine Mutter aufgrund der Leitung einer Gaststätte keine Zeit für ihn hatte. In Köln geriet Eugen schnell auf die schiefe Bahn und verübte zahlreiche Diebstähle. Im Alter von 11 Jahren kehrte er nach Frankfurt zurück, wo er seine Karriere als Kleinkrimineller fortsetzte bis ihn seine Mutter mit 16 Jahren in eine Erziehungsanstalt im Schloss Dehrn einweisen ließ. Da er auch dort alles klaute, was nicht niet- und nagelfest war, musste er die Anstalt verlassen. Daraufhin kehrte er Deutschland den Rücken und versuchte sein Glück in Kanada. Da er seinen Arbeitgeber beim Viehverkauf über das Ohr gehauen hatte, wurde er aus Kanada ausgewiesen. Eugen kehrte nach Frankfurt zurück, wo ihm sein Vater einen roten Horch gekauft hatte, damit Eugen als Taxifahrer arbeiten konnte. Doch dieser nutzte das Fahrzeug lieber dafür, um einen Bankier in Sachsenhausen zu entführen, was im 5 Jahre Haft wegen Raubes im Strafgefängnis Frankfurt-Preungesheim einbrachte. Dort arbeitete er als Gefängnisbibliothekar, wo er seine späteren Komplizen Roger Million, Jean Blanc und Fritz Frommer kennen lernte. In Freiheit heckte er mit diesen den Plan aus, reiche Touristen, die in Frankreich Urlaub machten, zu entführen und zu bestehlen. Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, mieteten sie ein Haus in La-Celle-Saint-Cloud unweit von Paris. Ihr erster Entführungsversuch scheiterte an der heftigen Gegenwehr des Opfers. Dafür klappte die Entführung der New Yorker Tänzerin Jean de Koven. Diese tötete Eugen und vergrub deren Leiche am 21. Juli 1937 im Garten des gemieteten Hauses. Wenige Monate danach, am 3. September 1937, sollte Eugen als Chauffeur Joseph Couffy in dessen Auto an die Côte d’Azur fahren. Doch stattdessen schoss er ihm eine Kugel in den Hinterkopf und stahl den Wagen. Nur einen Monat später, am 4. Oktober 1937, lockte er gemeinsam mit seinem Komplizen Roger Million, die selbstständige Krankenschwester Janine Keller unter dem Vorwand eine Stelle für sie zu haben, in eine Höhle, wo sie diese töten und ihrer Habseligkeiten beklauten. Danach vereinbarten sie mit dem Theaterproduzenten Roger LeBlond unter dem Vorwand Geld in seine Vorführungen investieren zu wollen ein Treffen. Als es zu diesem kam, brachten sie LeBlond um und stahlen seine Brieftasche. Nachdem Mord an dem Theaterproduzenten tötete Eugen gemeinsam mit Roger Million und Fritz Frommer am 20. November 1937 den Immobilienmakler Raymond Lesobre, dessen Auto und Portemonnaie sie anschließend stahlen. Anfang Dezember 1937 konnte die Polizei Eugen nach einem Schusswechsel endlich verhaften. Dieser legte im Verhör ein umfassendes Geständnis ab. Zusammen mit seinen Komplizen wurde Eugen angeklagt. Seine Verteidigung übernahm der renommierte Rechtsanwalt Vincent de Moro-Giafferi. Doch auch dieser konnte kein Wunder vollbringen. Am 31. März 1939 wurden Eugen Weidmann und Roger Million zum Tode durch die Guillotine verurteilt. Doch Roger Million wurde im Gegensatz zu Eugen Weidmann vom französischen Staatspräsidenten Albert Lebrun begnadigt, der das Todesurteil in eine lebenslange Haftstrafe umwandelte. Am 17. Juni 1939 wurde Eugen Weidmann unter den Augen von 10.000 Zuschauern, unter denen auch der erst 17 Jahre alte Filmstar Christopher Lee war, zum Schafott in Versailles geführt. Gegen 4.32 Uhr wurde Eugen Weidmann von dem 7 Kilogramm schweren Fallbeil enthauptet. Die Hinrichtung wurde trotz Verboten gefilmt und fotografiert. Natürlich gingen diese Bilder um die Welt. Aufgrund des Volksauflaufes bei der Hinrichtung, die einem Volksfest glich, beschloss der französische Premierminister Èdouard Daladier am 24. Juni 1939, dass Hinrichtungen fortan nur unter dem Ausschluss der Öffentlichkeit zu erfolgen hatten. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Frankfurt am Main, der Geburtsstadt von Eugen Weidmann. 🙂

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