Vergiftet und verstrahlt

Southampton England UK Isabella Mueller @isabella_muenchen

Ein ganz hinterhältiges Attentat wurde am 1. November 2006 auf den russischen Ex-Agenten Alexander Litwinenko verübt. Dieser wurde nach einem Giftanschlag in ein Londoner Krankenhaus eingeliefert. Verzweifelt kämpften die Ärzte wochenlang um sein Leben, denn sie wussten nicht, mit welchem Gift Litwinenko vergiftet worden war. Litwinenko diente von 1988 bis 1999 den Sicherheitsbehörden der UdSSR und dann Russlands. Im Laufe der Jahre wurde Litwinenko zu einem erbitterten Kreml-Gegner, weshalb er anno 2000 zusammen mit seiner Ehefrau und ihrem gemeinsamen Sohn nach Großbritannien floh, wo er um politisches Asyl bat. In London arbeitete Litwinenko ab 2003 als Informant des britischen Auslandsgeheimdienstes MI6 und erhielt im Oktober 2006 die britische Staatsbürgerschaft. Er galt als großer Kritiker des russischen Präsidenten Wladimir Putin, der von dem Oligarchen Boris Beresowski unterstützt wurde bis er schließlich eliminiert wurde. Am Tag seiner Vergiftung hatte er sich mit dem Duma-Abgeordneten und ehemaligen KGB-Mitarbeiter Andrej Lugowoi und dem russischen Geschäftsmann Dimitri Kowun in einer Londoner Hotelbar getroffen, wo ihm Lugowoi Gift in seinen Tee gemischt hatte. Litwinenko war sich sicher, dass er im Auftrag des russischen Geheimdienstes FSB vergiftet worden war. Seit seiner Vergiftung versuchten die Ärzte und Toxikologen fieberhaft das Rätsel zu lösen, mit was Litwinenko vergiftet worden war. Dann entdeckten sie in seinem Urin eine hohe Dosis radioaktives Polonium-210. Dies ist ein Stoff, der sich als Mordwaffe perfekt eignet, da das Polonium-210 äußerst toxisch ist und durch seine Alpha-Strahlen die Körperzellen bis hin zum Zelltod schädigt. Dadurch kommt es zum Organversagen und das Immunsystem kollabiert. Bereits ein Millionstel Gramm reicht aus, um einen Menschen zu töten. Trotz dass die Ärzte nun endlich wussten, dass der frühere KGB-Mann mit dem Strahlengift Polonium-210 vergiftet worden war, kam jede Hilfe zu spät. Litwinenko verstarb am 23. November 2006 im Londoner Krankenhaus an den Folgen der durch Polonium verursachten Strahlenkrankheit. Vor seinem Tod hatte er der Zeitung „The Times“ noch ein Interview gegeben, in dem er den Kreml beschuldigte ihn vergiftet zu haben. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der Hafenstadt Southampton in Großbritannien, in dessen Land Litwinenko im Jahr 2000 geflüchtet war. 🙂

Verfasst von

Webseite: www.isabellamueller.com . Email: post@isabellas.blog . Instagram: @isabella_muenchen . Facebook: @IsabellaMuenchen . Twitter: @IsabellaMuelle9