Der sadistische Psychopath

Isabella Mueller @isabella_muenchen St Petersburg Russland

Einer der grausamsten Mörder in der russischen Kriminalgeschichte war Andrei Romanowitsch Tschikatilo, besser bekannt als “das Monster oder der Ripper von Rostow”. Dieser russische Serienmörder tötete von 1978 bis 1990 im russischen Rostow, in Moskau, St. Petersburg, Jekaterinberg sowie in Usbekistan und der Ukraine mindestens 53 Menschen bis er am 14. Februar 1994 durch einen Genickschuss hingerichtet wurde. Doch wer war das Monster, das nach eigenen Angaben sogar 56 Menschen abgeschlachtet hatte? Andrei erblickte am 16. Oktober 1936 in dem kleinen Dorf Jablutschne in der ukrainischen SSR das Licht der Welt. Zu dieser Zeit war die Bevölkerung noch von der Hungersnot der letzten Jahre gezeichnet, die zum Kannibalismus in der Bevölkerung geführt hatte. Diesem war nach Aussagen seiner Mutter auch dessen Bruder zum Opfer gefallen, der von der hungrigen Bevölkerung entführt und aufgegessen worden war. Andreis Kindheit war nicht nur von den Schlägen seiner Mutter, sondern von dem Zweiten Weltkrieg geprägt. Bombardierungen, Vergewaltigungen und Erschießungen gehörten zu seinem Alltag, weshalb er bis zu seinem 12. Lebensjahr Bettnässer war. Andrei war ein guter Schüler, der aufgrund seiner starken Sehstörung und seiner körperlichen Schwäche von den anderen Kindern gemobbt wurde. Bereits im Jugendalter stellte er fest, dass er eine chronische Erektionsschwäche hatte. Er hatte deswegen kein Selbstwertgefühl und fühlte sich als Mann ohne Genitalien und Augen. Da sein Vater als Deserteur verurteilt worden war und jahrelang im Arbeitslager war, versuchte er permanent das Image des Sohn eines Vaterlandsverräters loszuwerden, in dem er ein Musterbürger der Sowjetunion wurde. Er ging zwei Jahre nach Nischni Tagil im Ural, wo er auf Großbaustellen arbeitete und Vorlesungen in Ingenieurwissenschaften besuchte. Er war ein leidenschaftlicher Verfasser patriotischer Artikel für Zeitungen, trat der KPdSU bei und arbeitete als Spitzel für die Polizei. Nach seinem Militärdienst, den er teilweise als Nachrichtentechniker in Berlin verbracht hatte, kehrte Andrei in sein Heimatdorf zurück. Dort begann er eine Beziehung mit einer geschiedenen Frau. Schnell verbreiteten sich im Dorf Andreis Erektionsprobleme, worauf dieser einen Selbstmordversuch unternahm, aber gerettet wurde. Nach dem missglückten Suizid zog er ins Umland von Rostow am Don und arbeitete als Nachrichtentechniker. Anno 1963 heiratete er Feodosija, eine Freundin seiner Schwester. Sie lebten wie Bruder und Schwester zusammen, bekamen aber zwei Kinder. Dazu musste Andrei masturbieren. Danach besamte sich seine Ehefrau manuell. Ab 1965 begann er neben seiner Arbeit Russische Literatur und Sprache an der Russischen Universität Rostow zu studieren. Er schloss das Studium 1970 erfolgreich ab. Noch im selben Jahr bekam er eine Anstellung als Russisch- und Sportlehrer. Doch aufgrund seiner fehlenden Autorität wurde er von seinen Schülern gemobbt, weshalb er mehrfach seinen Arbeitsplatz wechseln musste bis er 1973 eine 15 Jahre alte Schülerin unsittlich an ihren Brüsten und im Genitalbereich im Schwimmunterricht anfasste. Als weitere sexuelle Übergriffe auf Schüler bekannt wurden, wurde er vom Schuldienst suspendiert. Er zog 1978 nach Schachty, wo er als Lehrkraft an einer Bergwerksschule arbeitete. Aber auch dort verging er sich sexuell an den Jungen und Mädchen, was ihn seine Anstellung kostete. Seitdem arbeitete er als Lagerverwalter in einer Lokomotivfabrik in Rostow. Diese Anstellung war mit vielen Dienstreisen verbunden, die ihn durch die ganze Sowjetunion führten. Er ließ sich in Schachty nieder, wo er sich ein verfallenes Häuschen im September 1978 kaufte, in dem er auch seinen ersten Mord am 22. Dezember 1978 an der 9 Jahren alten Jelena Sakotnova beging, die er zufällig auf seinem Heimweg getroffen hatte. Er lockte sie in seine Datscha, um sie zu missbrauchen. Doch er bekam keine Erektion, weshalb er mehrfach mit einem zuvor gekauften Klappmesser in ihren Unterleib einstach bis diese tot war. Danach ejakulierte er auf ihren Leichnam bevor er sie wieder ankleidete und in einen Fluss warf. Zwei Tage später wurde ihre Leiche gefunden. Schnell geriet Andrei ins Visier der Ermittler, wurde jedoch wieder freigelassen, da die Spermien auf der Leiche, auf einen Mann mit der Blutgruppe A schließen ließen. Andrei hatte aber die Blutgruppe AB. Dies rettete ihn auch 1984, als er erneut nach einem Mord verdächtigt worden war. Was keiner damals bedachte, war die Tatsache, dass Andrei ein sogenannter biologischer Sonderfall war. Denn bei 20 Prozent der Menschen stimmen die Blutgruppen-Antigene in Körperflüssigkeiten wie beispielsweise in Spermien nicht überein. Dies rettete zunächst Andrei und so wurde ein Unschuldiger, der Ukrainer Alexander Krawtschenko, am 23. März 1982 für den Mord an Jelena Sakotnova hingerichtet. Da dieser wegen Vergewaltigung und Mord einer Gleichaltrigen bereits in Haft gesessen hatte und Blutspritzer bei der Wohnungsdurchsuchung auf seiner Kleidung gefunden wurden, die der gleichen Blutgruppe wie der von Jelena entsprachen. Dummerweise hatte seine Ehefrau dieselbe Blutgruppe, die zudem noch bezeugte, dass ihr Mann zur Tatzeit in der Wohnung war. Doch die Polizei brauchte einen Mörder, weshalb Krawtschenko durch Folter zu einem Geständnis gezwungen wurde, das er mit seinem Leben bezahlte. Andrei mordete unter dessen immer weiter. Dabei ging er immer nach dem selben Muster vor. Er lockte junge Männer und Frauen in Waldgebiete, wo er versuchte diese zu vergewaltigen. Da er keine Erektion bekam, verstümmelte er seine Opfer, in dem er ihnen die Augen ausstach, ihre Geschlechtsteile abschnitt oder ihren Bauch aufschlitzte. Nur dadurch bekam er einen Orgasmus. Oftmals verspeiste er danach die Genitalien der Opfer, die er entweder roh aß oder über einen Feuer im Wald kochte. Andrei war ein sadistischer Psychopath, der nekrophile Neigungen und einen extremen Hang zum Kannibalismus hatte. Mitleid mit seinen Opfern war ihm fremd. Insgesamt jagten das Monster von Rostow 12 lange Jahre 127 Kriminalbeamte, eine Sonderbrigade der Moskauer Staatsanwaltschaft und Hunderte von Informanten und Lockvögeln bis diese ihn am 20. November 1990 endlich verhaften konnten. Doch da kein Milizbeamter Andrei zum Reden bringen konnte, wurde der Psychiater Alexander Buchanowski damit betraut, da die Zeit davon rannte. Denn nach sowjetischem Recht durfte ein Verdächtiger nur 10 Tage festgehalten werden, wenn keine Anklage gegen ihn erhoben worden war. Buchanowski schaffte es durch Gespräche ein Vertrauensverhältnis zu Andrei aufzubauen, der am letzten Tag der Frist einen Mord gestand. Jetzt konnte gegen Andrei Anklage erhoben werden. Im April 1992 begann der Prozess gegen Andrei, dem 53 Morde nachgewiesen werden konnten. Er wurde deswegen am 14. Oktober 1992 zum Tode durch Erschießen verurteilt. Dieses Urteil wurde am 14. Februar 1994 durch einen Genickschuss ausgeführt. Damit war das Monster von Rostow endgültig Geschichte. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von St. Petersburg, einem der Orte, in denen Andrei Menschen bestialisch getötet hatte. 🙂

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