Der mysteriöse Sechsfachmord

Isabella Müller München @isabella_muenchen

Einer der spannendsten Mordfälle der deutschen Kriminalgeschichte, der bis heute nicht aufgeklärt werden konnte und reichlich Stoff für einen Krimi vom Feinsten bietet, ist der Sechsfachmord von Hinterkaifeck. Die Auslöschung der Bauernfamilie Gruber auf deren Hof in Hinterkaifeck bei München ist so mysteriös, dass sogar das Forum hinterkaifeck.net eingerichtet wurde, in dem alle Informationen zum Mordfall verwaltet werden. Das unglaubliche Verbrechen ereignete sich vor über 100 Jahren. In der stürmischen Nacht vom 31. März auf den 1. April 1922 wurden auf dem Hof Hinterkaifeck 6 Mitglieder der Familie Gruber brutal mit einer Hacke ermordet. Wer diese getötet hat und warum blieb bis heute ein Rätsel. In jener Nacht wurde das 64 Jahre alte Familienoberhaupt Andreas Gruber, dessen 72 Jahre alte Ehefrau Cäzilia, deren verwitwete 35 Jahre alte Tochter Viktoria Gabrial und deren beiden Kinder, die 7 Jahre alte Cäzilia und der 2 Jahre alte Joseph sowie die neue Magd Maria Baumgartner ermordet. Um die Gruber Familie rankten sich im 500 Meter entfernten Dorf Gröbern viele Gerüchte. Die Familie Gruber galt als eigenbrötlerisch und lebte äußerst abgeschottet. Andreas Gruber, der als Geizhals verschrien war, hatte ein inzestuöses Verhältnis mit Viktoria. Beide wurden deswegen anno 1915 wegen Blutschande verurteilt. Nur wenige Tage vor der Auslöschung der Familie kam es auf dem Hof zu seltsamen Vorfällen. Andreas Gruber hatte im Dorf erzählt, dass er Fußspuren im Schnee entdeckt hatte, die zwar zum Hof hinführten, aber nicht wieder davon weg. Zudem gab es Einbruchsspuren und merkwürdige Geräusche am Dachboden. Darüber hinaus war ein Haustürschlüssel verschwunden. Reiner Zufall oder hatte jemand akribisch das Massaker an der Familie geplant, die mit einer Reuthaue nacheinander regelrecht abgeschlachtet wurden? Die Mordwaffe wurde erst 1923 bei den Abbrucharbeiten auf dem Hof gefunden. Erst 4 Tage nach der Tat wurden die Toten von Nachbarn aus dem Dorf Gröbern gefunden, die den Hof aufgesucht hatten, nachdem sie seit Tagen niemand auf dem Hof gesehen hatten. Der Sechsfachmord war nicht nur das Gesprächsthema im Dorf, er sorgte auch für großes Aufsehen in der Presse, weshalb die Ermittlungen auf Hochtouren liefen. Mehr als 100 Tatverdächtige wurden im Laufe der Ermittlungen verhört. Jahrelang gingen die Ermittler von einem Raubmord aus, da ein Zimmer durchwühlt worden war. Gegen diese Theorie sprach aber, dass der Schmuck sowie Gold- und Silbermünzen in einem Schrank nicht fehlten. Handelte es sich vielleicht um eine Beziehungstat oder steckten Erbstreitigkeiten oder gar politische Motive dahinter? Diese Fragen konnten bis heute nicht geklärt werden. Trotz dass damals eine Belohnung von 100.000 Mark ausgesetzt wurde, blieb die Suche nach dem Täter ergebnislos, weshalb die Ermittlungen offiziell 1955 eingestellt wurden. Bis 1986 fanden trotz allem Vernehmungen statt. An die grausame Hinrichtung erinnert ein Gedenkstein, der unweit des Tatorts aufgestellt wurde. Der Cold Case des Sechsfachmordes von Hinterkaifeck wird wohl für immer ein Rätsel bleiben. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von München, in dessen Nähe sich der Hof der Familie Gruber befunden hatte, die auf so bestialische Weise ermordet worden war. 🙂

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