Das Böse fasziniert die Menschen seit jeher. Sei es bei Autounfällen auf der Autobahn, bei denen man einfach hinschauen muss oder Serienmörder wie Ted Bundy, die bis heute viele Menschen weltweit in ihren Bann ziehen. Manchmal sogar sehr, dass diese zu Nachahmungstätern werden. Dies war 2011 der Fall, als der 19 Jahre alte Artjom Anufrijew gemeinsam mit seinem 18 Jahre alten Freund Nikita Lytkin in der ukrainischen Stadt Akademgorodok 6 Menschen mit einem Holzhammer und einem Messer grundlos töteten und das nur weil sie fasziniert von einer Mordserie waren, die sich 2007 in der ukrainische Großstadt Dnjepropetrowsk zugetragen hatte. Damals wurden innerhalb von 2 Monaten wahllos 21 Menschen auf grausamste Weise getötet. Die beiden Täter waren erst 19 Jahre alt. Diese waren Viktor Sayenko und Igor Suprunyuck, die als die “Dnjepropetrowsk Maniacs”, die Wahnsinnigen von Dnjepropetrowsk sich für immer in die Kriminalgeschichte verewigten. Ihre Opfer wählten sie zufällig aus, denen sie meistens mit einem Hammer bis zur Unkenntlichkeit ihre Schädel zertrümmerten. Oftmals folterten sie ihre Opfer noch, in denen sie ihnen die Augen mit einem Schraubenzieher ausstachen oder sogar einer schwangeren Frau ihr Baby aus dem Leib schnitten. Ihre wahnsinnigen Taten filmten sie per Mobiltelefon, um sich zuhause daran zu ergötzen. Ihr erstes Opfer wurde am 25. Juni 2007 die 33 Jahre alte Ekaterina Ilchenho, die nach einer Teatime mit ihrer Freundin sich auf dem Nachhauseweg befand. Nachdem sie an Viktor und Igor vorbeigegangen war, schlug Igor plötzlich und völlig unerwartet Ekaterina mit einem Hammer, den er unter seinem Hemd versteckt hatte, auf deren Schädel. Am nächsten Morgen gegen 5 Uhr entdeckte Ekaterinas Mutter die Leiche ihrer Tochter. Nur eine Stunde nach dem Mord an Ekaterina, zertrümmerten diese den Schädel von Roman Tatarewitsch, der auf einer Bank geschlafen hatte. Sie gingen dabei so brutal vor, dass eine Identifizierung zunächst unmöglich erschien. Wenige Tage danach, am 1. Juli 2007, zertrümmerten diese die Schädel von Evgeniya Grischenko und Nikolai Sertschuk. Bereits 5 Tage später töteten sie an einem Tag insgesamt 3 Menschen. Zuerst ermordeten sie Ihor Nechvolada, der erst seit kurzem aus der Armee entlassen worden war, als dieser sich von einem Besuch in einem Nachtclub auf dem Heimweg befand. Sie prügelten Viktor regelrecht zu Tode, bevor sie die beiden Frauen Elena Shram und Valentina Ganscha brutal erschlugen. Schon am nächsten Tag suchten sie sich zwei neue Opfer. Diese waren die beiden 14 Jahre alten Jungen Andrej Sidyuk und Vadin Lyakhov, die Angeln gehen wollten. Doch Vadin gelang die Flucht, während sein Freund Andrej getötet wurde. Anhand von Vadins Beschreibung fertigten die Ermittler ein Phantombild ein. Aufgrund der vielen Morde wurde eine Sonderkommission gebildet, die aus 2000 Ermittlern bestand. So schnell wie möglich sollte die Schreckensserie beendet werden, die an Brutalität kaum zu überbieten war. Am 12. Juli wurde der 48 Jahre alte Sergej Yatzenko von Igor und Viktor getötet. Danach folgten 12 weitere Morde. Anhand des Phantombildes und aufgrund der Tatsache, dass die Mobiltelefone der Opfer sowie Wertgegenstände entwendet worden waren, suchten die Ermittler örtliche Pfandleihhäuser auf, wo die Täter womöglich die Ware verkauft hatten und tatsächlich diese Vorgehensweise erwies sich als Volltreffer. Am 23. Juli 2007 konnten dadurch Viktor und Igor sowie ein weiterer Komplize verhaftet werden. Dieser war der ebenfalls 19 Jahre alte Oleksandr Ganscha, der mit beiden einige bewaffnete Raubüberfälle begangen hatte. Alle 3 Männer legten ein umfassendes Geständnis ab, das Igor aber widerrief. Viktor und Igor sagten vor Gericht aus, dass sie mit den Morden ihre Ängste überwinden wollten. Seit ihrer 8. Klasse hatten sie einen Pakt geschlossen, gemeinsam gegen ihre Ängste vorzugehen. Sie hatten nicht nur Angst von ihren Mitschülern verprügelt zu werden, sondern litten an panischer Höhenangst. Diese versuchten sie dadurch zu bekämpfen, in dem sie stundenlang an der Brüstung auf einem Balkon im 14. Stock saßen. Da ihr Komplize Oleksandr an einer Blutphobie litt, wollten sie diese damit kurieren, in dem sie streunende Hunde an einen Baum hingen und diese dann enthaupteten. Außerdem nagelten sie Katzen an Kreuze, klebten ihnen ihr Maul zu und schossen dann auf sie. Alles wurde mit dem Mobiltelefon festgehalten. Das Trio Infernale hatte nach dem Schulabschluss mehrere Raubüberfälle zusammen begangen. Denn Igor verdiente als Taxifahrer mit einem nicht zugelassenen Taxi recht wenig. Viktor ging es nicht viel besser, der in einem Metallurgiebetrieb arbeitete und Oleksandr war einfach arbeitslos. Im Prozess verteidigte Viktors Vater diesen selbst, da er Anwalt war. Er schob die Schuld Igor in die Schuhe, von dem sein Sohn manipuliert worden war. Als dies nicht fruchtete, änderte man die Strategie dahingehend, dass es sich um eine Verschwörung handelte, bei der den Jungen die Morde in die Schuhe geschoben worden waren. Schließlich wurden am 11. Februar 2009 alle drei Angeklagten für schuldig befunden. Viktor und Igor erhielten eine lebenslängliche Haftstrafe, die am 24. November 2009 vom Obersten Gerichtshof der Ukraine bestätigt wurde. Oleksandr erhielt 9 Jahre Haft. Nicht besser erging es ihren Nachahmungstätern, die wegen sechs Morden und mehreren Raubüberfällen ebenfalls zu hohen Gefängnisstrafen verurteilt wurden. Artjom wurde zu einer lebenslänglichen Haftstrafe und sein Freund Niktia zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt. Jeder erhält das, was er verdient. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von St. Petersburg, da Russland im Osten und Nordosten an die Ukraine angrenzt. 🙂









