Bredas monumentales Wassertor

Isabella Mueller @isabella_muenchen www.isabellas.blog

Ein Wahrzeichen der Nassau-Stadt Breda in der niederländischen Provinz Nordbrabant ist das prächtige Wassertor „Spanjaardsgat“, was „Spanisches Loch“ bedeutet. Denn 1590 als Breda während des Achtzigjährigen Krieges von den Spaniern besetzt war, gelang es dem Torfschiffer Adriaen van Bergen unter Moritz von Oranien dieses durch eine List zurückzuerobern. Ähnlich wie einst in Troja, die ein Pferd als Versteck für ihre Krieger benutzten, schmuggelte dieser in einem Torfschiff 72 Soldaten am heutigen Academiesingel in die Stadt. Dadurch gelang diesen ein Überraschungsangriff, der die Spanier vorerst aus Breda vertrieb. An dieses Ereignis erinnert bis heute das Spaniard Hole Festival, eine 3-wöchige Musik- und Tanzveranstaltung im Frühjahr. Das Spanjaardsgat ließ Graf Heinrich III. von Nassau 1610 im italienischen Stil erbauen, also 20 Jahre nach dem die List mit den Spaniern stattgefunden hatte. Das Tor besteht aus 2 siebeneckigen am Wasser gelegenen Verteidigungstürmen. Der linke Turm wird als der Granatturm und der rechte Turm als Taubenturm bezeichnet, da Wilhelm von Oranien dort Brieftauben hielt. Zwischen 1903 bis 1910 wurden diese restauriert und erhielten eine Zwiebelhaube auf ihren Dächern. Unweit vom Wassertor wurde erneut Geschichte geschrieben. Am 30. November 1813 landete der Sohn des letzten Statthalters in Scheveningen, der zum Souveränen Prinzen ernannt wurde. Dieser Prinz von Oranien, der spätere König Willem I., wies das Infanterieregiment von Oberst Phaff an, von Den Haag nach Breda zu marschieren. An diesem Standort, in der Nähe des ehemaligen Wassertors, unterstützten sie als erster Teil der neuen niederländischen Armee die Bredaer Stadtmiliz und russische Einheiten bei der Verteidigung gegen napoleonische Truppen, die die Stadt zuvor verlassen hatten. Diese französischen Truppen versuchten am 20. Dezember 1813, die Stadt wieder zu besetzen. Dies wurde durch das neu eingetroffene Regiment von Oberst Phaff vereitelt. Ein zweiter Angriff der Franzosen am 21. Dezember am Wassertor wurde in einem Mann-gegen-Mann-Kampf von 150 Mitgliedern von Phaffs Regiment erfolgreich abgewehrt. Dies war die erste Errungenschaft der niederländischen Streitkräfte, die sich noch im Aufbau befand. Das Regiment von Oberst Phaff ist das Basisregiment des aktuellen Limburger Jägerregiments. Diese Plakette wurde der Stadt Breda am 6. Dezember 2013 anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Regiments überreicht. Das Wassertor mit seinen Türmen hat zwar heute keinerlei militärische Funktion mehr, doch die beiden Türme dienen heute als Kapellen. Darüber hinaus beherbergt der Taubenturm das Informationszentrum der Niederländischen Verteidigungsakademie, zu der auch die Königliche Militärakademie gehört. Auch ich machte bei meinem Besuch von Breda, in der vor über 600 Jahren die Königsfamilie gegründet wurde, einen Abstecher zu diesem monumentalen Wassertor, mit dessen Fotos ich dir viel Freude wünsche. 🙂


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