Ein wahrlich mysteriöses Verbrechen, das bis heute Rätsel aufgibt, ereignete sich am 18. Juli 2016 in Malta. An diesem Tag war der 17 Jahre alte Mike Mansholt aus Oldenburg gegen 10.11 Uhr zuletzt mit seinem Smartphone online. Dies war das letzte Lebenszeichen von Mike, der im Juli 2016 nach Malta gereist war, um seine Freundin bei ihrem Sprachkurs zu besuchen. Dies war seine erste Reise ganz allein. Während Mikes Freundin am 17. Juli abreiste, wollte Mike, der schon im Alter mit 5 Jahren gemeinsam mit seiner Familie die Welt umsegelt hatte, die Insel auf eigene Faust erkunden. Dafür hatte er sich extra das Mountainbike Lombardo 270 geliehen, um mit seiner GoPro bewaffnet die Gegend auszukundschaften. Am Morgen des 18. Juli verließ er das Hotel Astra in Sliema und begab sich mit seinem Mountainbike, seinem Rucksack und seiner GoPro auf Entdeckungstour. Kurz nach Aufbruch schickte er per What´s App seiner Freundin noch eine Sprachnachricht, in der er ihr mitteilte, dass er auf dem Weg zu den Katakomben in Rabat sei. Ausgerechnet die antiken Grabstätten, das Reich der Toten, war sein Ziel, ein geheimnisvolles, unterirdisches Tunnelsystem, das von einer mysteriösen Kultur in Stein angelegt wurde. Nach der Nachricht ging Mike nicht mehr an sein Smartphone. Als Mike das gemietete Mountainbike nicht rechtzeitig zum Verleih am Hafen brachte, schaltete dieser die maltesischen Behörden ein. Doch zunächst dachten weder diese noch seine Eltern, dass dem Teenager etwas passiert sein könnte, galt er doch als abenteuerlustig. Aber als Mike nicht den Rückflug am 22. Juli nach Bremen angetreten hatte, alarmierte Mikes Mutter die deutschen und maltesischen Behörden, um Mike als vermisst zu melden. Mikes Vater erkannte den Ernst der Lage. Er brach seinen Kroatienurlaub ab und flog sofort nach Malta. Mike Mansholt wurde am 23. Juli 2023 offiziell als vermisst erklärt. Eine große Suchaktion fand zwischen dem Bundeskriminalamt und den maltesischen Behörden statt. Mike wurde drei Tage danach, am 26. Juli, nach einem anonymen Hinweis auf einer Felsspalte der 250 Meter hohen Dingli-Klippen gefunden. Sein Mountainbike hing weiter oben in einem Strauch, seine Sonnenbrille und seine Schuhe lagen noch weiter weg. Die Polizei ging von einem tragischen Unfall aus. Der 17-Jährige war vom Gipfel 30 Meter in die Tiefe gestürzt. Nur diese Theorie hinkte. Warum lag die Mikes Leiche unter einem Felsvorsprung, wo sie nie hätte hinfallen können. Wieso wies die Leiche keine Knochenbrüche oder größere Wunden auf, die bei einem Sturz aus 30 Meter im schroffen Klippengelände hätten da sein müssen? Ebenso irritierend war, dass frisches Heu unter der Leiche entdeckt wurde. Die GoPro, mit der Mike unentwegt gefilmt hatte, fehlte ebenso wie sein Rucksack und Bargeld. Obwohl eine Polizistin mehrfach Mikes Vater versicherte, dass die GoPro bei der Leiche gefunden wurde, tauchte diese nicht mehr auf. Mikes Leichnam wurde am 20. August 2016 nach Deutschland gebracht und dort von Gerichtsmedizinern untersucht. Diese stellten fest, dass der Leichnam nur noch 16 Kilogramm wog. Dies lag daran, dass sämtliche Organe wie Herz, Niere, Leber, Lunge, Nebenniere, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Prostata, Magen, Dünndarm und sogar das Gehirn entfernt worden waren. Der maltesische Gerichtsmediziner erklärte, dass die Organe von Ratten und anderen Wildtieren gefressen worden seien. Das Fehlen des Gehirns kam dadurch zustande, dass dieses sich durch die hohen Temperaturen verflüssigt habe. Dummerweise wies der Leichnam keine Bisswunden auf, die Nage- und Wildtiere hätten beim Fressen der Organe hinterlassen haben müssen. Zudem konnte das Gehirn sich in so kurzer Zeit nicht komplett auflösen. Zudem wies die Leiche kein Formalin, das zur Leichenkonservierung genommen wird, was aber die maltesischen Behörden vor dem Rückflug von Mikes Leiche nach Deutschland bescheinigt worden war. Da zu viel Organe fehlten, konnte die Todesursache nicht festgestellt werden. Was war Mike zugestoßen und warum wurde der Fall so schnell von den maltesischen Behörden ad acta gelegt? Fragen über Fragen. Zwei Jahre lang kämpfte Mikes Vater um Einsicht in die Ermittlungsakten. Er schrieb Bittbriefe an den Premier- und Justizminister und sprach sogar persönlich bei den maltesischen Behörden vor bis er den Autopsiebericht, die Vernehmungsprotokolle und technische Gutachten vor sich liegen hatte. Bis heute konnte nicht geklärt werden, woran Mike gestorben ist. Vielleicht ist er dehydriert oder doch gestürzt? Was war mit dem Bauern, den Polizisten gesehen hatten und Mikes Vater davon erzählt hatten, warum tauchte er nicht im Polizeibericht auf? Besonders rätselhaft war das Fehlen der Organe. Wurden diese erst in der Leichenhalle entnommen? Der tragische Tod von Mike Mansholt wirft viele Fragen auf. Doch die Staatsanwaltschaft Oldenburg entscheid 2021 kein neues Ermittlungsverfahren zum unheimlichen Tod von Mike Mansholt auf Malta einzuleiten. Manche Rätsel bleiben wohl für immer ungelöst. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Malta, Mikes erster Reise auf eigene Faust, die so tragisch endete. 🙂









