Die zerstückelten Frauen

Isabella Mueller @isabella_muenchen Leipzig

Es war der 17. Juli 1975 als gegen 3.37 Uhr bei der Feuerwehr in Hamburg-Altona ein Notruf einging. Im 2. Stock eines Sechsfamilienhauses in der Zeißstraße 74 im Hamburger Stadtteil Ottensen brannte es. Im Volksmund hieß dieser Stadtteil Mottenburg, da sich im 19. Jahrhundert viele Glasbläserbetriebe dort angesiedelt hatten, deren Arbeiter häufig an Tuberkulose erkrankten. Diese Krankheit wurde auch die Motten genannt, da diese Löcher in die Lunge fraß wie Motten in Stoff. Die Feuerwehr rückte sofort nach Mottenburg aus. Am Brandort angekommen, rannten die Feuerwehrmänner in die Brandwohnung, die sie aufbrachen. Sie retteten den Mann aus der Wohnung und löschten das Feuer. Der Mann war ein Matrose aus Norwegen, der seine Stromrechnung nicht bezahlt hatte, weshalb er Kerzen als Licht benutzte. In jener Nacht war er eingeschlafen und hatte vergessen die Kerzen zu löschen, was zum Wohnungsbrand geführt hatte. Routinemäßig überprüften nun die Feuerwehrmänner, ob sich im Dachgeschoss ein Schwelbrand gebildet hatte. Sie entdeckten tatsächlich Brandnester, die sie löschen konnten. Dabei stieg ihnen ein seltsamer Geruch in die Nase. Es roch nach Verwesung und verbranntem Fleisch. Sie suchten nach der Ursache für den bestialischen Gestank und deckten Dachpfannen ab. Dann fanden sie direkt neben den Dachsparren zwei Plastiktüten. Als sie diese öffneten, drehte sich ihnen der Magen um. Denn darin lagen mehrere Leichenteile einer Frau. Die Feuerwehrmänner alarmierten die Polizei. Diese traf kurz nach 5 Uhr morgens im Haus ein und inspizierte die Säcke mit den Leichenteilen, die einen verwesten Torso und ein rechtes Bein enthielten. Als sie sich weiter umschauten, entdeckten sie hinter dem Etagen-Klo, das sich die Mieter der Mansardenwohnung teilten, eine weitere Frauenleiche. Aufgrund des fortgeschrittenen Verwesungsprozesses hatten die Überreste der zwei Leichen wohl schon mehrere Monate dort gelegen. Noch während die Kriminalbeamten die Spurensicherung anforderten, tauchte ein kleiner, schmächtiger Mann mit entstellten Gesicht und akkuraten Menjou-Bärtchen auf, der sich als Fritz Honka vorstellte und direkt gegenüber vom Etagen-Klo lebte. Die Ermittler baten Fritz Honka zur routinemäßigen Befragung sie aufs Polizeipräsidium zu begleiten. Auf der Fahrt dorthin erzählte Honka den Beamten, dass er gerade von seiner Schicht als Nachtwächter heimgekehrt war. Als sie am ehemaligen Polizeipräsidium am Berliner Tor angekommen waren, wurde Fritz Honka in den Räumen der Mordkommission im 7. Stock befragt. Fritz Honka gab sich dabei wortkarg und versuchte den Fragen der Ermittler auszuweichen. In der Zwischenzeit wurde Honkas 18 Quadratmeter große Wohnung durchsucht. Dort fanden die Ermittler unzählige Flaschen Kornbrand, haufenweise Pornohefte und Frauengummipuppen. In der Wohnung standen überall volle Aschenbecher herum. An der Wand hingen über 300 pornografische Bilder. Zudem fanden die Ermittler tonnenweise Frauenkleidung. Wozu in aller Welt brauchte ein alleinstehender Mann so viele Frauenkleider? Heimlicher Fetisch, Relikte früherer Beziehungen oder gar Trophäen der gefundenen Frauenleichen? Die Ermittler durchsuchten nach den Funden das gesamte Stockwerk. Dann machten sie eine unglaubliche Entdeckung. Eine Wand in Honkas Wohnung, die mit Raufaser tapeziert war, klang hohl. Sie schlugen die Wand ein. Ein Ermittler zog ein fleckiges Betttuch hervor, dieses war um verstümmelte Leichenteile gewickelt. Darüber lagen säckeweise WC-Steine, um den bestialischen Gestank zu übertünchen. Die Ermittler informierten ihre Kollegen auf dem Revier über den Fund. Diese konfrontierten damit Honka, der als dringend Tatverdächtiger in Untersuchungshaft kam. Doch statt nun alles zu gestehen, schwieg Honka von diesem Moment an eisern. Keine Verhörstrategie brachte Fritz Honka zum Reden, der nur den Satz sagte: „Ich bin doch kein Trottel.“ Fritz Honka, der als Nachtwächter arbeitete, galt als nett und unauffällig. Er litt unter seinem entstellten Gesicht und seinem Sprachfehler. Dies rührte von einem Fahrradunfall, den er 1956 hatte her. Er hatte damals schwere Kopfverletzungen erlitten. Seine zertrümmerte Nase stand fortan schief im Gesicht und seitdem schielte er extrem. Zudem waren seine Zähne am Unterkiefer herausgebrochen, weshalb er kein „Sch“ aussprechen konnte. Fritz Honka erblickte am 31. Juli 1935 als drittes von neun Kindern in Leipzig das Licht der Welt. Sein Elternhaus befand sich in der Seeburgstraße 90, einem Arbeiterviertel. Sein Vater war Heizer und seine Mutter war Putzfrau. Laut Honka war sein Vater Alkoholiker, der mit den Kommunisten sympathisierte, weshalb er von den Nazis ins Konzentrationslager gesteckt wurde. Er und seine Geschwister kamen ebenfalls ins Lager. Nach Kriegsende wurde die Familie freigelassen und kehrte nach Leipzig zurück. 1964, ein Jahr nach der Freilassung, verstarb sein Vater an den Folgen des Alkoholmissbrauchs. Honka, der einen niedrigen IQ hatte, begann eine Maurerlehre. Diese musste er jedoch wegen seiner Zementkrätze, an die er litt, abrechen. Anno 1951 verließ er Leipzig und ließ sich im kleinen Dorf Brochhöfe nieder, wo er als Hilfskraft auf einem Bauernhof arbeitete. Er begann eine Affäre mit einer Frau namens Margot, die angeblich von ihm schwanger wurde und einen Sohn gebar, den sie Heinrich taufte. Margot verklagte Honka auf Unterhalt, der 3.000 DM Alimente zahlen musste, was damals ein kleines Vermögen war. Als er erfuhr, dass er vielleicht gar nicht der Vater war, fühlte er sich von Margot betrogen. Sein Hass auf Frauen wuchs. 1956 zog er nach Hamburg. Dort arbeitete er als Werftarbeiter bei den Howaldtswerken. Noch im selben Jahr hatte er den schrecklichen Fahrradunfall. Nach diesem lernte er Inge kennen, die er 1957 heiratete. Honka wurde erneut Vater. Doch das Glück währte nicht lange, da Inge schwere Alkoholikerin war und auch Honka griff immer öfter selbst zur Flasche, was in der Wohnung im Wümmeweg 10 A in Neuwiedenthal zu lautstarken Streitereien führte, weshalb das Ehepaar Honka die Wohnung verlor und in Notunterkünften dahin vegetierte. 1960 folgte die Scheidung und kurz darauf die Versöhnung sowie erneute Hochzeit. Doch auch der zweite Versuch einer glücklichen Ehe scheiterte und endete 1967 wieder in einer Scheidung. Nach der Scheidung rappelte sich Honka wieder auf. Er fand eine Anstellung als Nachtwächter in einem Wasserwerk und zog in die Mansardenwohnung in der Zeißstraße 74, wo Honka oftmals laut den Aussagen der Nachbarn Damenbesuch hatte. Wenn dies der Fall war, hörten die Nachbarn lautes Gegrölle. Einige Frauen schienen sogar vorübergehend bei Honka zu wohnen bis diese von heute auf morgen wie vom Erdboden verschluckt waren. Bei den Ermittlungen gegen Honka stellten die Beamten fest, dass dieser bereits aktenkundig war. Am 15. August 1972 hatte eine Frau namens Ruth D. Strafanzeige gegen Honka wegen Vergewaltigung gestellt. Zu diesem Zeitpunkt lebte Honka mit der lesbischen Mitbewohnerin Irmgard zusammen, die Ruth D. am 15. August in ihre Wohnung mitbrachte. Fritz Honka wollte Ruth D. zum Sex nötigen, die völlig nackt mit mehreren Striemen am Körper auf die Straße flüchtete. Ruth D. ließ sich zuerst im Krankenhaus behandeln und erstattete anschließend bei der Polizei Anzeige. Honka wurde daraufhin auf die Wache gebracht, wo der Polizeiarzt 2,4 Promille Alkohol im Blut bei Honka feststellte. Am 4. April 1975 wurde Fritz Honka vom Altonaer Schöffengericht zu einer Geldbuße wegen Körperverletzung an Ruth D. zu 4.500 DM verurteilt. Die Anklage wegen Vergewaltigung gegen Honka wurde fallen gelassen. Wenn Honka nicht arbeitete, war er in den Kneipen am Hamburger Berg unterwegs. Er kehrte regelmäßig nach Schichtende im „Goldenen Handschuh“, dem „Elbschloß-Keller“ oder im „Hong-Kong“ ein. Honkas Lieblingskneipe war der „Goldene Hanschuh“, der später sogar in „Honka-Stube“ umbenannt wurde. Honka, der in den Kneipen nur Fiete genannt wurde, trank abends bis zu 10 Gläser Fanta-Korn, sein Lieblingsgetränk. Dazu rauchte er kettenweise Sheffield super-long Zigaretten. Honka fühlte sich inmitten der in die Jahre gekommenen Prostituierten, Trinker und Obdachloser pudelwohl. Hier war er jemand. Er war zwar selbst Trinker, trug jedoch saubere Kleidung, hatte einen Job und eine Wohnung. Mehr als die anderen hatten. Wenn er seine Wachmann-Uniform trug und seine Gaspistole bei sich hatte, fühlte er sich unter dem Elendshaufen als Gewinner. Er gab den Bedienungen ordentlich Trinkgeld und spendierte den Frauen oftmals Getränke. Honka suchte sich hier gezielt seine weiblichen Opfer aus, die meist obdachlos waren. Er lockte sie in seine Wohnung mit der Aussicht auf einer Bleibe oder kostenlosen Alkohol. Dann endeten die Frauen auf Honkas abgewetzten Sofa, auf dem Puppen drapiert waren und an dessen Wand nackte Frauen hingen. Wenn Honka keine Frau abschleppte, kaufte er sich Sex auf der Reeperbahn. Er soll dabei vor allem auf Sadomaso-Sex gestanden haben. Er trug kniehohe Lederstiefel und einen schwarzen Lackmantel, um seine Macht gegenüber der Hure zu demonstrieren. Honka liebte Machtspielchen. Nachdem die drei Frauenleichen abtransportiert waren, roch die Wohnung immer noch nach Verwesung, weshalb die Ermittler sie erneut auf den Kopf stellten. Tatsächlich fanden sie im Zwischenraum zwischen Honkas Wohnungswand und der Dachtraufe eine vierte zerstückelte Frauenleiche. Nun mussten die Beamten herausfinden, wer die vier Frauenleichen waren, die niemand vermisste. Ein Zufall kam den Ermittlern zu Hilfe, da am 2. November 1971 ein Arbeiter auf dem Gelände der ehemaligen Schokoladenfabrik Holstatia in der Gaußstr. 124, die von den Anwohner als Müllhalde genutzt wurde, in Zeitungspakete geschnürte Leichenteile einer Frau gefunden worden waren. Nur ein rechtes Bein und der Torso fehlten. Der Hamburger Rechtsmediziner Dr. Ulrich Klages konnte mittels eines Verfahrens zur Gesichtsrekonstruktion bei dem Paraffinwachs benutzt wurde, das er in den mumifizierten Schädel goss, die Gesichtskonturen wiederherstellen. Danach wurde das Gesicht geschminkt und Fotografien gefertigt, die als Grundlage für die Erstellung eines Phantombilds genommen wurden. Dieses ging an die Medien und brachte den gewünschten Erfolg. Die zerstückelte Tote war die 43 Jahre alte Gertraud Bräuer, die in St. Paulis Rotlichtmilieu als Prostituierte und Friseurin tätig war. Gertraud Bräuer verkehrte seit Jahren in Kneipen am Hamburger Berg. Ihr Verschwinden fiel nicht weiter auf, da Gertraud Bräuer häufig für mehrere Monate bei einem Freier unterkam und urplötzlich wieder auftauchte. Zuletzt lebend gesehen wurde sie Mitte Dezember 1977 in Honkas Lieblingskneipe dem „Goldenen Handschuh“. Die Ermittler gingen davon aus, dass der Tatort sich in unmittelbarer Nähe zum Fundort befand. Aus diesen Gründen ermittelten sie im Radius von 500 Metern und befragten alle vorbestraften Personen. Doch Honka hatte damals Glück gehabt, zwar lag seine Wohnung innerhalb von 300 Metern, doch war er zu dieser Zeit bei der Polizei noch nicht aktenkundig. Die Identität der anderen beiden Frauenleichen konnten durch zwei Personalausweise, die sich in Honkas Wohnung befanden, geklärt werden. Es handelte sich zum einen um die 54 Jahre alte Prostituierte Anna Beuschel, die Honka im August 1974 im „Goldenen Handschuh“ kennen gelernt hatte und zum anderen um die 58 Jahre alte Frieda Roblick. Diese verschwand im Dezember 1974. Sie war genauso wie die anderen Frauen Stammgast im „Goldenen Handschuh“. Die letzte Leiche war die 52 Jahre alte Ruth Schult, die im Januar 1975 verschwunden war. Sie war auch oft im „Goldenen Handschuh“ zu Gast. Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Hausbewohner sich wegen des Gestanks beim Hausmeister beschwert hatten, der sich im Haus umhörte. Als er Honka befragte, sagte dieser, dass die Griechen daran Schuld waren, weil die so seltsame Sachen kochen. Da es 1975 noch keine DNA-Analyse gab und Honka mit Fingerabdrücken, Blutspuren und Körperflüssigkeiten mit den Opfern nicht in Verbindung gebracht werden konnte, hatten die Ermittler nur Indizien gegen ihn in der Hand. Sie brauchten also ein Geständnis. Doch Honka schwieg. Zwei Wochen nach einem wahren Verhörmarathon knickte Honka endlich ein. Doch Honka redete nur wirres Zeug. Er der König der Ganoven war von Jack the Ripper zum Mörder auserkoren worden. Er wollte als unzurechnungsfähig gelten. Zudem war er bei seinen Taten volltrunken gewesen und konnte sich deshalb an keine Details erinnern. Jedoch wusste er genau, dass er beim Mord an Gertraud Bräuer 1 Liter Weinbrand, ein viertel Liter Korn und sechs Liter Bier getrunken hatte. Laut Gutachter hatte Honka vier Promille intus. Jeder andere wäre praktisch klinisch tot gewesen. An jenem Abend hatte sich Gertraud Bräuer bewusstlos getrunken. Als Honka sie in den Morgenstunden wachrütteln wollte, um mit ihr Sex zu haben, schubste diese ihn weg. Durch diese Zurückweisung tickte Honka aus. Er riss eine Gardine vom Fenster und erwürgte damit Gertraud Bräuer. Da er ihre Leiche nicht am Stück wegtragen konnte, zerstückelte er sie kurzerhand und packte sie in Zeitungspapier, das er zum Gelände der Schokoladenfabrik schleppte, die als Müllhalde genutzt wurde. Dort entsorgte er ihre Leichenteile. Doch den Torso und ihr rechtes Bein ließ er in der Wohnung zurück und versteckte es auf dem Dachboden. Nachdem ersten Mord vergingen fast vier Jahre bis Honka wieder tötete. Jedoch hatte er im Sommer 1972 einen Vergewaltigungsversuch an Ruth D. unternommen. Seinen zweiten Mord verübte er an Anna Beuschel, die er im „Goldenen Handschuh“ mit seinem Lieblingsgetränk Fanta-Korn abfüllte. Danach gingen sie in Honkas Wohnung, wo er Sex mit ihr wollte. Anna gab nach, lag aber beim Sex da wie ein Brett. Dies machte ihn so wütend, dass er sie erwürgte und anschließende zerstückelte. Ihre Leichenteile deponierte er auf dem Dachboden. Sein drittes Opfer war Frieda Roblick, eine erfahrene Prostituierte, der Honka 200 Mark für Sex zahlte. Doch als diese versuchte weitere 200 Mark von Honka zu klauen, flippte dieser aus und erwürgte sie. Er legte ihre Leiche auf dem Dachboden ab. Nur einen Monat später wurde die 52 Jahre alte Ruth Schult Honkas nächstes Opfer. Seit drei Wochen lebte das Paar zusammen in Honkas Wohnung bis es eines Tages zu einem heftigen Streit kam. Ruth beschuldigte Honka sie mit Syphilis angesteckt zu haben. Sie tickte förmlich aus und Honka sah Rot. Er zog ihr eine Flasche Korn über den Kopf und erwürgte sie mit einem Damenstrumpf. Dann zerstückelte er zuerst ihre Leiche, bevor er sie verstümmelte, in dem er ihre Brüste, die Ohrmuscheln, die Nasen und die Zungenspitze abschnitt. Der Prozess gegen Fritz Honka startete im November 1976 vor dem Hamburger Landgericht unter großem Medieninteresse. Fritz Honka füllte die Zeitungen wie kein anderer, die ihn den Namen der „Blaubart von Mottenburg“ nannten. Zu Prozessbeginn hatte Fritz Honka sein ursprüngliches Geständnis geändert. Er beharrte darauf, dass er im Vollrausch eingeschlafen war und morgens neben den Leichen aufgewacht war. Da diese dort nicht bleiben konnten, hatte er sie kurzerhand beseitigt, in dem er manche zerstückelt hatte. Fritz Honkas Verteidiger war der Staranwalt Rolf Bossi und Gunter Widmaier, deren Strategie es war, Honka als schwerstens gestört darzustellen. Sie wollten, dass das Gericht Fritz Honka eine verminderte Schuldfähigkeit einräumte. Deshalb holte Bossi die Psychiaterin Elisabeth Müller-Luckmann als Sachverständige ins Boot. Diese erklärte, dass der Mord das Ergebnis eines gescheiterten Kommunikationsversuchs seitens Honka gewesen sei, der wenn sein Machtanspruch infrage gestellt wurde, seiner aufgestaute Wut freien Lauf ließ und dann ausflippte. Tatsächlich erwies sich diese Taktik als erfolgreich. Am 20. Dezember 1976 erkannte das Gericht bei Fritz Honka in drei Fällen Totschlag im Affekt und verminderte Schuldfähigkeit an. Außer im Fall Anna Beuschel wurde Fritz Honka wegen Mordes verurteilt. Fritz Honka wurde nach dem Urteil in die ehemalige Allgemeine Klinik Hamburg-Ochsenzoll im Haus 18 in Langenhorn eingeliefert, die populär für ihre Psychiatrie war. Er begann eine Brieffreundschaft mit der 22 Jahre jüngeren und verheirateten Düsseldorferin Petra, die nachts im Eichensarg schlief und wohl einen mächtigen Schatten hatte. Denn eines Tages strangulierte diese ihren Mann mit einem Gürtel und legte ihn in ihren Sarg. Fritz Honka wurde 1993 nach 16 Jahren in der psychiatrischen Anstalt Ochsenzoll entlassen. Er nahm den Namen Peter Jensen an und lebte fortan in einem Altenheim in Scharbeutz, wo ihn niemand kannte. Er war bereits an Demenz erkrankt und hatte mit Wahnvorstellungen zu kämpfen. So beklagte er sich bei dem Pflegepersonal über den entsetzlichen Verwesungsgeruch. Anno 1998 wurde Fritz Honka auf die Station 3 des Klinikums Ochsenzoll in Langenhorn eingeliefert. Er verstarb dort in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober im Alter von 63 Jahren an Organversagen. Sein Leben bietet bis heute zahlreichen Film- und Lesestoff. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Fritz Honkas Heimatstadt Leipzig. 🙂

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