Die Römerschanze: Lindaus kleine Inselschwester

Isabella Müller Lindau Bregenz Bodensee @isabella_muenchen

Die grün umsäumte Insel- und Gartenstadt Lindau beherbergt mit der Römerschanze eine ehemalige Insel mit einer mittelalterlichen Einfassungsmauer, die ihren Namen dem Fund von römischen Münzen in den Grundmauern der alten Befestigungsanlage zu Beginn des 19. Jahrhunderts verdankt. Einst war die Römerschanze eine selbständige Insel, die über eine Brücke mit der Hauptinsel verbunden war. Auf dieser wurde um 900 eine Kapelle errichtet, die der heiligen Aurelia geweiht war. Im Jahre 1326 erhielt diese Kapelle den Namen Jakobskapelle und diente Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago di Compostela als Unterkunft. Nachdem Lindau 1806 den Status Freie Reichsstadt verloren hatte, ging es in den Besitz des Königreichs Bayern über. Neben Türmen und Befestigungen wurde auch die Jakobskapelle abgerissen und deren Steine zum Ausbau des Hafens verwendet. Anlässlich der Neugestaltung des Hafens wurde der Bereich zwischen der kleinen Insel und der Hauptinsel verfüllt, damit der steigende Grundbedarf für Gebäude der erweiterten Hafenanlage gesichert war. Aus diesem Grund gab die Römerschanze ihr Inseldasein 1851 auf. Beim Aushub eines Luftschutzbunkers im Sommer 1944 wurden Teile von Fundamenten aus der Kirche aus dem 9. und 14. Jahrhundert sowie der Schlussstein der Kuppel gefunden, die bewahrt und dokumentiert wurden. Eine Sanierung erfolgte 2018 bei der eine neue Rampe in die Treppenanlage integriert wurde. Die Römerschanze ist nicht nur ein historisch wertvoller Ort, sondern bot mir einen traumhaften Blick über den Hafen, den Bodensee und auf die Alpen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Lindaus kleiner Schwester. 🙂

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