Münchens einziger ungeklärter Kindermord

Isabella Mueller @isabella_muenchen München

Der einzig nie aufgeklärte Mord an einem Kind in der bayerischen Landeshauptstadt München ist der Mord an der 8 Jahre alten Michaela Eisch. Im Jahre 1985 verschwand Michaela Eisch spurlos bis ihre Leiche 29 Tage später gefunden wurde. Aber der Reihe nach. Am 17. Mai 1985 verließ Michaelas Mutter Helga gegen 5 Uhr morgens ihre Wohnung im Münchner Stadtteil Berg am Laim, um im Innenstadthotel “Zum Alpenhof” ihre Frühschicht zu beginnen. Zuvor brachte sie Michaela noch zu ihren Großeltern, die sie so lange betreuten bis ihre Schicht beendet war. Michaela tobte vormittags noch auf dem Spielplatz bis sie diesen zwischen 10.30 Uhr und 12 Uhr verließ. Am Vortrag hatte sie mit ihrer Mutter besprochen, dass sie das erste Mal allein, ihre Mutter von der Arbeit abholen wollte. Michaela sollte mit der U-Bahn vom Innsbrucker Ring zum Münchner Hauptbahnhof fahren. Eine 13 Jahre alte Freundin begleitete Michaela noch zum U-Bahnhof Michaelihof. Doch bei der Arbeitsstelle ihrer Mutter kam Michaela nie an, die noch um 10.20 Uhr mit ihr telefoniert und gesagt hatte: “Ich komme bald!” . Als Michaela nicht bei ihrer Mutter wie vereinbart auftauchte und ihre Eltern und Bekannten nichts von Michaela gehört hatten, meldete diese ihre Tochter bei der Polizei als vermisst. Diese leitete sofort eine große Suchaktion ein. Aber erst nach 29 Tagen, am 14. Juni 1985, wurde Michaela tot unterhalb der Braunauer Eisenbahnbrücke gefunden. Zeugen hatten sie unweit vom Fundort am Tag ihres Verschwindens gegen 17 Uhr am Kiosk Braunauer Eisenbahnbrücke mit einem 1,85 Meter großen, schlanken Mann mit dunkelblonden Haaren gesehen. Die Ermittler gingen davon aus, dass dieser Mann Michaelas Mörder war, der diese sexuell missbraucht und anschließend mit ihrem eigenen Slip erdrosselt hatte. Da der ominöse Mann und Michaela laut Augenzeugen vertraut wirkten, war Michaelas Mörder vielleicht eine Bekanntschaft ihrer Mutter Helga, die auf der Suche nach einem Partner war. Trotz intensiver Ermittlungen tappte die Polizei völlig im Dunkeln, wer Michaela missbraucht und getötet hatte. Es strichen Jahre ins Land bis die Mordkommission 2011 mit neuen Tests eine DNA-Spur des Täters feststellen konnte, woraufhin 1750 Männer aus München aufgefordert wurden eine Speichelprobe abzugeben, was 1173 freiwillig taten. Zudem wurden 1000 weitere Männer, die nicht mehr in der Stadt lebten, gebeten dies zu tun. Doch der Massengentest blieb ergebnislos. Auch erhoffte Hinweise durch die wiederholte Thematisierung des Mordfalls in der ZDF-Sendung “Aktenzeichen XY … ungelöst”, führten zu keiner heißen Spur. Bis heute konnte Michaelas Mörder nicht gefasst werden. Ihre Mutter Helga konnte den Tod ihrer Tochter nie überwinden. Wenige Jahre danach starb sie im Alter von nur 35 Jahren an einem schweren Asthmaanfall. Sie wurde im selben Grab wie ihre Tochter auf dem Ostfriedhof in München beigesetzt. An Michaelas Tod erinnert ein Mahnmal, das unterhalb der Braunauer Eisenbahnbrücke aufgestellt wurde. Es bleibt zu hoffen, dass Münchens einzig ungeklärter Kindermord, doch noch aufgeklärt wird und Michaels Mörder seine gerechte Strafe erhält. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von München, wo einst Michaelas Mutter Helga im Hotel “Zum Alpenhof” gearbeitet und vergeblich auf ihre Tochter Michaela gewartet hatte. 🙂

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