Am 26. Mai 2007 verwandelte sich wie jedes Jahr die dänische Hafenstadt Aalborg, die auch Paris des Nordens genannt wird, zu einer riesigen Party. Denn dort findet zu Pfingsten der größte Karneval Dänemarks statt, in dem Schnaps und Bier in Strömen fließen und die ganze Stadt zu Sambarhythmen tanzt und feiert. Ausgerechnet an diesem freudigen Ereignis passierte eines der bestialischsten Verbrechen der Stadt. Das Opfer war die 85 Jahre alte Gerda Møller, die in ihrer Wohnung vergewaltigt und ermordet wurde. Ihr Sohn wollte wie jedes Jahr seine Mutter zum Mittagessen zusammen mit seiner Ehefrau und Schwiegermutter abholen. Normalerweise wartete seine Mutter schon unten auf dem Parkplatz vor ihrer Wohnung. Da diese nicht da war und er sie auch nicht telefonisch erreichen konnte, lief er zu ihrer Wohnung, wo er die Wohnungstür offen vorfand. Mit mulmigen Gefühl betrat er die Wohnung seiner Mutter im 1. Stock und fand diese tot in einer Blutlache und halbnackt im Wohnzimmer liegend vor. Insgesamt 13 Stichwunden wies ihr toter Körper auf. Sie hatte laut Obduktion heftige Schläge auf den Kopf bekommen, war getreten, vergewaltigt und letztendlich erwürgt worden. Wer war nur zu so einer abscheulichen Tat fähig, die nur ein Monster hatte begehen können, da war sich die Polizei sicher? Die nordjütländische Polizei hatte zwar DNA-Spuren sowie Fingerabdrücke gefunden, doch diese waren nicht im Polizeiregister verzeichnet. Zeugen hatten einen dunkelhaarigen Mann gesehen, der zwischen 15 bis 25 Jahre alt war. Aufgrund der Zeugenaussagen wurde ein Phantombild erstellt. Zudem hatte der Mörder einen Schuhabdruck hinterlassen. Dieser stammte von einem Adidas-Sportschuh, dem Modell Superstar G 2, das im dänischen Bilka rund 1000 Mal verkauft worden waren. Dabei wurden 55 Paare in Skalborg, einem Vorort von Aalborg verkauft. 33 Paare wurden in bar und 22 Paare per Kreditkarte bezahlt. Aufgrund des Phantombilds suchte die Polizei nach einem Mann aus Grönland. Deshalb konzentrierte sich die Polizei bei der Suche nach dem Schuhkäufer auf eine Kreditkarte, die mit Grönland in Verbindung stand. Tatsächlich hatte Anfang des Jahres ein junger Mann dieses Paar Adidas-Schuhe gekauft und mit einer Kreditkarte von der Sparbank Vest in der grönländischen Hauptstadt Nuuk bezahlt. Diese heiße Spur führte wirklich zu Gerdas Mörder, der aber so gar nichts mit einem Monster auf den ersten Blick zutun hatte, sondern ein 15 Jahre alter, schüchterner Junge war. Der junge Mann stammte aus Grönland und war wegen Ladendiebstählen in eine Jugendinstitution nach Dänemark gebracht worden. Er sollte dort nicht nur die Scheidung seiner Eltern verarbeiten, sondern auch wieder auf den gesellschaftlich richtigen Weg gebracht werden. Am Pfingstwochenende wollte er zusammen mit einem Freund den Karneval in Dänemark unsicher machen. Doch sie stritten sich so sehr, dass sich ihre Wege trennten. Dann sah er die beiden alten Damen. Er folgte diesen, weil er ihr Telefon benutzen wollte. Denn mit seinem eignen Handy konnte er nicht nach Grönland telefonieren und er wollte unbedingt seine Mutter anrufen. Zuerst ging er in Ernas Wohnung, die jedoch schrie, weshalb er in Gerdas Wohnung lief, um seine Mutter anzurufen. Als Gerda ihn bemerkte, drohte sie die Polizei zu rufen. Es kam zu einer Rangelei, bei der ihn Gerda an die Hoden gefasst hatte. Er drehte dann nach eigenen Angaben völlig durch und vergewaltigte, misshandelte und tötete Gerda. Nachdem Mord kehrte er seelenruhig in die Jugendinstitution zurück. Am Gericht zu Aalborg wurde der minderjährige Junge zu 8 Jahren Freiheitsstrafe, der Höchststrafe für einen Jugendlichen unter 18 Jahren verurteilt, weil der Mord so brutal war. Der junge Mann ging in Berufung. Doch das Urteil wurde vom Western High Court bestätigt. Damit landete das Monster, das ein mittlerweile 16-Jähriger war, hinter dänischen Gardinen. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Kopenhagen, das wie Aalborg zu Pfingsten ausgiebig Karneval feiert. 🙂






















