Der Grenzmord

Isabella Müller Fulda Kassel Hessen Deutschland @isabella_muenchen

Einer der mysteriösesten Morde Deutschlands ereignete sich am 15. März 1998 an dem ehemaligen Oberjäger des Bundesgrenzschutzes Hans Plüschke. Der Taxifahrer wurde in seiner Nachtschicht auf der Bundesstraße 84 zwischen Hünfeld und Rasdorf auf dieselbe Weise wie vor 36 Jahren der Grenztruppen-Hauptmann Rudi Arnstadt zwischen Nasenwurzel und rechtem Auge erschossen. Diesen hatte am 14. August 1962 ausgerechnet Hans Plüschke getötet. Konnte das Zufall sein? Um diese Verstrickung zu verstehen, beginnt nun hier eine Reise in die Vergangenheit als die Mauer zwischen BRD und DDR noch existierte und der Kalte Krieg zwischen Russland und Amerika noch herrschte. Hans Plüschke war ein gelernter Maurer, der 1962 zur Grenzkontrolle in Hessen im Rang eines Oberjägers eingesetzt wurde. Die andere Grenzseite wurde vom Grenztruppen-Hauptmann Rudi Arnstadt bewacht. Ein 36 Jahre alter zweifacher Familienvater aus Erfurt, der bei Pflegeeltern aufgewachsen war und bereits im Alter von 17 Jahren zur Wehrmacht kam. Nach 2 Jahren in Gefangenschaft kehrte er zurück, wurde FDJler und absolvierte eine Malerlehre bis er Polizist und letztendlich Grenzsoldat wurde. Anfang August 1962 sollte er die Grenzanlage erweitern. Dazu wurden Gräben ausgehoben und Pfeiler gesetzt. Bei dieser Arbeit ergriff ein Pionier die Gelegenheit über die nahegelegene Grenze mithilfe eines Kettenschleppers zu flüchten. Rudi Arnstadt und seiner Truppe blieb nichts anderes übrig diesen ziehen zu lassen, da sie nicht vom Kettenschlepper überfahren werden wollten. Die gelungene Flucht aus der DDR war eine Blamage und zugleich auch eine persönliche Katastrophe für Rudi Arnstadt, der dafür verantwortlich gemacht wurde. Trotzdem wurde Arnstadt weiterhin an der Grenze zur Überwachung eingesetzt. Am 14. August näherten sich 3 Beamte des Bundesgrenzschutzes der Grenze und überschritten diese trotz Warnung von Rudi Arnstadt, der daraufhin einen Schuss abfeuerte, worauf es zu einem heftigen Schusswechsel zwischen den Grenzsoldaten der BRD und der DDR kam, in dem Rudi Arnstadt von Hans Plüschke erschossen wurde. Sofort wurden die Amerikaner und die Sowjetarmee über den Grenzzwischenfall zwischen der DDR und der BRD informiert und ein Waffenstillstand eingeleitet. Das anschließende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft im hessischen Fulda gegen Hans Plüschke wurde schnell eingestellt. Der Vorfall sollte unter den Teppich gekehrt werden. Rudi Arnstadt erhielt ein Staatsbegräbnis in Geisa und bekam postum die Verdienstmedaille der DDR verliehen. Der Name seines Mörders wurde in der DDR nie genannt. Hans Plüschke wurde nachdem Vorfall in den Innendienst versetzt, der bald darauf seinen Dienst quittierte und sich als Taxifahrer selbständig machte. Nachdem Mauerfall gab Hans Plüschke jedoch 1997 bereitwillig gegen ein entsprechend hohes Honorar Fernsehteams Auskunft über den Vorfall am 14. August 1962. Nun erfuhr jeder die Wahrheit, wer Rudi Arnstadt auf dem Gewissen hatte. Keine 7 Monate später wurde dem 59 Jahre alte Hans Plüschke wie Rudi Arnstadt zwischen der Nasenwurzel und dem rechten Auge ins Gesicht geschossen. Hans Plüschke lag dabei von seinem Taxi weit weg, aus dem noch nicht einmal die Brieftasche mit den Tageseinnahmen geklaut worden war. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Bis heute konnte der Mörder von Hans Plüschke nicht gefasst werden. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos aus Fulda, wo einst das Ermittlungsverfahren gegen Hans Plüschke eingestellt worden war. 🙂

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