Manchmal schreibt das Leben die verrücktesten Drehbücher, die so unglaublich erscheinen, dass sie sich mit dem Verstand nicht erklären lassen. Dies war auch bei folgender Kriminalgeschichte der Fall. Am 16. September 1990 rief ein Mann bei der Polizei in der dänischen Hafenstadt Randers an, der behauptete, eine Leiche in einem Käfig gefunden zu haben. Zuerst glaubte die dänische Polizei an einen schlechten Scherz. Da der Mann aber stur und fest bei seiner Aussage blieb, fuhr eine Streife zur genannten Adresse und diese fand dort tatsächlich einen toten Mann in einem Käfig. Dieser war Sven N., der in einer weißen Villa im Vorort Kristrup von Randers lebte. Sein Bruder Bernd hatte die Polizei angerufen. Da dieser mehrere Tage nichts von Sven gehört hatte, war er gemeinsam mit einem Bekannten, zu dessen Haus gefahren. Trotz Läuten öffnete niemand, obwohl Svens Auto in der Garage parkte. Daraufhin schloss er mit einem Ersatzschlüssel das Haus auf. Als er dieses betrat, flog ihm ein Schwarm Schmeißfliegen entgegen und ein bestialischer Geruch kroch in seine Nase. Bernd durchsuchte alle Räume, doch es gab keine Spur von Sven, bis er eine Tür zur früheren Garage öffnete. Als er den Raum betrat, traute er seinen Augen nicht. Denn der geheime Raum war eine Folter-Kammer mit Lederbett, Peitsche an den Wänden, einem Andreaskreuz und einem Käfig, in dem Sven tot im Schneidersitz in einer großen Blutlache lag. Sven war bis auf seine Stiefel, die er trug nackt. Sein Geschlechtsteil war mit einer Schnur umwickelt und um seinen Hals trug er einen Stahlreifen, der am Käfig befestigt war. Seine Hände waren mit Handschellen fixiert. Die Obduktion ergab, dass Sven durch Einstiche an seiner linken Halsseite verblutet war. Bernd sagte aus, dass Sven sich kurz vor seinem Tod von seiner Freundin Marlene getrennt hatte. Diese sollte ihre Sachen packen und aus der Villa ausziehen. Nachdem Marlene Sven noch einen Abschiedsbrief geschrieben hatte, hatte sie die Haustürschlüssel in den Briefkasten geworfen und Svens Hund zu Bernd gebracht. Als Svens sich nicht meldete und auch seinen geliebten Hund nicht abholte, begann sich Bernd Sorgen zu machen, weshalb er zu Svens Haus fuhr und seinen Bruder dort tot vorfand. Svens Ex-Freundin Marlene geriet schnell unter Tatverdacht, doch diese blieb im Polizeiverhör bei ihrer Version, die sie auch Bernd erzählt hatte. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass Sven, der nach außen hin einen gutbürgerlichen Lebensstil pflegte, nicht nur in engen Kontakt zu einer kriminellen Rockerband stand, sondern auch in SM-Kreisen bekannt war und dort gern die Rolle des devoten Sklaven schlüpfte. Die Zahl der Verdächtigen stieg von Tag zu Tag, da Sven außerdem auch noch hochverschuldet war und vielen Menschen dadurch Geld schuldete. Doch eine Spur im Haus, hatte die Polizei von Anfang an stutzig gemacht. Denn neben dem Käfig hatte der Täter versucht die Blutflecken im Teppich zu reinigen. Aber warum? Wieso lässt jemand die Leiche im Käfig und den Käfig im Haus, reinigt dann aber den Teppichboden. Das machte keinen Sinn, außer der Täter stand in unmittelbarer Beziehung zu Sven. Darum fiel der Verdacht wieder auf Marlene, eine 23 Jahre alte Bodybuilderin, die sogar zweimal dänische Meisterin war. Nachdem Marlenes Freund wegen Drogenbesitzes im Gefängnis gelandet war, hatte sie Sven kennen gelernt, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. Dieser war gerade von seiner Stammdomina Sanne verlassen worden. Trotz Svens masochistischer Neigungen begann Marlene eine Beziehung mit Sven, dessen Ex-Domina Sanne sie die SM-Künste lehrte. Doch Marlene hoffte insgeheim, dass Sven diesen abschwören würde, weshalb es immer häufiger zum Streit kam, wo der eigentlich devote Sven Marlene derart körperlich misshandelte, dass diese zu Freunden fliehen musste. Marlene, die schließlich während der vielen Verhöre am 22. November 1990 weinend zusammenbrach, gestand Sven getötet zu haben. Sie hatte in der Folterkammer mit Sven eine SM-Session abgehalten. Sven war freiwillig in den Käfig geklettert, wo er sich anketten ließ und von Marlene ausgeschimpft wurde. Sven liebte es erniedrigt zu werden. Doch diesmal sagte er recht schnell das vereinbarte Codewort, um die SM-Session zu beenden. Dieses überhörte Marlene, die Sven weiter beleidigte, der daraufhin ausrastete. Er beschimpfte Marlene aufs Übelste, die ihn mit einem Knebel im Mund zum Schweigen brachte und in die Küche rannte, um eine Beruhigungstablette zu nehmen. Als sie wieder zu Sven zurückkehrte und den Knebel entfernte, drohte ihr Sven sie zu töten, wenn er aus dem Käfig käme. Marlene rannte in Panik in die Küche, holte ein Messer und stach damit Sven mehrmals in den Hals. Sie hatte nach den vielen körperlichen Misshandlungen durch Sven Todesangst. Erst später bemerkte sie, dass Sven verblutet war. Marlene erhielt aufgrund der Vorgeschichte ein recht mildes Urteil. Sie wurde zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt, aus dem sie nach drei Jahren entlassen wurde. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. 🙂
















