Die schwarze Dole

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Ein Denkmal, das an die einstige Eisenbahnanbindung der Ludwigssaline an das Deutsche Bahn Netz erinnert, ist der Sichtbogen eines ehemaligen Durchlasses in der malerischen Kurstadt Bad Rappenau. Der Sichtbogen als letztes Überbleibsel des Bahndamms befindet sich ganz in der Nähe vom verträumten Kurpark. Einst führte vom Bahnhof Bad Rappenau ein Industriegleis zur Saline hinauf zum Schwärzberg im Osten. Diese Senke, die ich bestaunen konnte, war mit einem hohen Bahndamm aufgefüllt, auf dem der Schienenstrang lag. Der Bahndamm war stattliche 5 Meter hoch und hatte eine Basis, die 20 Meter breit war. Dabei war die Dammkrone 4 Meter breit. Dieser Gleisanschluss der Saline diente der Anlieferung von Kohle und dem Abtransport des erzeugten Siedesalzes. An der Basis des Dammes war er durch eine Dole durchstoßen, an deren Enden jeweils ein solcher Bogen gemauert war. Der Verlauf des Dolen war genau so wie der jetzige Fußweg über die Treppe von der Salinenstraße zum Kurpark. Ursprünglich hatte die Dole den Zweck, das Oberflächenwasser in einen offenen Gerinne abzuleiten. Später wurde die Abflussrinne durch ein Rohr ersetzt, um den Dolen als Fußweg zu nutzen. Dies führte dazu, dass die Durchgangshöhe eingeschränkt wurde und dadurch auch deren Lichteinfall. Selbst am helllichten Tag war es stockdunkel darin. Deshalb nannte ihn die Rappenauer Bevölkerung in ihrer Mundart „Dä schwarz Doul“, die schwarze Dole, von der bis heute der Sichtbogen zeugt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von diesem historischen Kulturgut in der idyllischen Kurstadt Bad Rappenau. 🙂


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