Le Havre unter dem französischen König Franz I.

Isabella Müller Le Havre Frankreich @isabella_muenchen

Ich war schön des Öfteren in der französischen Hafenstadt Le Havre, die im Zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent durch Bombenangriffe zerstört wurde. Heute gilt die einst nach ihrem Wiederaufbau als Betonstadt verschriene Stadt als bahnbrechendes Beispiel einer einzigartigen Nachkriegsarchitektur des Architekten Auguste Perret. Im Jahr 2005 wurde die Stadt sogar dank ihrer visionären Architektur ins UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Doch wie sah Le Havre vor dem Zweiten Weltkrieg aus? Diese Frage hatte ich mir schon oft gestellt und sollte mir durch das Denkmal des französischen Königs Franz I., der die Stadt 1517 gegründet hatte, beantwortet werden. Der Gründungsvater ließ Le Havre im Mündungsbereich der Seine nach den Plänen des italienischen Architekten Girolama Bellarmato umbauen. Die Hafenstadt avancierte schnell zu einem der wichtigsten Handels- und Kriegshafen Frankreichs bis sie im Zweiten Weltkrieg dem Erdboden gleich gebombt wurde. Zu Ehren des Gründers wurde 1983 eine Steinskulptur von König Franz I. vor dem Becken des Bassin du Roy aufgestellt. Zuerst sollte eine Statue des Bildhauers René-André Duparc aus Bronze, die 1943 im öffentlichen Auftrag hergestellt wurde, aufgestellt werden. Sie sollte eine Bronzestaue ersetzen, die während des Zweiten Weltkriegs für deutsche Munition eingeschmolzen werden sollte. Aber die Bronzeskulptur konnte in Sicherheit gebracht werden und befindet sich heute in der Eingangshalle des Rathauses. Die Skulptur aus Stein steht nach langen Jahren des Vergessens am ehemaligen Platz Lieu de Grasse. Die Steinfigur stellt den französischen König Franz I. dar. Zu seinen Füßen liegt eine nach Jacques de Vaulx angefertigte Karte, die die Stadt zeigt wie diese 1583 in ihrer Blütezeit ausgesehen hat. Darauf ist die Befestigungsanlage mit ihren dazugehörigen Toren und den am Hafeneingang liegenden Befestigungsturm Franz I. zu erkennen. Im Norden führte ein Stadttor nach Ingouville und im Westen abgegrenzt zum Strand und den Mühlen befand sich das Tor zum Perrey, im Südosten gab es das Tor zur Zitadelle Karl des Neunten und das Tor zur Leure. Innerhalb der Stadtmauern lag das Viertel Notre-Dame mit Kirche und Platz, das sich entlang einer Nord-Süd Achse hinzog sowie das Viertel Saint-François mit seinen orthogonalen Straßen. Im Jahr 1541 wurde es unter dem italienischen Ingenieur Girolama Bellarmoto erbaut. Obwohl es ab 1946 Erweiterungen und Veränderungen durch den Wiederaufbau der Stadt gab, ist es immer noch möglich, dank der Erhaltung der alten Hafenbecken, Gebäuden und den orthogonalen Straßen des Saint-François Viertels, den Grundriss der ursprünglichen Stadt zu erkennen. Die französische Hafenstadt Le Havre galt lange aufgrund ihrer modernen Nachkriegsarchitektur als kühle Metropole aus Beton. Heute wird diese zukunftsweisende Architektur geschätzt und als Poesie aus Beton bezeichnet. Das Stadtbild ist geprägt nach den Maßstäben des strukturellen Klassizismus und gilt als Paradebeispiel einer modernen Stadt, die ich allzu gern besuche. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des Denkmals des Stadtgründers, König Franz I. und der modernen, französischen Hafenstadt Le Havre . 🙂

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