Der Dating-App Killer

Eine grausame Mordserie hielt Großbritannien ab Ende August 2014 16 Monate lang in Atem. In diesem Zeitraum wurden 4 junge, homosexuelle Männer in East London getötet. Die Opfer hatte der Mörder per Gay-Dating-App „Grindr“ kennen gelernt und dann in seine Wohnung gelockt, wo er ihnen eine tödliche Dosis der Modedroge GHB, Liquid Ecstasy, verabreichte. Anschließend vergewaltigte er seine Opfer. Als diese an der Überdosis gestorben waren, entsorgte der Mörder die Leichen in der Nähe des Friedhofes der St. Margaret´s Church im Londoner Osten. Damit keiner Verdacht schöpfte, legte er den den Leichen Flaschen mit der Droge ab, um so eine Überdosis vorzutäuschen. Dieser Plan schien zunächst aufzugehen, da die Metropolitan Police vorerst keine Ermittlungen einleitete, trotz dass die Angehörigen der Opfer Zweifel anlässlich der Überdosis äußersten. Als am 14. September 2015 die Leiche des 25 Jahre alten Jack Taylor gefunden wurde, neben dem zum vierten Mal innerhalb weniger Monate eine Flasche mit GHB lag, wurden endlich die Mordermittlungen eingeleitet, die schnell zum Täter führten. Denn Jack Taylor war am Abend des 12. September mit Freunden unterwegs gewesen. Dies belegte das CCTV-Material, dass die Polizei veröffentlichte, um mithilfe der Öffentlichkeit Jack Taylors letzte Unternehmungen nachzuvollziehen. Im Material war auch der 42 Jahre alte Brite Stephen Port zu sehen, den ein Polizeibeamter als Zeugen im Zusammenhang mit dem Tod von dem 23 Jahre alten Anthony Walgate befragt hatte. Anthony Walgate war die erste Leiche, in dessen Hosentasche eine kleine Flasche GHB gefunden worden war. Die Polizei glaubte damals, dass Anthony Walgate an einer Überdosis ohne Fremdeinwirkung gestorben war. Anthony Walgates Leiche war in der Cooke Street gefunden worden. Diese war unweit von Stephen Ports Wohnung entfernt. Aufgrund der Verbindung geriet Stephen Port ins Visier der Ermittler, der sich bald als der „Grindr-Killer“ wie die Presse den Mörder getauft hatte, entpuppte. Nachdem Mord und der Vergewaltigung von Anthony Walgate war Stephen Ports zweites Opfer der 22 Jahre alte Gabriel Kovari, dessen Leiche in der Nähe des Friedhofs der St. Margaret´s Church von einer 67 Jahre alten Frau, die mit ihrem Hund am 28. August 2014 Gassi gegangen war, gefunden worden war. Der Friedhof lag nur 500 Meter von Ports Wohnung entfernt. Gabriel Kovari hatte bei Port für kurze Zeit gelebt bis er an einer Überdosis GHB verstorben war, die er sich nicht selbst verabreicht hatte. Nicht einmal einen Monat später fand dieselbe 67 Jahre alte Frau wieder beim Hundeausführen am 20. September 2014 die Leiche des 21 Jahre alten Daniel Whitworth auf demselben Friedhof. Neben Daniel Whitworths Leiche lag ein Abschiedsbrief, in dem stand, dass er Gabriel Kovari beim Sex eine tödliche Dosis GHB gegeben hatte. Aus Schuld an dessen Tod, hatte er sich nun selbst eine Überdosis verabreicht. Aufgrund des Briefes zweifelte die Polizei nicht daran, dass Daniel Whitworth sich nicht selbst getötet hatte. Erst durch die vierte Männerleiche kamen der Metropolitan Police Zweifel an den sich häufenden Todesfällen mit der Droge GHB. Im Oktober 2016 wurde Stephen Port als Tatverdächtiger der vierfach Morde festgenommen, der bereits 3 Jahre zuvor polizeiauffällig geworden war, da er andere Männer sexuell belästigt hatte. Im November 2016 wurde Stephen Port vor dem Old-Bailey-Gericht zu lebenslanger Haft wegen 22 Straftaten gegen 11 Männer verurteilt, darunter waren 4 Morde, 4 Vergewaltigungen, 4 Angriffe durch Penetration und 10 Fälle von Verabreichung mit GHB. Zwar wird Stephen Port wohl im Gefängnis sterben, da eine Entlassung zu Lebzeiten ausgeschlossen sei, doch der Fall Stephen Port ist noch lange nicht Geschichte, da die Polizei nun noch weitere 58 ungeklärte Todesfälle klärt, bei denen im Körper der Opfer Reste der Droge GHB gefunden wurden. Wer weiß, wie viele Menschenleben Stephen Port noch auf dem Gewissen hat. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der englischen Hafenstadt Southampton, die genauso wie ganz Großbritannien beim Prozess gegen Stephen Port mit gefiebert hatte. 🙂

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