Tromsø ist mit seinen fast 80.000 Einwohnern die größte Stadt im Norden von Norwegen, die aufgrund ihrer Lage nördlich des Polarkreises auch als Tor zur Arktis bezeichnet wird. Sie gilt seit 1874 als idealer Ausgangspunkt für Nordmeer- und Polarexpeditionen und zudem als bester Ort, um magische Naturschauspiele wie die der Mitternachtssonne, der Polarnacht und der Nordlichter zu beobachten, was ihr den Beinamen Polarlichthauptstadt einbrachte. Das Wahrzeichen dieser Stadt, die reich an Kultur, Gastronomie, bunten Häusern und einem pulsierenden Nachtleben ist, weshalb sie auch Paris des Nordens genannt wird, ist die Eismeerkathedrale. Dieses Gebäude in dreieckiger Form ist die nördlichste Kathedrale der Welt. In Tromsø befindet sich auch die nördlichste Universität der Welt, die 1972 ihre Tore für die Studenten öffnete. Die Hauptstadt der Arktis kann man am besten vom Berg Storsteinen bewundern, der einen atemberaubenden Ausblick auf die Stadt bietet. Zu diesem angesagten Hotspot auf 421 Meter Höhe kann man entweder zu Fuß wandern oder bequem mit der Luftseilbahn Fjelheisen fahren. Tromsø ist eine außergewöhnliche Stadt, die nicht nur landschaftlich einiges zu bieten hat, sondern um die sich faszinierende Märchen, Mythen und Sagen ranken. Eines der bekanntesten norwegischen Märchen handelt von den gefangenen Prinzessinnen im Soria-Moria-Schloss. In längst vergangener Zeit hatte ein Ehepaar einen Sohn namens Halvor, der ein Nichtsnutz war und seine Zeit damit verbrachte in der Asche des Feuerherds herumzustochern. Jede Lehre brach er ab bis ihn eines Tages ein Seefahrer fragte, ob er bei ihm in die Lehre gehen und fremde Länder entdecken wolle. Halvor war sofort begeistert von dieser Idee und begab sich mit den Seeleuten auf Reise. Lange Zeit segelten sie auf den Weltmeeren umher bis ein starker Sturm sie vom Kurs abkommen ließ. Nachdem dieser vorüber war, entdeckten sie eine fremde Küste, die sie noch nie zuvor gesehen hatten. Halvor bat die Seeleute inständig darum an Land gehen zu dürfen, was ihm unter der Bedingung gewährt wurde, sofort wieder zurückzukehren, wenn ein Sturm aufziehen würde. Halvor versprach dies und machte sich auf das fremde Land zu erkunden. Dieses hatte überall schöne Wiesen und flache Ebenen, aber er begegnete keiner Menschenseele. Gegen Abend erreichte er ein schönes Schloss. Da er hungrig war, ging er in die Schlossküche, wo ein Feuer im Herd brannte. Alles war prunkvoll und schön, doch auch hier war keine Menschenseele. Er lief im Schloss umher und entdeckte eine große Tür, die aber nicht geöffnet war. Er öffnete diese und betrat das Zimmer, in dem eine wunderschöne Prinzessin an einem Rocken spann. Als sie Halvor sah, warnte sie ihn vor dem hier wohnenden dreiköpfigen Troll, der sie auf dem Schloss gefangen hielt und jeden verschlang, der ihm begegnete. Doch Halvor hatte keine Angst nur Hunger. Nachdem er sich satt gegessen hatte, zeigte ihm die Prinzessin ein Schwert mit dem er den Troll töten sollte. Damit er das Schwert halten könnte, müsse er einen Zaubertrank trinken, den die Prinzessin Halvor gab. Halvor wartete auf den Troll und als dieser erschien, schlug er ihn mit einem Hieb alle drei Köpfe ab. Die Prinzessin war überglücklich und bat ihn ihre zwei gefangen gehaltenen Schwestern in ihren Schlössern zu befreien. Halvor wollte helfen und machte sich auf den Weg zur zweiten Prinzessin, die von einem sechsköpfigen Troll im Schloss gefangen gehalten wurde. Nachdem sich Halvor gestärkt hatte, trank er den Zaubertrank und köpfte alle sechs Köpfe des Trolls auf einen Schlag. Als er die Prinzessin befreit hatte, machte er sich auf den Weg zur dritten Prinzessin, die von einem neunköpfigen Troll gefangen gehalten wurde. Nachdem er auch diese auf dieselbe Weise wie zweimal zuvor vom Troll befreit hatte, durfte er sich aus Dank für seine Heldentat eine Prinzessin aussuchen, die er heiraten wollte. Halvor wählte die jüngste Prinzessin und wurde sogleich königlich eingekleidet. Doch ihn plagte nach einiger Zeit entsetzlich das Heimweh und er wollte noch einmal seine Eltern sehen. Die Prinzessinnen erfüllten ihm den Wunsch und steckten ihm einen Ring an seinen Finger, mit dem er sich hin und wieder zurück wünschen konnte. Dabei warnten ihn die Prinzessinnen gut auf den Ring aufzupassen und nicht ihre Namen zu nennen, sonst würde er sie nicht wiedersehen. Halvor wünschte sich nach Hause und kaum hatte er seinen Wunsch ausgesprochen, war er bei seinen Eltern, die den vornehm gekleideten jungen Mann nicht als ihren Sohn erkannten und ihn nicht in ihrer ärmlichen Stube schlafen lassen wollten, da er auf ein Schloss gehörte. Doch Halvor bat inständig darum eine Nacht hier verbringen zu dürfen und als der helle Feuerschein auf Halvor fiel, erkannte Halvors Mutter endlich ihren Sohn, den sie fürstlich bewirtete. Halvor, der früher von den Mädchen im Ort verspottet wurde, wurde nun von diesen angehimmelt. Doch er prahlte mit der Schönheit seiner zukünftigen Braut und den Prinzessinnen, die er sich her wünschte, in dem er ihre Namen verriet. Sogleich erschienen ihm die 3 Prinzessinnen. Die Bewohner richteten für die Prinzessinnen ein großes Fest auf dem Schloss aus, auf dem diese aber nur kurz blieben. Denn sie wollten Halvors Eltern kennen lernen. Auf dem Weg dorthin kamen sie zu einem See und ruhten sich dort aus. Halvor schlief ein und just in diesem Moment zog die jüngste Prinzessin Halvor den Ring vom Finger und steckte ihm ihren Ring an seinen Finger. Dann wünschte sie sich und ihre Schwestern zurück aufs Schloss. Als Halvor erwachte war er untröstlich, dass die Prinzessinnen verschwunden waren. Er hatte nicht auf ihre Warnung gehört, da er ihre Namen verraten und den Ring nicht bewacht hatte. Doch er wollte sein Schicksal nicht kampflos hinnehmen. Deshalb begab er sich sofort auf weite Reise. Auf dem Weg kaufte er sich von seinem letzten Geld ein Pferd, das ihm seine Reise ins entfernte Land ein wenig erleichtern sollte. Sein Weg führte ihm an einer Hütte vorbei, in der ein altes Ehepaar lebte, das er nach dem Weg zu den Prinzessinnen fragte. Doch diese konnten ihm keine Auskunft geben. Doch die Frau wollte den Mond fragen, der aber auch nicht helfen konnte. Deshalb fragte sie den Westwind, der den Weg kannte und ihn mitnahm. Halvor erreichte das Schloss der jüngsten Schwester gerade noch rechtzeitig. Denn diese sollte einen anderen Mann heiraten und saß bereits mit der Hochzeitsgesellschaft zusammen. Halvor nahm den Ring von seinem Finger und ließ diesen in einem Becher zu der Braut bringen. Diese erkannte ihren Ring, den sie dem schlafenden Halvor angesteckt hatte sofort und war überglücklich. Sie heiratet ihren einstigen Troll-Retter Halvor und lebte glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende auf ihrem Schloss und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Tromsø und einen schönen, entspannten 2. Weihnachtsfeiertag. 🙂


















