Einer der berüchtigtsten Serienmörder in der skandinavischen Geschichte ist der Norweger Arnfinn Nesset, der im Laufe seiner Karriere als Krankenpfleger über 100 Patienten auf dem Gewissen haben soll. De facto konnten ihm aber nur 22 Morde an Patienten nachgewiesen werden. Arnfinn Nesset wurde am 25. Oktober 1936 in Trøndelag als uneheliches Kind geboren, der bei seiner Mutter aufwuchs. Seit 1962 arbeitete er als Krankenpfleger in diversen Pflegeanstalten bis der kahlköpfige, bebrillte Arnfinn Nesset 1977 Direktor des Ordale-Tal-Pflegeheims wurde. Nachdem er diese Stelle angetreten hatte, starben dort immer mehr Patienten. Anno 1981 bemerkte ein Angestellter des Pflegeheims, dass Unmengen an Curacit, ein Derivat, dass das gleiche Gift enthält, das südamerikanische Indianer für ihre Pfeilspitzen auf der Jagd verwenden und das als muskelentspannendes Medikament eingesetzt wird, bestellt worden war. Der Angestellte informierte aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate und der großen Menge des Kaufs von Curacit die Polizei, die Arnfinn Nesset, der verantwortlich für die Bestellung des Medikaments war, zum Verhör bestellte. Dieser behauptete zunächst, das Medikament für ein Rudel wilder Hunde gekauft zu haben, um diese zu töten, da sie unweit des Pflegeheims ihr Unwesen trieben. Doch aus unerklärlichen Gründen korrigierte er seine Aussage und gestand 27 Patienten von 1977 bis November 1980 ermordet zu haben. Während der Befragung des 46 Jahre alten Arnfinn Nesset geriet dieser immer mehr ins Plaudern und gestand viele weitere Morde an Patienten in den drei Pflegeanstalten, wo er einst gearbeitet hatte. Seine Motive variierten je nach Lust und Laune. Von Schizophrenie, der Lust zu Töten und dem Gnadentod war alles dabei, weshalb er vor Prozessbeginn von 4 unabhängigen Psychiatern untersucht wurde, die ihn für geistig zurechnungsfähig hielten. Er selbst hielt sich als eine Art Halbgott, der über Leben und Tod seiner Patienten beliebig richten konnte. Sein Prozess startete im Oktober 1982. Arnfinn Nesset wurde in 27 Fällen des Mordes sowie in 5 Fällen der Fälschung und Unterschlagung angeklagt. Er selbst plädierte in allen Anklagepunkten auf unschuldig. Doch dies sahen die Geschworenen anders, die nach einem fünfmonatigen Prozess ihn am 11. März 1983 wegen Mordes an 22 Menschen für schuldig befanden. Die anderen 5 Morde konnten ihm nicht angelastet werden, da Curacit nach einiger Zeit im Körper nicht mehr nachgewiesen werden kann. Arnfinn Nesset erhielt eine Gefängnisstrafe von 21 Jahren, der Höchststrafe nach norwegischem Recht. Anno 2004 kam Arnfinn Nesset frei, der eine neue Identität bekam. Dir wünsche ich viel Freude mit der norwegischen Stadt Hammerfest, dem Heimatland von dem Serienmörder Arnfinn Nesset. 🙂
