Der mordende Raufbold

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Einst trieb in Finnland, dem Land der 1000 Seen, ein Serienmörder namens Matti Heikinpoika Haapoja sein Unwesen, der laut einigen Quellen über 20 Menschen auf dem Gewissen haben soll und damals so populär wie ein Rockstar war. Aber wer dieser historische Serienmörder überhaupt? Um diese Frage zu klären, reisen wir ins Jahr 1845 zurück. In jenem Jahr erblickte am 16. September Matti in Isokyrö in Westfinnland das Licht der Welt. Schon früh geriet er auf die schiefe Bahn und statt einen anständigen Beruf zu erlernen, wurde er berüchtigter Pferdedieb, der zu gern in Schlägereien verwickelt war. Bereits mit 22 Jahren beging er am 6. Dezember 1867 seinen ersten Mord. Im Streit erstach er seinen Saufkumpanen Heikki Impponen, wofür er eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren im Gefängnis in Turk erhielt. Dort machte er sich als Ausbrecherkönig einen Namen, da er in 10 Jahren 4 Mal aus dem Gefängnis für mehrere Monate fliehen konnte. Auf der Flucht verübte er mehrere Raubüberfälle, über die die Zeitungen fleißig berichteten, weshalb Matti große Berühmtheit erlangte. Besonders der Überfall und Mord von Matti auf Esa Nyrhinen am 12. August 1876 sorgte für große Schlagzeilen. Wie sich später aber herausstellte, lebte Esa Nyrhinen aber noch, der Matti einfach nur ein Versteck in seinem Haus gegeben hatte, wo es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen beiden gekommen war. Nachdem Matti wieder festgenommen worden war, wurde er 1874 für seine Gefängnisausbrüche und Raubüberfälle zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Diese wollte er im Exil in Sibirien verbringen, was ihm auch genehmigt wurde. Anno 1880 wurde er nach Omsk geschickt, wo er angeblich 1886 einen Mann ermordet haben soll, weshalb er nach Ostsibirien verbannt wurde. Darüber hinaus wurde erzählt, dass Matti zwei legendäre Kriminelle namens Juha Antinpoika Leskenantti und Kaappo Sutki getötet haben soll. Nach 9 Jahren im Exil wollte Matti wieder nach Finnland zurückkehren, von dort aus wollte er nach Amerika auswandern. Um seine Auswanderung zu finanzieren, verübte er weitere Raubüberfälle und Morde. Außerdem organisierte er sich einen Pass, der einem Russen gehört hatte. Im September 1890 kehrte er schließlich nach Finnland zurück. Nach nur zwei Monaten dort erwürgte er am 8. Oktober 1890 die Prostituierte Maria Jemina Salo. Wenig später wurde er in Porvoo verhaftet. Matti wurde der Prozess gemacht, der den Mord an der Prostituierten und einem Mann in Sibirien gestanden hatte, weswegen er zu einer zweiten lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde. Am 10. Oktober 1894 unternahm Matti einen Fluchtversuch aus dem Gefängnis bei dem er den Gefängniswärter Juko Rosted tötete und zwei weitere verwundete. Als er feststellte, dass er nicht ausbrechen konnte, versuchte er sich mit einem Messer das Leben zu nehmen, konnte aber gerettet werden. Nachdem Matti wieder genesen war, erhängte er sich am 8. Januar 1895 in seiner Gefängniszelle. Nach seinem Suizid wurde sein Skelett im Museum of Crime in Vantaa ausgestellt bis er 1995 seine letzte Ruhestätte in einem Grab in Ylistaro fand. Bis heute bietet das spannende Leben des mordenden Raufbolden Matti Haapoja zahlreichen Film- und Lesestoff. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der finnischen Hauptstadt Helsinki, Mattis Heimatland. 🙂

Verfasst von

Webseite: www.isabellamueller.com . Email: post@isabellas.blog . Instagram: @isabella_muenchen . Facebook: @IsabellaMuenchen . Twitter: @IsabellaMuelle9