Der hochgefährliche Taximörder

Isabella Mueller @isabella_muenchen Konstanz Bodensee

Im Juni 2010 erschütterten zwei brutale Überfälle auf Taxifahrerinnen im Bodenseeraum ganz Deutschland, deren Täter, der damals 28 Jahre alte Andrej W. als der Taximörder vom Bodensee in die Kriminalgeschichte einging. Dieser gilt bis heute als hochgefährlich für die Allgemeinheit und sitzt im Psychiatrischen Zentrum Nordbaden in Wiesloch ein. Kein Mitarbeiter der forensischen Psychiatrie in Wiesloch darf allein in einem Raum mit dem verurteilten Mörder und Vergewaltiger sein, da dieser unscheinbare Milchbubi extrem gewaltbereit ist. Doch was war passiert? Andrej W. stieg am 8. Juni 2010 im Singener Bahnhof zu der 44 Jahre alten Taxifahrerin Heidi F. ein. Diese lotste er zu einem Feldweg am Stadtrand. Dort stach er ihr mehrmals mit einem Messer in den Hals und versuchte diese mit einem Genickbruch zu töten. Als er glaubte, dass diese tot sei, schleifte er die Frau aus dem Auto und verging sich an der scheinbar Toten. Danach flüchtete er. Doch Heidi F. überlebte, blieb aber halbseitig gelähmt. Am nächsten Tag wollte er, dass ihn die 32 Jahre alte Taxifahrerin Zana O. von Friedrichshafen zur Insel Mainau chauffierte. Auf der Fahrt sollte die zweifache Mutter auf dem Parkplatz des Strandparks Hagnau halten. Er stach wie bei seinem ersten Opfer die Frau mehrfach in den Hals. Dann versuchte er die Frau zu vergewaltigen. Anschließend flüchtete er zu seiner Großmutter nach Senftenberg, wo er sich in ihrer Gartenlaube versteckte. Vier Tage später verhaftete ihn dort die Polizei während er im TV Fußball schaute. Durch eine DNA-Probe war ihm die Polizei so schnell auf die Schliche gekommen. Denn er hatte aufgrund kleinere Diebstähle 2007 in Singen eine Speichelprobe abgegeben. Am 8. Februar 2011 wurde Andrej W. vor dem Landgericht in Konstanz zu lebenslanger Haft verurteilt. Da er laut einem Gutachter an schweren Persönlichkeitsstörungen, darunter krankhafte Sexualvorstellungen und Nekrophilie litt, wurde er in die Psychiatrie eingewiesen. Nur ein Jahr später machte der junge, schmächtige Mann mit seiner spektakulären Flucht aus dieser erneut Schlagzeilen. Andrej W., der täglich von 10 bis 11 Uhr seinen Einzelhofgang machen durfte, nutzte diesen, um sich mithilfe eines Nagels von der Fußfessel zu befreien. Trotz Videoüberwachung konnte er durch das Aushängen einer Toilettentür die 4 Meter hohe Hofmauer erklimmen. An der zweiten 5 Meter hohen Mauer mit Stacheldraht kam er problemlos vorbei, da diese wegen Bauarbeiten eine 7 Meter breite Lücke hatte. Andrej W. gelang tatsächlich die Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt der geschlossenen Psychiatrie in Wiesloch. Sofort startete eine Suchaktion mit 50 Beamten, die unterstützt von Hubschraubern, Wärmebildkameras und Hunden wurden, um die tickende Zeitbombe, die Andrej W. war, schnellstmöglich zu finden. Nach 36 Stunden Flucht, entdeckten zwei Zivilpolizisten gegen 22.30 Uhr Andrej W. auf einem Fahrrad in Zuzenhausen, etwa 10 Kilometer entfernt von seinem Fluchtort. Nach kurzer Verfolgungsjagd mit ihrem Auto stellten diese Andrej W. und nahmen ihn fest, der bis heute in der geschlossenen Psychiatrie sitzt. Doch wer ist der Mann mit dem Milchbuben-Gesicht und den stechend grünen Augen? Andrej W. galt vor seinen grausamen Verbrechen als Kleinkrimineller, der in Russland geboren wurde und mit 18 Jahren nach Deutschland kam. Dort beging er von 2003 bis 2007 mehrere Diebstähle, durch die er bundesweit zur Fahndung ausgeschrieben wurde. Danach tauchte er für 3 Jahre in seiner Heimat Russland unter und kehrte erst im Frühjahr 2010 nach Deutschland zurück, wo er kurz danach begann seine Sexualfantasien, die er mit toten Frauen hatte, wie Videos auf seinem sichergestellten Laptop bewiesen, versuchte in die Tat umsetzen. Selbst sein behandelnder Chefarzt sieht für Andrej W. nur eine Chance, nämlich die der chemischen Kastration. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Konstanz, wo Andrej W. zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. 🙂

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