Im Jahr 1970 ereigneten sich in Teneriffas Inselhauptstadt Santa Cruz drei entsetzliche Ritual-Morde, die in die Kriminalgeschichte als die sogenannten Alexander-Morde eingingen. Am 16. Dezember 1970 aß die Familie Alexander bestehend aus dem 39 Jahre alten Harald, dessen 41 Jahre alter Ehefrau Dagmar, dem 16 Jahre alten Sohn Frank sowie der 18 Jahre alten Tochter Marina und der 15 Jahre alten Tochter Petra wie üblich im Esszimmer ihres Vierzimmerappartement in der Jésus Nazareno Straße Nr. 37 zu Mittag. Einzig die 15 Jahre alte Sabine fehlte, da sie im Haushalt des befreundeten Arztes Dr. Walter Trenkler half. Nachdem Mittagessen legte sich Harald aufs Bett, während seine Ehefrau Dagmar und ihr Sohn Frank auf der Bettkante saßen. Dann schrie plötzlich Frank aus heiterem Himmel: “Der Teufel ist in meiner Mutter.” Was dann geschah, wäre eine perfekte Szene für den Horrorfilm “Der Exorzist”. Just als Frank dies schrie, hörte sein Vater Harald eine Stimme, die ihm befahl auf seinen Sohn zu hören. Diese Stimme befahl exakt 72 Mal auf Haralds Ehefrau und Franks Mutter Dagmar einzuschlagen, was beide auch mit Kleiderbügeln und einer Wasserwaage taten bis Dagmar tot war. Diese ließ alles geschehen und wirkte angeblich selig, was von beiden als Symbol eines erfolgreichen Exorzismus gewertet wurde. Nachdem Dagmar tot war, hörte Harald die Stimme vom Erzengel Gabriel erneut, der zu ihm sprach und sagte: “Seid ruhig, sie ist vom Teufel befreit gestorben und erwartet euch im Himmel”. Danach befahl Frank seinen Vater mit ihm seine beiden Schwestern und Haralds Töchter auf dieselbe Weise wie Dagmar zu töten, da auch diese verhext seien. Nachdem sie diese mit 72 Schlägen tot geschlagen hatten, schnitten sie allen drei ihre Herzen und Genitalien heraus, in eines ritzten sie ein Kreuz. Frank sagte später aus, dass es schwer war die Rippen zu brechen, weshalb sein Vater mit seinen Füßen nachhalf. Anschließend zerstückelten sie die drei Leichen mit Küchenmessern, Gartenscheren und Brechzangen. Nach ihrer entsetzlichen Tat wuschen sie sich in Seelenruhe und zogen sich neue Kleidung an. Sie wollten fliehen, hatten jedoch in ihrem Blutrausch ihre Pässe zerstört, weshalb sie zu dem befreundeten deutschen Psychiater Udo Derbolowsky nach Los Cristianos fuhren, der aber nicht zuhause war. Nach einiger Zeit des Wartens fuhren sie zum ebenfalls bekannten deutschen Arzt Dr. Walter Trenkel, bei dem Haralds Tochter und Franks 15 Jahre alte Schwester Sabine arbeitete. Dort angekommen beichteten sie Sabine die Morde, die diese ohne mit der Wimper zu zucken hinnahm. Dr. Trenkel hatte zufällig das Gespräch gehört und verständigte das deutsche Konsulat. Vater und Sohn ließen sich ohne Gegenwehr zu leisten von der Guardia Civil festnehmen und gestanden die Morde. Bei der Hausdurchsuchung fand die Guardia Civil die ausgeweideten Leichen, in dem Blut bespritzten Appartement. Doch wie konnte es zu einer solchen Familientragödie kommen? Die Familie Alexander galt als gottesfürchtig und lebte bis 1956 im kleinen Dorf Eckel im Kreis Harburg bei Hamburg. Harald Alexander, ein schmaler, zurückhaltender Mann arbeitete als Maurer, der Anfang der 60er Jahre nach mehreren Besuchen von Vorträgen des Lorber-Interpreten Riehle in Dresden, sich der Lorber Bewegung anschloss, die Anhänger des Offenbarungswerkes von Jakob Lorber sind. Dieser bezeichnete sich selbst als “Schreibknecht Gottes”, da die innere Stimme, ihm dieses Werk diktierten ließ, die von Jesus Christus gewesen sei. Harald hielt oft Zwiegespräche mit Gott und träumte vom Erzengel Gabriel, der ihm auch befahl, seine Stelle im Propangasbetrieb der Eltern aufzugeben. Er hatte damals “12 Töne mit verschiedener Bedeutung” wahrgenommen. Der Erzengel Gabriel hatte ihm auch gesagt, dass er der Auserwählte sei, der das Königreich Davids wieder errichten, sich rein halten und jede Tätigkeit außer das Maurern meiden sollte. Anno 1970 hatte ihm der Erzengel Gabriel befohlen mit seiner Familie nach Teneriffa, der Insel der Seligen, zu ziehen. Nachdem er eine kleine Erbschaft angetreten hatte, kaufte er sich im Süden ein Grundstück. In der Nähe hatte der Hamburger Psychotherapeut Dr. Udo Derbolowsky eine Ferienwohnung. Die Familie Alexander freundete sich mit diesem an. Auf Teneriffa lebte die Familie sehr zurückgezogen, in der neben Harald sein Sohn Frank, den er für eine Art Messias hielt, das Sagen hatte. Was dieser befahl, war Gesetz. Der 16 Jahre alte Lehrling Frank war ein scheuer junger Mann mit blonden Locken, der ebenfalls sehr religiös war und oftmals mit seinem Vater über das Leben nach dem Tod sinnierte. Oft spielte Dagmar auf dem Harmonium, das sie nach dem Tod von dem Lorber-Interpreten Riehle geerbt hatte, während ihre Kinder dazu sangen und sich an den Händen festhielten. Laut dem Hamburger Gerichtsmediziner Professor Jürgen Schröder ereignete sich die Tat aufgrund religiöser Wahnvorstellungen. Harald entwickelte im Laufe der Zeit einen regelrechten Hass auf seine Ehefrau und seine Töchter, mit denen Frank angeblich inzestuöse Beziehungen pflegte. Harald liebte seinen Sohn abgöttisch, mit dem er sich auch ein Zimmer teilte. Nach den Psychiatern hatte Harald einen unterdrückten homosexuellen Komplex. Bei Harald wurde zudem Schizophrenie diagnostiziert. Schon sein Vater und Großvater waren geisteskrank. Seine Familie war dem Gruppenwahn verfallen. Die Gerichtsverhandlung, deren Vater und Sohn aufgrund ihrer mangelnden Spanischkenntnisse kaum folgen konnte, fällte bereist nach 4,5 Stunden das Urteil. Die Staatsanwaltschaft hatte für Harald Alexander die Todesstrafe und für dessen Sohn Frank Alexander 20 Jahre Haft gefordert. Doch beide wurden stattdessen in einer Heilanstalt untergebracht. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Santa Cruz, wo einst Haralds Alexander mit seinem Sohn Frank die bestialischen Ritual-Morde an seiner Ehefrau und beiden Töchter verübt hatte. 🙂

















