Der mysteriöse Mord an einer Edelprostituierten

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Prostitution ist das älteste Gewerbe der Welt, das bis heute in der Öffentlichkeit als verpönt gilt, jedoch nach wie vor heimlich in Anspruch genommen wird. Diese Doppelmoral zeigte sich besonders als die Edelprostituierte Helga Matura 1966 ermordet wurde. Wochenlang berichteten die Medien über das lasterhafte Leben der Helga Matura, die ihren Körper an fremde Männer verkaufte und wie 1957 die Edelprostituierte Rosemarie Nitribitt in ihrer Wohnung ermordet wurde. Helga Matura wurde am 26. Dezember 1966 in ihrem Vier-Zimmer-Appartement in der Frankfurter Gutleutstraße tot mit 16 Messerstichen von hinten in den obersten Halswirbel aufgefunden. Zum Zeitpunkt ihres Todes war sie 32 Jahre alt und wollte aus der Unterhaltungsbranche aussteigen. Sie hatte sich mit dem zehn Jahre jüngeren Rainer Gutherz verlobt und wollte mit diesem ein bürgerliches Leben in München beginnen. Doch dazu kam es nicht mehr. Helga Sofie Matura erblickte am 19. August 1933 in Bottrop das Licht der Welt. Ihr Vater war Kellner, der später einen kleinen Tabakladen betrieb. Ihre Mutter war Hausfrau. Die hübsche, brünette Helga erlernte nach der Volksschule den Beruf der Hutmacherin und wollte so schnell wie möglich weg aus dem Kohlepott. Bereits mit 19 Jahren ehelichte sie den Düsseldorfer Kaufmann Horst Wanders. Kurz danach brachte sie ein Kind zur Welt, das im Alter von 5 Monaten an einer Lungenentzündung verstarb. Die Ehe zerbrach und Helga ließ sich scheiden. 1957 zog sie nach Luxemburg, wo sie als Bardame und Tänzerin arbeitete und sich um mehr Geld zu verdienen die Brüste vergrößern ließ. Anschließend ging sie nach Beirut und wurde die Geliebte des saudischen Prinzen Hussein, dessen Initialen sie auf ihren rechten Oberschenkel einbrennen ließ. Im Jahr 1961 wollte sie in Karlsruhe eine Judo-Schule eröffnen, entschied sich aber kurzerhand nach Frankfurt am Main zu ziehen. Sie wurde eine zweite Nitribitt, die als ungekrönte Königin der Frankfurter Nächte galt und große Parallelen zu Nitribitt aufwies. Sie hatte wie diese ein Faible für Luxusautos. Anders wie Nitribitt fuhr sie nicht einen schwarzen Mercedes-Benz 190 SL mit roten Ledersitzen, sondern einen weißen Mercedes-Benz 220 SE mit dem sie in der Frankfurter Kaiserstraße auf Kundenfang ging. Helga Matura liebte den Luxus und erfüllte die Wünsche ihrer Kunden in ihrem 7000 Mark teuren Himmelbett, in dem sich sonst ihre Angorakatze Désirée und ihr Kater Casanova tummelten. Bei ihren Kunden handelte es sich vorwiegend um gut betuchte Geschäftsmänner, die Karin wie sich Helga nannte auch mit bizarren Sexpraktiken verwöhnte. War Helgas Mörder vielleicht ein Triebtäter? Über 400 Spuren verfolgte die Mordkommission, doch weder ihr Mörder noch die Tatwaffe wurden bis heute gefunden. Auch der Mord an Rosemarie Nitribitt, die derselbe Jahrgang wie Helga Matura war und erst niedergeschlagen und dann erwürgt wurde, konnte nie aufgeklärt werden. Fakt ist, dass Helga Maturas Geschäft äußerst lukrativ war, die Frau, die über 50 Paar Schuhe besaß, vererbte ihrer Mutter mehr als eine halbe Million DM. Ein kleines Vermögen zur damaligen Zeit, was ihr aber nichts mehr nützte, da sie jemand mit 16 Messerstichen getötet hatte. Ein Happy End mit ihrem Verlobten blieb ihr verjährt. Bis heute boomt das älteste Gewerbe der Welt. Nur erfüllt sich leider nicht der Traum von Pretty Woman, einem der größten Romanzen der Filmgeschichte, in dem sich der reiche Geschäftsmann unsterblich in eine Prostituierte verliebt, die es ohne Disney wohl nie gegeben hätte. Denn leider ist die Realität eine andere. Aber was wäre die Welt ohne Träume? In diesem Sinne viel Freude mit meinen Fotos von der Finanzmetropole Frankfurt am Main, wo einst Helga Matura von einem bis heute unbekannten Täter ermordet wurde. 🙂

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