Auf den Spuren des sprachgewaltigen Dichters Friedrich Hölderlin in seiner Geburtsstadt Lauffen am Neckar

Isabella Müller Lauffen am Neckar @isabella_muenchen

Die Stadt Lauffen am Neckar ist die Geburtsstadt des berühmten deutschen Dichters Friedrich Hölderlin. Hier befindet sich auch idyllisch im Klosterhof gelegen, in dem bis 2019 das Museum der Stadt untergebracht war und aktuell für Veranstaltungen genutzt wird, das Hölderlin-Denkmal. Die Idee zur Errichtung eines solchen Denkmals wurde am 100. Geburtstag von Friedrich Hölderlin, als sich die damaligen Größen der württembergischen Literatur in Lauffen zu seiner Gedenkfeier trafen, geboren. Es wurde einstimmig beschlossen, dem Dichter ein Denkmal „ein bescheidenes Mal der Dankbarkeit und Verehrung“ zu stiften. Der Bildhauer Ernst Rau fertigte ein Portraitrelief an, das den Dichter als jungen Mann zeigt. Der Architekt Christian Friedrich Leins machte den Gesamtentwurf dafür und der renommierte Stuttgarter Zinngießer Wilhelm Pelargus stellte die bronzierte Zinktafel her. Von 1873 bis 1915 war die Gedenktafel über der Tür des Klosteramtshauses angebracht, in dem Hölderlins Vater und Großvater als Verwalter tätig waren. Als das Haus 1918 abgerissen wurde, wurde das Denkmal in die Gartenanlage des Klosterhofs integriert. Dafür wurde ein Halbkreis aus Sandstein geschaffen, in dessen Mitte das Reliefbild mit den Zeilen aus dem Gedicht „Der Wanderer“, erste Fassung angebracht wurde. Mein Weg zum Hölderlin-Denkmal führte mich zum Klosterhof, den ich durch die Torbögen der alten Klostermauern erreichte. Einst war der Klosterhof ein Nonnenkloster, das auf Geheiß Kaiser Heinrich I. als Benediktinerinnenkloster 1003 gestiftet wurde. Im Jahr 1553 wurde das Kloster von Christoph von Württemberg wieder aufgelöst. Der Besitz wurde säkularisiert und der Klosterhof weitergeführt. Im Jahr 1770 wurde Friedrich Hölderlin in Lauffen am Neckar geboren und da sein Großvater und Vater im 18. Jahrhundert dort herzogliche Klostergutsverwalter waren, verbrachte Hölderlin hier seine frühe Kindheit. Heute befindet sich an der Stelle des Amtshauses ein Seniorenzentrum. Nach kurzem Spaziergang durch die ehemalige Klosteranlage gelangte ich zum Hölderlin-Denkmal, das inmitten einer kleinen Gartenanlage liegt. Ich lauschte dem Plätschern des Flüsschens Zaber, das hinter dem Denkmal entlang fließt. Das bronzierte Zinkrelief mit der Büste des Dichters halbkreisförmig eingerahmt von der Sandsteinmauer war schön gestaltet. Unterhalb des Reliefs war die Steintafel mit vier Gedichtzeilen aus dem Gedicht „Der Wanderer“ angebracht, in der Hölderlin die reich gesegnete Landschaft einer Weinbauregion beschreibt. Das Denkmal ehrt einen der sprach- und wirkungsmächtigen deutschen Dichter. Ich schaute mir das Denkmal eine Weile an, bevor ich mich auf den Panoramaweg Hölderlin und Wein begab. Übrigens sollte am 20. März das neue Hölderlinhaus, das 1750 vom Großvater Hölderlins erbaut wurde, als Museum, dass das Wirken und Leben Hölderlins zeigt, eröffnet werden. Doch aufgrund der Corona-Thematik wurde die Neueröffnung verschoben. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des Hölderlin-Denkmals im Klosterhof in Lauffen am Neckar. 🙂

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