In der malerischen Altstadt von Eppingen, das im Herzen des Kraichgauer Hügellandes liegt, wandelte ich bei meinem Besuch des mittelalterlichen Marktplatzes auf den Spuren des Mittelalters. Dieser war zusammen mit der Altstadtstraße, das politische und wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Direkt am alten Eppinger Marktplatz befand sich die Ratsschänke, die 1488 erbaut wurde und ihren Namen dem in unmittelbarer Nähe sich befindenden alten Rathaus verdankt. Die Ratsschänke ist ein beeindruckendes Fachwerkhaus mit Resten einer wertvollen Bohlenwandkonstruktion, das über ein wuchtiges Kellergeschoss mit drei Fachwerkstöcken mit steilem Giebel verfügt. Daneben stand einst das wahrscheinlich nach der Stadtrechtsverleihung um 1200 errichtete alte Rathaus, das im Erdgeschoss eine offene Halle besaß, in der die Bäcker ihre Waren anboten, während in den oberen Stockwerken die Diensträume der Stadtverwaltung und der Ratssaal untergebracht waren. Aufgrund der Baufälligkeit des Gebäudes wurde dieses 1820 abgerissen. Vor dem alten Rathaus stand der bis heute erhaltene Eichbrunnen, in dem die Wirte und Handwerker ihre Maßgefäße und andere Maßinstrumente vom Eichmeister eichen ließen. Im Norden des Marktplatzes steht das 1712 erbaute Anwaltshaus und im Osten grenzt das beeindruckende Specht´sche Haus aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an. Dieses dreigeschossige Fachwerkhaus aus der Renaissance ist das letzte aus einem ganzen Ensemble. Unter diesem befand sich eine Hofeinfahrt, die den einzigen Zugang zu den dahinter gelegenen Gebäuden bildet, die bei den Eppingern als “Wolfsschlucht” bekannt war. Der historische Marktplatz mit seinen faszinierenden Fachwerkgebäuden stellt ein wertvolles Kulturgut dar, das bis heute mittelalterliche Reichsstadtromantik vermittelt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von diesem Marktplatz und seinen prächtigen Fachwerkhäusern, in der seit 1983 unter Denkmalschutz stehenden Eppinger Altstadt. 🙂










