Die letzte Frau, die in Großbritannien wegen Mordes hingerichtet wurde, war Ruth Ellis. Diese wurde als drittes von insgesamt sechs Kindern am 9. Oktober 1926 im walisischen Rhyl geboren. Ihr Vater war Arthur Hornby ein Cellist aus Manchester und ihre Mutter war die Belgierin Elisabeth Cothals. Bereits mit 14 Jahren brach die attraktive Ruth die Schule ab, um als Kellnerin zu arbeiten. Drei Jahre später, 1941, zog die Familie nach London. Dort lernte sie im Alter von 17 Jahren einen kanadischen Soldaten kennen, von dem sie schwanger wurde. Sie brachte einen gesunden Sohn zur Welt, der bei ihrer Mutter aufwuchs. Ruth bestritt ihren Lebensunterhalt seitdem als Nacktmodell, Prostituierte und Bardame. Anfang der 1950er Jahre wurde sie erneut schwanger. Doch diesmal ließ sie das Kind, das von einem Freier stammte, abtreiben. Am 8. November 1950 heiratete sie den geschiedenen Zahnarzt George Ellis in Tonbridge, den sie bei ihrer Arbeit im Nachtclub kennengelernt hatte. Doch die Ehe war von Gewalt geprägt, weshalb Ruth diese mehrmals beenden wollte. Doch 1951 brachte sie eine Tochter zur Welt, deren Vaterschaft George Ellis jedoch abstritt. Ruth Ellis arbeitete nach ihrer Trennung von ihrem Ehemann im Little Club in Mayfair, wo sie den prominenten Rennfahrer David Drummond Moffat Blakely kennen und lieben lernte. Es kam zu einer verhängnisvollen Affäre der beiden, die von Gewaltausbrüchen von Blakely gegen Ruth und Ruths Eifersucht auf andere Frauen geprägt war. Der charismatische Playboy Blakely wollte die Liaison schließlich beenden. Dies wollte Ruth, die eine Fehlgeburt erlitten hatte, da ihr Blakley in den Bauch getreten hatte, verhindern. Zwar fand sie schnell Trost in einem neuen Verehrer namens Desmond Cussen, der Ruth vergötterte. Doch Ruth empfand mehr freundschaftliche Gefühle für ihn. Am 10. April 1955 wartete Ruth vor dem Magdala-Pub in Hampstead auf Blakley, der dort Gast war. Als dieser das Pub verließ und er Ruth ignorierte, zog die ihren geladenen Smith & Wesson Revolver aus ihrer Handtasche und schoss auf ihn. Aber der erste Schuss verfehlte Blakley und verletzte unbeabsichtigt durch den Abprall eine Passantin an der Hand. Daraufhin feuerte Ruth erneut eine Kugel auf Blakley, der getroffen zu Boden sank. Ruth lief zu ihm und schoss aus nächster Distanz noch zweimal auf Blakley. Als die Polizei eintraf, ließ sie sich widerstandslos mit der Tatwaffe in der Hand festnehmen. Blakley starb noch während der Fahrt ins Krankenhaus. Ruth Ellis gestand die Tat ohne Reue begangen zu haben und lehnte sogar den Deal der Staatsanwaltschaft ab, die Mordanklage fallenzulassen, wenn sie auf schuldig wegen Totschlags plädierte. Doch auch ihre Anwälte, die eine Tageszeitung bezahlte, konnte Ruth Ellis nicht umstimmen. Ruth Ellis wurde am 20. Juni 1955 vom Londoner Zentralen Gerichtshof Old Bailey von der Jury für schuldig gesprochen und zum Tode verurteilt. Für dieses Urteil brauchten die Geschworenen nicht einmal eine Viertelstunde, da der Richter keinen Zweifel daran gelassen hatte, dass Ruth Ellis den Rennfahrer Blakley vorsätzlich getötet hatte. Ihre Anwälte gingen auf Wunsch Ellis nicht in Berufung, so dass nur ein Gnadengesuch an den Innenminister von mehreren Tausend Bürgern unterschrieben Ruth Ellis Leben noch retten konnte. Doch dieses wurde am 12. Juli abgelehnt. Ruth Ellis, die bis zuletzt nicht sagte, wer ihr den Revolver besorgt hatte, wurde am 13. Juli in den Hinrichtungsraum des Londoner Holloway Prison gebracht. Ihre Hände waren mit einem Lederriemen am Rücken verbunden. Als sie dort ankam, legten Gehilfen von Großbritanniens offiziellem Henker Albert Pierrepoint um 9Uhr morgens ihr Fußfesseln an, während Pierrepoint Ruth auf der Falltüre in die richtige Position brachte. Diese grinste ihn dabei nur an. Dieses Lächeln verfolgte Pierrepoint, der 430 Menschen gehängt hatte, bis zu seinem Tod. Ruth Ellis wurde dann von Pierrepoint eine weiße Kapuze übergezogen und eine Schlinge um den Hals gelegt. Danach zog der Henker den Hebel, die Falltür öffnete sich und Ruth fiel in die Schlinge. So endete das Leben der erst 28 Jahre alten Ruth Ellis. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der idyllischen englischen Hafenstadt Southampton. 🙂





















