Der lüsterne Rentner

Isabella Mueller @isabella_muenchen Wien

Ein abscheuliches Verbrechen, in dem zwei Menschen auf bestialische Weise ermordet wurden, ereignete sich 2004 in Österreichs Hauptstadt Wien. Am 16. Juni ging um 22.14 Uhr ein Notruf bei der Polizei in Wien ein. Daraufhin fuhr eine Streife in die Messenhausergasse 7 im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße, wo sie die Wohnung Nr. 7 im ersten Stock aufsuchten. Beim Öffnen der Wohnung fanden sie ein schreckliches Blutbad und zwei Leichen vor. Diese waren der 75 Jahre alte pensionierte Baumeister Alfred Rauch und dessen 22 Jahre alte, slowakische Lebensgefährtin Erika Sarközyova, die sich selbst als Alfreds “Braut” bezeichnete. Alfred, der auch der schöne Fredl genannt wurde, lag direkt vor seiner Heimorgel. Erika lag unweit von ihm entfernt. Wahrscheinlich hatte Erika neben ihm gesessen, als Alfred auf seiner Heimorgel gespielt hatte, bis beide von hinten mit einem stumpfen Gegenstand, der sich später als Rotweinflasche entpuppte, erschlagen wurden. Die Nachbarn sagten aus, dass Alfred eine Beethoven-Sinfonie gespielt hatte, bis die Musik plötzlich verstummte und er laut gegen 20.58 Uhr aufgeschrien hatte. Da die Wohnungstür nicht gewaltsam geöffnet worden war und im Wohnzimmer ein eingedeckter Tisch mit Weingläsern stand, ging die Kriminalpolizei davon aus, dass Alfred und Erika ihre Mörder gekannt hatten. Erika war eine Studentin, die in Nitra an der landwirtschaftlichen Hochschule studierte und zwei Tage vor ihrer Ermordung noch eine Prüfung mit sehr gut bestanden hatte. Um ihr Studium zu finanzieren arbeitete sie als Au-Pair-Mädchen in Wien, wo sie einen 2 Jahre alten Jungen betreute. Da das Geld nicht ausreichte, arbeitete Erika, die aus ärmlichen Verhältnissen stammte, zusätzlich als Kellnerin in einem Animierlokal im 3. Wiener Gemeindebezirk. Dort hatte sie den lebenslustigen Alfred Rauch kennen gelernt, dessen Pension für junge Frauen aus dem Ostblock draufging. Denn Alfred liebte nicht nur schnelle Autos, sondern auch hübsche, junge Frauen. Erika zog zu Alfred in dessen 90 Quadratmeterwohnung, wo beide grausam ermordet wurden. Aufgrund der Brutalität ging die Kriminalpolizei von mindestens zwei Mördern aus. Schnell führte die Spur zu der 20 Jahre alten Jana M., Alfreds früherer Lebensgefährtin, und deren Freund Mario. Beide hatten zusammen mit Janas Schwester Maria und deren Ehemann Roman einen Tag vor dem Doppelmord einen Ausflug nach Wien gemacht, um einen kaputten DVD-Player umzutauschen. Dabei war Jana auf die Idee gekommen, Alfred zu besuchen. Sie waren von Alfred und Erika herzlich empfangen worden und hatten zusammen Rotwein getrunken. Danach waren sie wieder gegangen. Noch bevor sie nach Bratislava zurückfuhren, hatte Jana und Mario nochmals einen Abstecher zu Alfred gemacht. Gegen Jana und Mario sowie deren Schwester Maria und deren Ehemann Roman wurde im Mai 2005 am Wiener Landesgericht Anklage wegen Doppelmordes erhoben. Diese hatten einen Raubüberfall geplant gehabt und wollten Alfred töten, um dessen Wertgegenstände zu stehlen. Erika, die Zeugin des Mordes war, musste nun ebenfalls getötet werden. Im Prozess wurde Maria und ihr Ehemann Roman freigesprochen. Marias Schwester Jana und deren Freund Mario wurden zu 12 und 18 Jahre Haft verurteilt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom Kunst Haus Wien, das von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde und das sich im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße befindet, wo der abscheuliche Doppelmord an Alfred Rauch und seiner Lebensgefährtin Erika sich ereignet hatte. 🙂

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