Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Niederlande sind die historischen 19 Windmühlen des kleinen Dorfes Kinderdijk, das 15 Kilometer südlich von Rotterdam in der Provinz Südholland liegt. Dieses Dorf, das Teil der Polderlandschaft Alblasserwaard ist, das unter dem Meeresspiegel liegt, hieß einst Elhoust, um dessen heutigen Namen es zahlreiche Theorien gibt. Die bekannteste Namenslegende geht auf die Flutkatastrophe im Jahr 1421 zurück. Nachdem sich der Sturm beruhigt hatte, sahen die Überlebenden eine Wiege, die im Wasser schwamm. Als sie die Wiege schließlich ans Ufer zogen, lag darin ein kerngesundes, schlafendes Baby. Aus diesen Gründen erhielt der Ort den Namen “Kinderdijk”, was “Kinderdeich” bedeutet. Bei Kinderdijk strömen die Flüsse Noord und Lek zusammen, an denen Deiche gebaut wurden, damit das Land nicht überflutet werden kann, wenn zu viel Wasser sich in den Flüssen angesammelt hat. Dieses Land, das durch den Deich geschützt ist, trägt den Namen Polder. Bereits im Mittelalter sammelte sich im Polder Wasser an, das man durch Kanäle wieder versuchte herauszubekommen, aber das klappte bald nicht mehr. Darum wurden Windmühlen errichtet, die das Wasser in ein anderes Becken pumpten, das ab und an in den Fluss abgeleitet wurde. Die 19 Windmühlen von Kinderdijk funktionieren zwar immer noch. Doch der größte Teil des Wassers wird heute durch elektrische Pumpwerke beseitigt. Das ausgeklügelte System aus Mühlen und Pumpstationen ist weltweit so einzigartig, dass das Gebiet seit 1997 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Die meisten Mühlen sind bis heute bewohnt. Doch zwei Mühlen, die Museumsmühle Overwaard und die Museumsmühle Blokweer, sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Auf dem Nederwaard-Polder befinden sich seit 1738 acht versetzt angeordnete Mühlen aus rotem Ziegelstein mit einer Haube aus Schieferschindeln. Diese Mühlen sind sogenannte Grundsegler, da ihre Flügel fast bis zum Grund reichen. Zwei Jahre später wurden im Osten auf dem Overwaard-Polder ebenfalls acht Windmühlen, die sogenannten achteckigen Polder-Mühlen aus Holz mit Reetdach erbaut, deren Mühlenflügel 28 Meter lang sind. Unweit davon stehen noch drei Windmühlen, von denen die Mühle “De Blokker” oder “Blokweer”, die älteste Windmühle der Anlage ist. Diese Wippemühle wurde bereits 1630 errichtet, fiel aber mehreren Bränden zum Opfer, zuletzt 1997. Ihre jetzige Version stammt aus dem Jahr 2001. Sie ist übrigens die einzige Windmühle, deren Schaufelrad sich außerhalb der Mühle befindet. Bis 1957 gab es sogar 20 Windmühlen. Doch nachdem diese zusammengefallen war, wurde sie abgerissen. Die Windmühlen von Kinderdijk sind ein einzigartiges Freilichtmuseum, das kostenlos zugänglich ist, außer man möchte die beiden Museumsmühlen besichtigen. Die Tickets dafür sind im modernen Besucherzentrum erhältlich, das neben einem Souvenirladen auch ein Café und Sanitäranlagen beherbergt. Ich genoss meinen Ausflug zu den Windmühlen von Kinderdijk, die zurecht zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Niederlande zählen, lassen sie einen das Nationalsymbol des Landes doch hautnah erleben. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von diesen faszinierenden niederländischen Ikonen. 🙂






















