Väterchen Frost

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Ein uraltes russisches Märchen, das von Generation zu Generation weiter gegeben wird, ist das von Väterchen Frost, dem russischen Pendant zum westlichen Weihnachtsmann und gleichzeitig eine der bekanntesten Märchenfiguren im slawischen Kulturraum. Vor langer Zeit schlossen ein Mann und eine Frau, deren Ehepartner verstorben waren, den Bund fürs Leben. Jeder von ihnen brachte eine Tochter mit in die Ehe. Die Tochter der Frau war wie ihre Mutter böse und gemein, während die Tochter des Mannes sanft und lieb war. Die Frau behandelte die Tochter ihres Mannes sehr schlecht. Sie ließ sie nicht nur schwere Arbeiten verrichten, sondern schlug sie auch. Obwohl die Tochter ihres Mannes alle ihr auferlegten Aufgaben ohne Klage erledigte, hasste die Frau das Mädchen von Tag zu Tag mehr. Deshalb sollte ihr Vater sie mitten in einer eiskalten Winternacht in den Wald bringen und dort allein zurücklassen. Das wollte ihr Vater zwar nicht, aber schweren Herzens nahm er seine Tochter und ging mit ihr in den Wald, wo er sie allein zurückließ, da er Angst vor seiner bösartigen Frau hatte. Das gutherzige Mädchen war nun ganz allein im schneebedeckten, bitterkalten Wald. Als es plötzlich eine Stimme hörte, die fragte, ob es denn nicht friere. Doch das Mädchen, das die Stimme als die von Väterchen Frost erkannte, antwortete, dass es ihr nicht kalt ist. Väterchen Frost fragte sie daraufhin ungläubig nochmals, ob es ihr nicht kalt ist. Aber wieder verneinte das Mädchen und sagte, dass es ihr warm ist. Väterchen Frost ging darauf zu dem Mädchen und wickelte es in einen kuschelig weichen Mantel ein und wärmte es die ganze Nacht. Am nächsten Morgen überhäufte er es mit Geschenken. Der Vater, der seine Tat bitterlich bereute, war inzwischen in den Wald gelaufen, um seine Tochter zu retten. Als er sie nicht nur lebendig, sondern mit Reichtümern überhäuft vorfand, schloss er sie überglücklich in seine Arme und brachte sie nach Hause. Seine Frau wollte natürlich auch, dass ihre eigene Tochter so reich beschenkt werde. Darum musste ihr Mann ihre Tochter in den Wald bringen und allein zurücklassen. Als ihr Mann das Mädchen am nächsten Morgen holen wollte, fand er nur noch ihren gefrorenen Leichnam vor, den er zu seiner Frau brachte. Er selbst nahm seine Tochter und zog mit ihr für immer fort und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. In diesem Sinne wünsche ich Allen eine wunderbare Weihnachtszeit mit vielen glücklichen Momenten. Frohe Weihnachten Eure Isabella 🙂

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