Das Verschwinden einer 19 Jahre alten Schauspielerin namens Tamara Teodorowitsch sorgte Ende Mai 1959 für viele Schlagzeilen, die bis zu wilden Entführungs- und Geheimdiensttheorien reichten. Tamar Teodorowitsch erblickte am 12. März 1940 in Litauens Hauptstadt Wilna als Tochter der Ärztin Maria-Nadescha Teodorowitsch das Licht der Welt. Zum Zeitpunkt ihres Verschwindens machte sie eine Ausbildung als Büroangestellte. Doch ihre Leidenschaft galt der Schauspielerei. Ihr größter Traum war es, als Filmstar auf der Leinwand zusehen zu sein. Dieser Traum schien plötzlich greifbar nahe, da sie heiß für die Hauptrolle der Romanverfilmung “Arzt von Stalingrad” des Bestsellerautors Heinz G. Konsalik gehandelt wurde. Aber kurz vor den Dreharbeiten entschied sich der Produzent doch für eine andere Schauspielerin. Kurz danach fehlte jede Spur von Tamara Teodorowitsch. Diese war wie vom Erdboden verschluckt. Zuletzt wurde sie am 29. Mai 1959 am Odeonsplatz in München gesehen, wo sie in einen Opel Kapitän eingestiegen war. Ihre Mutter Maria-Nadescha Teodorowitsch gab am 30. Mai bei der Münchner Polizei eine Vermisstenanzeige auf. Sie konnte sich das plötzliche Verschwinden ihrer Tochter nicht erklären, die doch so gern in Schwabings Tanzlokalen ihre Zeit verbrachte. Die Polizei suchte nach der vermissten jungen Frau mit Hochdruck. Doch nach einer Woche wurden die schlimmsten Befürchtungen der Mutter wahr. Ihre Tochter wurde am 6. Juni 1959 tot an der Wittelsbacherbrücke in der Isar gefunden. Die Polizei begann nun mit ihren Ermittlungen, die bis zum russischen Geheimdienst KGB führten, da Tamara Teodorowitsch ihre Ausbildung im Institut zur Erforschung der UdSSR machte. War sie etwa Opfer des Geheimdienstes geworden? Doch die Obduktion ergab etwas ganz anderes. Tamara Teodorowitsch war ertrunken und das ohne äußere Gewalteinwirkungen. Sie hatte es nicht verkraftet, dass ihr großer Traum von einer Schauspielkarriere wie eine Seifenblase zerplatzt war. Darum sprang sie am 29. Mai von der Wittelsbacherbrücke, um ihrem Leben ein Ende zu setzen. Denn wie schon Konfuzius weise bemerkte: “Wer unsere Träume stiehlt, gibt uns den Tod”. In diesem Sinne viel Freude mit meinen Fotos vom Münchner Odeonsplatz, dem Ort, wo Tamara Teodorowitsch zuletzt lebend gesehen wurde. 🙂












