Mehr als 3000 Tötungsdelikte in Deutschland sind ungeklärt. Einer dieser sogenannten Cold Cases, der immer noch für Gänsehaut sorgt, ist der Mord an dem 57 Jahre alten Rechtsanwalt Norbert Hübener. Dieser galt als Casanova, der in einer Villa im mondänen Kneippkurort Bad Wörishofen lebte. Da Freunde den verlässlichen Anwalt tagelang nicht erreichen konnten, betraten sie dessen Villa mit einem Zweitschlüssel am 4. November 1993. Dort fanden sie ihren Freund Norbert tot auf dem Sofa liegend vor. Neben dem Toten lag ein Diabild, auf dem eine nackte Frau mit dem Tod zu sehen war. Norbert Hübener war ein passionierter Aktfotograf, dessen Schränke nur so von Aktaufnahmen wimmelten. Zudem hatte er über hundert Liebschaften gehabt, deren Befragung durch die Polizei zu keiner Spur führte. Laut dem Obduktionsbericht war Norbert Hübener bereits am 29. Oktober zwischen 19 bis 22.30 Uhr vermutlich mit einer Axt erschlagen worden. Die Tatwaffe konnte bis heute nicht gefunden werden. Die Polizei stellte fest, dass sämtliches Bargeld und die EC-Karte fehlte. Noch in der Mordnacht wurde mit der gestohlenen Scheckkarte an dem Geldautomaten der Raststätte Lonetal-Ost an der BAB A7 Geld abgehoben. In den folgenden Tagen bis zum 08. November wurden insgesamt an diversen Bankautomaten in Bayern 17.100 Deutsche Mark abgehoben. In Augsburg allein 16 Mal. Nach Zeugenaussagen handelte es sich um einen 25 bis 30 Jahre alten Mann, der in Begleitung einer Frau war. Trotz Phantombildern blieb die Suche nach den beiden Verdächtigen ergebnislos. Nach dem Mord an Norbert Hübener wurde bei der Kriminalpolizei Memmingen eine Sonderkommission gebildet. 1995 erfolgte der erste Fahndungsaufruf in der bekannten Fernsehsendung Aktenzeichen XY … ungelöst. Dieser blieb jedoch ergebnislos. Erst als am 24. September 2009 eine Lokalzeitung anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Sendung Aktenzeichen XY … ungelöst den Mordfall Norbert Hübener erneut thematisierte, meldete sich ein Zeuge. Durch dessen Hinweis geriet ein 50 Jahre alter Mann in Verdacht, der zur Tatzeit als Handwerker in Bad Wörishofen tätig gewesen war und unweit entfernt von Norbert Hübener gewohnt hatte. Zudem stellte sich heraus, dass dieser damals in Geldschwierigkeiten gesteckt hatte. Durch intensive Hintergrundermittlungen konnte ein zweiter Tatverdächtiger, der zur Tatzeit in Türkheim wohnte und mit dem anderen Tatverdächtigen bekannt war, ausfindig gemacht werden. Doch dieser verstarb im März 2013 ohne Fremdeinwirken. Die Frau, die bei den Geldabhebungen gesehen wurde, konnte bis heute nicht identifiziert werden. Leider reichten die Hinweise auf den Tatverdächtigen nicht aus, um gegen den Mann Anklage zu erheben. Deshalb setzte die Kripo Memmingen eine Belohnung in Höhe von 15.000 Euro aus und hofft bis heute auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos aus der herrlichen Kneippkurstadt Bad Wörishofen. 🙂





















