Einen abscheulichen Serienmörder kam die Polizei im Jahr 1997 dank intensiver Ermittlungen und ungeklärten Vermisstenfällen um den belgischen Mörder und Sexualstraftäter Marc Dutroux auf die Schliche. Dieser war ausgerechnet ein angesehener evangelischer Pfarrer namens András Pandý, der aus Ungarn stammte und nicht nur sechs Familienangehörige, sondern auch 13 Menschen auf dem Gewissen hatte. András war 1956 während des Ungarn-Aufstandes zusammen mit seiner Ehefrau Ilona Sőrés nach Ungarn emigriert. Das Ehepaar bekam die Tochter Ágnes und die beiden Söhne Dániel und Zoltán. Doch nach 11 Jahren war die Ehe Geschichte und das Paar trennte sich 1967. Angeblich war die untreue Ilona mit den beiden Söhnen nach Frankreich, später nach Südamerika gezogen. Es galt als ein offenes Geheimnis, dass András gern Dating-Dienste mit dem Motto “European Honeymoon” benutzte, um Frauen kennen zu lernen. Als András wieder einmal in sein Heimatland Ungarn gereist war, lernte er die verheiratete, dreifache Mutter Edith Fintor kennen und lieben, die kurzerhand mit András nach Belgien durchbrannte. Edith wurde András zweite Ehefrau, die ihre Töchter Tunde, Timea und Andrea in die Ehe mitbrachte. Keiner ahnte, dass András bereits zu dieser Zeit ein inzestuöses Verhältnis mit seiner Tochter Agnes hatte. Dann verschwand 1986 zunächst András Ehefrau Edith, die angeblich schwer an Krebs erkrankt und nach Deutschland gezogen war. Dies konnte Ediths Schwester aus Ungarn einfach nicht glauben, die den holländischen Gastpfarrer Andries Den Broer bat, nach Edith zu suchen. Dieser forschte nach und teilte seine Recherchen dem Justizminister Melchior Wathelet mit. Doch er stieß auf taube Ohren. Dann verschwand 1990 Ediths Tochter Tunde, die András angeblich wegen Streitereien aus dem Haus geworfen hatte. Anno 1992 zeigte Agnes ihren Vater bei der Polizei wegen sexuellen Missbrauchs an, da dieser nicht nur mit ihr, sondern auch mit ihrer Stieftochter Timea ein inzestuöses Verhältnis pflegte. Darüber hinaus meldete Ágnes ihre Mutter und ihre beiden Brüder als vermisst. András zeigte daraufhin der Polizei Briefe, die angeblich von den Vermissten aus dem Ausland geschrieben worden waren. Doch diese hatte András in Wahrheit selbst verfasst und an sich versandt, wie sich aber erst später herausstellte. Danach strichen fast 4 Jahre ins Land, bis die belgische Polizei im Zuge der Ermittlungen um Marc Dutroux erneut die Vermisstenfälle um András aufnahm und dessen Wohnhaus durchsuchte. Nachdem die Polizei im Keller menschliche Überreste und Knochen gefunden hatte, die nicht nur von den vermissten Familienmitgliedern, sondern auch von 13 anderen Personen stammten, wurde András verhaftet und kurz danach auch dessen Tochter Ágnes. Diese gestand im Verhör nicht nur das inzestuöse Verhältnis zu ihrem Vater, sondern auch zusammen mit ihm ihre Mutter, ihre beiden Brüder, ihr eigenes Kind sowie ihre Stiefmutter Edith und deren Tochter Andrea getötet zu haben. Die Leichen hatten sie mit einem freiverkäuflichen Abflussreiniger aufgelöst und durch den Abfluss weggespült. Dies wurde zunächst an einem Schweinekadaver probiert. Doch das Gericht bestand auf einen menschlichen Körper. Deshalb wurde das Experiment an der Leiche eines Mannes, der nach seinem Tod bestimmt hatte, dass sein Körper nach seinem Ableben der Wissenschaft dienen sollte, durchgeführt und tatsächlich zersetzte der Abflussreiniger die Leiche des Mannes. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass András während die Revolution in Rumänien 1988 unter Nicolae Ceausescu wütete, die Wohltätigkeitsorganisation YDNAP, rückwärts gelesen für PANDY, gegründet hatte. Diese hatte Waisen und obdachlose Kinder nach Belgien in András Haus gebracht, wo diese plötzlich spurlos verschwanden. András, der mit seiner Stieftochter Timea sogar einen gemeinsamen Sohn hatte, wurde im März 2002 vom Schwurgericht in Brüssel wegen sechsfachen Mordes und Vergewaltigung von 3 seiner Töchter zu lebenslanger Haft verurteilt. Seine Tochter Ágnes erhielt eine Haftstrafe von 21 Jahren wegen fünffacher Beihilfe zum Mord. András, der von den Medien den Namen “Pastor des Teufels” sowie “Vater Blaubart” erhalten hatte, beteuerte bis zum Schluss seine Unschuld und sah sich als Opfer eines Hexenprozesses. Am 23. Dezember 2013 verstarb András Pandý im Alter von 86 Jahren im medizinischen Zentrum des Gefängnisses von Brügge. Seine Tochter Àgnes wurde 2010 unter Auflagen vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen, die anschließend in ein Kloster eintrat. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Brügge, wo einst András Pandý im Gefängnis verstarb. 😉
















