Die Teufelsmühle

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Die Rhön gilt als das “Land der offenen Fernen”, da es dort außergewöhnlich viele waldfreie Abschnitte gibt, die herrliche Aussichten bieten. Darum ist es nicht verwunderlich, dass das Drei-Länder-Mittelgebirge bereits seit 1991 von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt wurde. Der höchste Berg der Rhön ist die Wasserkuppe, die als “Wiege des Segelflugs” bekannt wurde, da auf ihr die älteste Segelflugschule der Welt ansässig ist. Um die einzigartige Landschaft mit ihren Basalt- und Phonolith-Felsen ranken sich zahlreiche Sagen, die von Generation zu Generation weiter erzählt werden. Eine von ihnen handelt von der Teufelsmühle. Einst hatte ein Müller durch einen Brand nicht nur seine Mühle, sondern auch seine Frau und seine Kinder verloren. Verzweifelt begab er sich auf Wanderschaft und gelangte in die Rhön. Er verliebte sich in die Landschaft der Rhön mit ihren langgestreckten Höhenzügen, den vielen Kuppen und den flachwelligen Hochebenen. Er wollte sich in diesem Mittelgebirge niederlassen, doch es fehlte das Wasser und eine Mühle. Erschöpft von der langen Wanderung setzte er sich auf einen Stein und sinnierte vor sich hin. Er würde alles dafür geben, wenn es hier Wasser und eine Mühle gäbe, selbst mit dem Teufel würde er sich einlassen. Als er dies laut gesagt hatte, erschien ihm der Teufel, der ihm sowohl Wasser als auch eine Mühle schenken würde, wenn er ihm die 1. Menschenseele, die sich auf seinen Stein ausruhe, schenken würde. Der Müller willigte unter der Bedingung ein, dass er auch seine Frau und Kinder wieder bei sich haben wolle. Auch diesem Wunsch stimmte der Teufel zu, wenn er ihm die Seele der zweiten Person, die sich auf den Stein setze, geben würde. Der Müller stimmte zu und so sprudelte am nächsten Morgen ein Bach den Berg hinab, an dem eine Mühle stand, aus der seine Frau und seine Kinder liefen. Überglücklich lebte der Müller zusammen mit seiner Familie dort viele Jahre bis eines Tages der Teufel bei ihm auftauchte und ihn an sein Versprechen erinnerte. Doch der Müller lachte den Teufel nur laut aus. Denn der Stein, auf den sich die beiden Menschenseelen setzten sollten, befand sich im Bach, so dass sich dort nie eine Menschenseele ausruhen würde. Der Müller hatte den Teufel ausgetrickst. Wutentbrannt verschwand der Teufel unter üblem Schwefelgeruch im Erdboden. Der Müller lebte bis zu seinem Tod glücklich in der Teufelsmühle, die heute längst verfallen ist. Doch der Bach fließt immer noch den Berg hinab. So die Sage von der Teufelsmühle. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von der faszinierenden Wasserkuppe in der Rhön. 🙂

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