In der schwedischen Hauptstadt Stockholm ereignete sich Ende Dezember 2000 einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle der schwedischen Kriminalgeschichte. Am 22. Dezember 2000 stürmten drei bewaffnete, maskierte Männer das schwedische Nationalmuseum. Mit ihren Maschinenpistolen hielten sie die Besucher und Aufseher in Schach und konnten neben einem Selbstporträt von Rembrandt auch zwei Gemälde von Pierre-Auguste Renoir rauben. Danach legten sie eine Flucht hin, die so filmreif war, dass sie glatt aus einem James-Bond-Film hätte stammen können. Mit einem Schnellboot flüchteten die Täter, die Autobomben in anderen Stadtteilen gelegt hatten, um so von sich abzulenken. Zudem hatten sie auf den Zufahrtsstraßen zum Museum Nagelmatten ausgelegt, so dass die Polizei ihnen nicht folgen konnte. Insgesamt hatten sie Kunstwerke im Wert von 30 Millionen Euro gestohlen. Schon wenig später konnte die Polizei einige Männer, darunter auch einen Anwalt verhaften, der im Auftrag der Diebe an die schwedischen Behörden eine Lösegeldforderung in Millionenhöhe übermittelt hatte, was als Artnapping bezeichnet wird. Bei Artnapping ist das Kunstwerk die Geisel, für die der Eigentümer oder die Versicherung ein Lösegeld zahlen soll. Zwar wurde im Juli 2001 zufällig bei einer Drogen-Razzia eines der beiden Renoir-Kunstwerke “La Conversation” von 1879 gefunden, doch von den anderen beiden Gemälden fehlte jede Spur. Vier Jahre später gelang dem FBI zusammen mit der dänischen Polizei ein genialer Coup, der aus einem James-Bond-Film hätte sein können. Ein FBI-Agent gab sich als passionierter, schwerreicher Kunstsammler aus, der unbedingt das Rembrandt-Selbstporträt von 1630 erwerben wollte. Angelockt durch die Aussicht auf viel Geld arrangierten vier Männer in einem Hotel in Kopenhagen im September 2005 ein Treffen mit dem angeblich potentiellen Käufer. Als diese dort eintrafen, schnappte die Falle zu. Die dänische Polizei nahm die vier Männer, zwei Iraker, ein Schwede und ein Mann aus Gambia, die zwischen 24 bis 29 Jahre alt waren, fest und lieferte diese nach Schweden aus. Dies war nur möglich, da bereits im März 2005 das Renoir-Gemälde “Jeune Parisienne” in Los Angeles sichergestellt worden war, was aber geheim gehalten wurde. Ein Verbrechersyndikat wollte dieses über den Flughafen von Los Angeles einschmuggeln. Dadurch kamen sie den Tätern auf die Schliche. Insgesamt wurden im Zusammenhang mit dem Kunstraub in den vergangenen fünf Jahren über 13 Personen verhaftet und teilweise zu Haftstrafen sowie Schadenersatz verurteilt. Allein das FBI in Los Angeles hatte mit zehn Beamten zwei Jahre lang an der Aufklärung des Diebstahls aus dem Stockholmer Nationalmuseum ermittelt. Heute befinden sich die Kunstwerke wieder im Stockholmer Nationalmuseum. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Stockholms coolster ICEBAR, die komplett aus gefrorenem Eis besteht. 🙂




















