Das heimtückische Attentat auf dem Maskenball

Isabella Mueller @isabella_muenchen Stockholm

Ein Attentat, das den weltberühmten italienischen Komponisten Giuseppe Verdi zu seiner legendären Oper “Ein Maskenball” inspirierte, ereignete sich am 16. März 1792 im Stockholmer Opernhaus. Dort fand ein Maskenball statt, dessen Ehrengast der Schwedenkönig Gustav III. war. Dieser war zuvor durch einen Brief seines alten Freundes, dem Oberst der Lebenswachen, Carl Pontus Lilliehorn gewarnt worden, nicht am Maskenball teilzunehmen, da er das Ziel eines Attentates sei. Doch König Gustav III. nahm das Schreiben nicht ernst, was sich im Nachhinein als tödlicher Fehler herausstellte. Gustav III., der am 12. Februar 1771 im Alter von 25 Jahren den schwedischen Thron bestieg, gelang am 19. August ein genialer Staatsstreich. Um mehr Macht zu gewinnen, ließ er den Reichsrat und die Vertreter der Adelspartei festnehmen. Damit die restlichen Mitglieder des Ständereichstags die neue Verfassung unterschrieben. Dies taten diese am 21. August 1772, in dem sie den Eid der Treue leisteten und die neue Verfassung unterzeichneten. Gustav III. hatte die Stände entmachtet und wurde zu einem beliebten Herrscher unter dem der Handel und die Landwirtschaft florierten. Er setzte diverse Reformen um, unter anderem führte er die Pressefreiheit ein, schaffte die Folter ab, errichtete Armen- und Krankenhäuser und förderte die Kunst. Gustav III. erschuf eine ganze Epoche, die als Gustavianisches Zeitalter bezeichnet wird. Der anfangs beliebte Monarch wurde durch kostspielige Bauten, der den Steuerdruck steigen ließ sowie Verbote des privaten Schnapsbrennens zunehmend unbeliebter, vor allem auch dadurch, dass er eine absolutistische Herrschaft anstrebte. Anno 1788 fing er einen Krieg mit Russland an, da ihm seine Cousine, die russische Zarin Katharina die Große, nicht bei der Eroberung Norwegens unterstützen wollte. Diesen Krieg wollte der Adel nicht. Dänemark, das sich mit Russland verbündet hatte, erklärte 1789 Schweden den Krieg. Jedoch stimmte Dänemark wenige Monate später einem Waffenstillstand mit Schweden zu. Nachdem Schweden-Finnland im Winter 1789 bis 1790 eine Flotte gebaut hatte, kam es am 9. Juli 1790 zu einer großen Seeschlacht, die die schwedische Flotte gewann. Daraufhin willigte Russland in die schwedischen Friedensvorschläge ein und der Krieg wurde ohne Grenzveränderungen beendet. Anschließend wollte Gustav III. durch die Unterstützung der europäischen Großmächte die Französische Revolution beenden. Denn diese sah er als Keimzelle für die Abschaffung der Monarchie in Europa. Der schwedische Adel wollte dies verhindern und verschwor sich gegen den König, dessen Hauptanführer Karl Frederick Pechlin war. Als der König in der Nacht vom 16. zum 17. März 1792 in Begleitung seines Adjutanten Hans Henrik Graf von Essen den Maskenball betrat, wurde er von 16 schwarz gekleideten Männern umringt. Dann klopfte ihn Graf Horn mit den Worten: “Bon soir, beau masque!” auf die Schultern, woraufhin Johan Jacob Anckarström ihn mit seiner Pistole in den Rücken schoss und die Waffe fallen ließ. Danach löste sich die maskierte Gruppe auf. Gustav III. starb 13 Tage später, am 29. März 1792 an einer Blutvergiftung die Folge seiner Schussverletzung war. Als er im Sterben lag hatte er noch seinen unmündigen Sohn Gustav IV. Adolf als neuen Regenten eingesetzt. Bei dem heimtückischen Meuchelmörder Johan Jacob Anckarström handelte es sich um den Sohn eines Oberleutnant, der am 11. Mai 1762 in Roslagen das Licht der Welt erblickte. Anno 1777 ging er als Page an den schwedischen Hof und trat ein Jahr später in die Armee ein, schied aber 1783 als Hauptmann wieder aus. Anckarström sympathisierte stark mit den revolutionären Kräften in Frankreich und hielt rebellische Reden, die sich gegen eine Alleinherrschaft des Königs richteten, weshalb er 1790 angeklagt und für kurze Zeit verhaftet worden war. Dies schürte seinen Hass auf den König noch mehr. Durch den Tod des Königs sollte eine neue Verfassung eingeführt werden. Bereits im Winter 1791 hatte es eine Verschwörung des Adels gegen das Leben des Königs Gustav III. gegeben, die aber rechtzeitig vereitelt werden konnte. Einen Tag nach dem Attentat wurde Johan Jacob Anckarström verhaftet, da ein Waffenschmied Anckarström als Besitzer der Pistole mit der der König erschossen wurde, identifiziert hatte. Am 16. April 1792 wurde Johan Jacob Anckarström zum Tode verurteilt. Dieser gestand sofort das Attentat, verriet aber trotz Auspeitschen mit Ruten drei Tage hintereinander seine Komplizen nicht. Am 27. April 1792 wurde er in Stockholm geköpft. Zuvor hatte man ihm seine rechte Hand abgehackt. Seine adeligen Komplizen gegen die die Polizei keinerlei stichfeste Beweise hatte, wurden ins Exil verbannt. Das Attentat auf den schwedischen König Gustav III. hatte vier Jahre zuvor ihm Ulrica Arfvidsson, ein bekanntes Medium, vorausgesagt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos vom Königlichen Schloss mitten im Zentrum der schwedischen Haupstadt Stockholm, das sich unweit vom Gefängnis befindet, in dem Johan Jacob Anckarström eingesperrt worden war. 🙂

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