Eine Frau, die in Österreichs Kriminalgeschichte als Eislady Esti einging und gern mit Amanda Knox verglichen wird, ist Goidsargi Estibaliz Carranza Zabala, kurz Esti genannt. Diese wurde am 6. September 1978 in Mexiko-Stadt geboren. Als Esti 5 Jahre alt war, zog ihre Familie nach Barcelona, wo Esti später Wirtschaftswissenschaften an der Universität studierte. Nach ihrem erfolgreichen Studienabschluss beendete ihr Verlobter nach 5 Jahren die Beziehung. Kurz danach suchte Esti als Au-Pair bei einer befreundeten Familie in München nach Ablenkung. Danach arbeitete sie in einem Eiscafé in einem kleinen Dorf unweit von Nürnberg. Dort lernte sie den 14 Jahre älteren Verkäufer Holger Holz kennen, der Mitglied der Hare Krishna Bewegung war. Bereits wenige Wochen nach ihrem Kennenlernen, machte Holger Esti einen Heiratsantrag. Anno 2002 folgte die Hochzeit und gleichzeitig der Umzug in Holgers Geburtsstadt Berlin. In Berlin arbeitete Esti wieder in einem Eiscafé. Doch ihren gesamten Verdienst musste sie an Holger abgegeben, der auch ihre Papiere ihr abgenommen hatte, als sie sich von ihm trennen und nach Spanien zurückkehren wollte. Mit dem Umzug 2005 nach Wien und der Eröffnung ihres eigenen Eissalons in der Oswaldgasse im 12. Wiener Gemeindebezirk erhoffte sich Esti, dass ihre Ehe mit Holger nun eine glückliche Wendung nehmen würde. Denn dieser hatte, um Estis Traum vom eigenen Eissalon erfüllen zu können, eine höhere Geldsumme in den Eissalon “Schleckeria” investiert. Doch Holger verbrachte immer mehr Zeit mit gewaltverherrlichenden Computerspielen. Zudem zwang er Esti Mitglied der Glaubensgemeinschaft Hare Krishna zu werden. Esti hatte in der Zwischenzeit den Eismaschinenverkäufer Manfred Hinterberger kennengelernt, mit dem sie eine Affäre begann. Sie ließ sich zwar von Holger scheiden, doch beide lebten weiterhin zusammen in einer kleinen Wohnung. Es kam immer häufiger zu Streit zwischen den beiden und Holger schikanierte Esti bis aufs Blut. Diese ertrug die Demütigungen, weil sie Angst hatte, Holger sein Geld zurückzahlen zu müssen, was dieser in den Eissalon investiert hatte. Doch dies konnte Esti nicht. Als Esti am 27. April nach der Arbeit im Eissalon nach Hause kam, saß Holger wie so oft vor dem PC. Holger beschimpfte Esti mal wieder, die auf einmal ihre Beretta-Pistole holte und Holger von hinten dreimal in den Kopf schoss. Danach ließ sie den toten Holger erstmal ein paar Tage in seinem Sessel sitzen. Aber irgendwann musste Holgers Leiche verschwinden. Da Verbrennen aufgrund der starken Rauchentwicklung scheiterte, kaufte sich Esti eine Kettensäge, die sie sich ausführlich m Baumarkt von einem Mitarbeiter erklären ließ. Mit dieser zerstückelte sie Holger. Die Leichenteile fror sie in einer Tiefkühltruhe ein. Im Herbst 2008 kündigte Esti die Wohnung. Die Leichenteile betonierte sie in der Tiefkühltruhe ein, die sie im Kellerabteil ihres Eissalons deponierte. Jedem, der sich nach Holger erkundigte, tischte sie auf, dass dieser sich einer Sekte in Indien angeschlossen hatte. Nachdem Mord an Holger zog Esti mit Manfred Hinterberger zusammen, der jedoch als Schürzenjäger bekannt war und nichts anbrennen ließ. Er investierte eine höhere Geldsumme in Estis Eissalon, wollte aber dass sich Esti die Nase verkleinern und die Lippen aufspritzen ließ. Esti machte auf seinen Wunsch hin auch ein Facelifting. Da Hinterberger aber keine Kinder mit Esti wollte, die sich so sehr welche wünschte, reifte in ihr der Plan auch Manfred aus dem Weg zu räumen. Doch diesmal plante Esti alles detailliert. Sie machte nicht nur Schießübungen auf dem Schießstand, um ihre Treffsicherheit zu verbessern, sondern legte auch Plastikfolien in der Wohnung aus, um die Spuren später leichter loszuwerden. Nach einem gemeinsamen Pärchenabend am 21. November 2010 kehrte Esti mit Manfred in ihre gemeinsame Wohnung zurück. Als dieser schlief, schoss sie in seinen Hinterkopf. Danach zerlegte sie ihn mit der Kettensäge und betonierte seine Leichenteile in der Tiefkühltruhe im Keller des Eissalons ein. Anders als bei ihrem Ex-Mann Holger fiel das Verschwinden von Manfred Hinterberger sofort auf, weshalb ihn Esti als vermisst meldete. Bereits einen Monat später stürzte sie sich in eine Beziehung mit Roland R., alles lief wie am Schnürchen. Doch ausgerechnet ein Wasserrohrbruch sorgte dafür, dass die Handwerker bei der Behebung des Schadens am 6. Juni 2011 im Keller des Eissalons, das Kellerabteil Nr. 6 aufbrechen mussten. Dort fanden die Handwerker neben einer Faustfeuerwaffe, 3 mit Beton gefüllte Tiefkühltruhen sowie zubetonierte Mauertröge und Blumentöpfe. Aus einem dieser Blumentöpfe ragte ein Unterschenkel heraus. Die Handwerker informierten die Polizei, die weitere Leichenteile fand. Als einen Tag später, am 7. Juni 2011, ein Nachbar Esti zu den Leichenteilfunden befragte, fasste diese den Entschluss zu fliehen. Sie plünderte ihr Konto und Bankschließfach und flog nach Paris. Von dort aus nahm sie ein Taxi nach Italien. Zu diesem Zeitpunkt fahndete schon die Polizei nach ihr. In der italienischen Stadt Tolmezzo checkte Esti unter falschen Namen für eine Nacht in einer Pension ein. Am nächsten Tag fuhr sie nach Udine, wo sie bei einem Straßenkünstler Unterschlupf fand. Doch dieser verpfiff Esti, die am 10. Juni 2011 um 7.30 Uhr in Udine verhaftet wurde. Esti, die im 2. Monat schwanger war, gestand die Morde. Am 24. Juni 2011 wurde sie nach Österreich ausgeliefert. Ihr Sohn erblickte am 11. Januar 2012 im Kaiser-Franz-Josef-Spital im 10. Wiener Gemeindebezirk Favoriten das Licht der Welt. Danach kam er zu seinem Vater Roland R., den Esti im März 2012 in der Vernehmungszone der Justizanstalt Wien im 8. Wiener Gemeindebezirk Josefstadt heiratete. Laut gerichtsmedizinischem Gutachten war Esti während ihrer Taten zurechnungsfähig. Doch sie litt an einer schweren Persönlichkeitsstörung, weshalb sie als äußerst gefährlich eingestuft wurde und eine Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher empfohlen wurde. Die Wiener Staatsanwaltschaft erhob am 5. September 2012 Anklage wegen Doppelmordes an Holger Holz und Manfred Hinterberger gegen Esti. Diese wurde am 22. November 2012 zu lebenslanger Freiheitsstrafe in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher verurteilt. Zwar legten ihre Staranwälte Berufung ein, die Esti aufgrund des großen Medieninteresses ohne Honorar verteidigten, doch das Urteil wurde am 20. März 2013 vom Oberlandesgericht Wien bestätigt und war damit rechtskräftig. Esti kam in die Justizanstalt Schwarzau und vermarktete sich von dort aus äußerst lukrativ. Auch ein Buch erschien, das sich gut verkaufte. Esti wurde Anfang November 2017 in die Justizanstalt Asten verlegt, da zwei Mitinsassinnen Esti bedroht hatten, die im Februar 2017 zu 6 und zu 8 Monaten Haft verurteilt wurden. Ein weiteres Buch über Estis Leben erschien im September 2018. Erstmals wurde auch ihre Beziehung mit dem Mithäftling Martin L., in der Justizanstalt Asten gab es ab Juli 2017 auch eine Frauenabteilung, mit dem sie sich verlobt hatte sowie die Trennung von ihrem Ehemann Roland R., öffentlich. Die Scheidung von Roland R. erfolgte im August 2018. Doch zu einer erneuten Heirat kam es nicht, da Esti sich im Juli 2019 von Martin L. wieder trennte. Esti gilt als hochintelligente Frau, die eiskalt ohne Reue die beiden Männer getötet hat und das Medieninteresse an ihr sehr genießt. Bis heute hält der Kult um Esti an, die zahlreiche Liebesbriefe und sogar Geldüberweisungen erhält, damit sie mit ihrem Sohn in Spanien telefonieren kann. Schon immer fasziniert die Menschen das Böse, was auch hier der Fall ist. Bereits der weltbekannte Philologe und Philosoph Nietzsche schrieb in seinem umstrittenen Werk “Jenseits von Gut und Böse”: Das Böse ist des Menschen beste Kraft. ” In diesem Sinne viel Freude mit meinen Fotos von Barcelona Altstadt, der Stadt, in der Esti ab ihrem 5. Lebensjahr bis nach ihrem Studienabschluss lebte. 🙂




















