Das Eifersucht zur Gefahr und letztendlich zum Mord führen kann. Dieses Schicksal ereilte die 46 Jahre alte Juliane Karner, die von ihrem eigenen Ehemann, dem 43 Jahre alten Anton Karner, aus blinder Eifersucht ermordet wurde. Doch wie konnte es nur soweit kommen, dass Anton Karner zum Mörder wurde? Um diese Fragen zu beantworten, werfen wir einen Blick in dessen Leben. Anton Karner erblickte am 16. August 1870 zu Kirchberg an der Pielach das Licht der Welt. Schon früh verfiel er dem Alkohol. Er war berüchtigt für seine Wutausbrüche, weshalb er immer wieder seine Arbeit verlor und sich als Hilfsarbeiter durchs Leben schlug. Dann begegnete er 1893 der Hilfsarbeiterin Juliane, die er 4 Jahre später heiratete. Er zeugte mit ihr zwei Töchter. Das Ehepaar lebte mit diesen in einer Erdgeschosswohnung in der Schanzstraße 27 im 15. Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus. Juliane musste alleine für die Familie sorgen. Sie schmiss nicht nur den Haushalt, sondern verdiente auch den Lebensunterhalt, da ihr nichtsnutziger Ehemann dazu nicht imstande war. Um mehr Einnahmen zu haben, ließ sie den Malergehilfen Alois Schuster als Bettgeher bei sich wohnen. Bettgeher konnten sich keine Hauptmiete leisten, weshalb diese sich nur das Recht mieteten, in einem Bett zu schlafen. Juliane verstand sich mit Alois sehr gut, der im Gegensatz zu ihrem Ehemann ihr eine starke Schulter zum Anlehnen bot. Dies passte Anton so gar nicht in den Kram, weshalb es immer öfter zum Streit kam, bis Alois schließlich ausziehen musste. Anton triumphierte, änderte an seinem Verhalten aber nichts. Er trank unentwegt und misshandelte nicht nur seine Ehefrau, sondern auch seine beiden Töchter, so dass es Juliane zu bunt wurde und diese ihn hochkant aus der Wohnung warf. Sie reichte die Scheidung ein. Anton wollte sich damit nicht abfinden und als er hörte, dass Alois bei seiner Noch-Ehefrau wieder eingezogen war, brannten bei ihm sämtliche Sicherungen durch. Am 17. August 1913 schlich er sich gegen 14 Uhr zur Wohnung. Er wollte Juliane umstimmen. Als er diese im Korridor zusammen mit der Nachbarin Katharina Schwaher und Alois plaudern sah, lief er schnurstracks auf sie los und stach ihr mit einem Messer zweimal in den Unterleib. Juliane brach bewusstlos zusammen. Sie wurde sofort ins Kaiserin-Elisabeth-Spital gebracht, wo sie ohne wieder ihr Bewusstsein zu erlangen, verstarb. Anton Karner wurde verhaftet und erhielt statt der Todesstrafe ein überraschend mildes Urteil von 5 Jahren schweren Kerkers, verschärft durch einsame Absperrung in dunkler Zelle an jedem Jahrestag der Bluttat, die er unverzüglich antrat. Die Richter hatten damit Gnade walten lassen, da Anton Karner, in dem Moment, als er Juliane zusammen mit dem verhassten Nebenbuhler Alois gesehen hatte, eine so heftige Gemütsbewegung erlebt hatte, dass er einfach Rot gesehen und zugestochen hatte. Antons blinde Eifersucht hatte Juliane das Leben gekostet. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Wien, wo einst Anton Karner mit seiner kleinen Familie bis zum Mord an seiner Ehefrau gelebt hatte. 🙂











