Das erste Renaissanceschloss Nordeuropas

Isabella Mueller @isabella_muenchen www.isabellas.blog

Im Zentrum der niederländischen Stadt Breda mit 183.000 Einwohnern in der Provinz Nordbrabant am Kasteelplein im Stadtteil Valkenberg steht das Schloss Breda. Dieses Renaissanceschloss war einst die Residenz der Herren von Breda, den Nachkommen des Hauses Oranien-Nassau, weshalb Breda auch als die Nassaustadt bezeichnet wird. Wo heute das Schloss steht, existierte bereits 1198 eine Burg, die erstmals 1190 als “castellum de Breda” erwähnt wurde. Anno 1351 begann Jan von Polanen mit dem Bau einer befestigten Burg, der über 10 Jahre dauerte und seitdem immer wieder erweitert wurde. Da dieser keine männlichen Nachkommen hatte, erbte dessen Enkelin Johanna das Schloss. Diese ehelichte 1403 im Alter von 11 Jahren den deutschen Edelmann Engelbrecht von Nassau-Dillenburg. Damit wurde das Fundament für das Haus Oranien-Nassau, das Königshaus der Niederlande, gelegt. Nach dessen Tod wurde Heinrich III. von Nassau-Dillenburg neuer Eigentümer der Schlossanlage. Er ließ diese ab 1536 für seine dritte Ehefrau, die Spanierin Maria de Mendoza unter Tommaso di Andrea Vincidor zu einem Renaissancepalast umbauen. Nachdem dieser 1538 verstorben war, ging der Palast in den Besitz seines Sohnes aus zweiter Ehe, René von Chalons, Prinz von Oranien über. Da dieser kinderlos verstarb, erbte dessen Vetter, der erst 11 Jahre alte Wilhelm I. von Nassau-Dillenburg sein Vermögen. Dadurch wurde er zum reichsten Adeligen der Niederlande. Der Palast wurde zu einer wichtigen Residenz des Prinzen, der während des Achtzigjährigen Krieges zur Festung ausgebaut wurde. Im Jahr 1667 wurde im Schloss der Frieden von Breda von Vertreten aus England, Frankreich und der Republik der Vereinigten Niederlande unterschrieben, wodurch der Zweite Englisch-Niederländische Krieg beendet wurde. Unter Wilhelm III., Statthalter der Niederlande, wurde das Schloss ab 1886 in Renaissanceform neu aufgebaut, das fortan den Namen “Prinsenhof” trug. Danach benutzten Wilhelm IV. und Wilhelm V. den Palast, der 1795 geräumt wurde. Er diente seitdem als Lazarett und Krankenhaus. Im Jahr 1826 stellte König Wilhelm I. das Schloss Breda der Königlichen Militärakademie zur Verfügung, die es bis heute nutzt. Dadurch ist das Schloss nur an bestimmten Tagen für die Öffentlichkeit zugänglich, das um 1900 komplett renoviert wurde. Vor dem Schloss befindet sich der Park Valkenberg, der früher der Garten des Schlosses war. Dieser war bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts nur für die Schlossbewohner und deren Gäste zugänglich. Der Name stammt von einer Falknerei, die am Rande des Parks sich einst befand. Heute ist der Park mit seinem Teich, den Statuen sowie Pflanzen und Blumen, die grüne Oase mitten in der Stadt, von der man einen schönen Blick auf das Schloss sowie die ehemalige Stadtmauer und Reste der Verteidigungstürme hat und mit deren Fotos ich dir viel Freude wünsche. 🙂

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