Messina: Wunderschönes Tor Siziliens (Italien)

Isabella Mueller

“Italien gesehen zu haben, ohne Sizilien gesehen zu haben ist genauso wie Italien überhaupt nicht gesehen zu haben, denn in Sizilien liegt der Schlüssel zu allem.” Diese Weisheit stammt von keinem geringeren als dem großen deutschen Dichter und Denker Johann Wolfgang von Goethe. Ich war gespannt, ob sich seine Aussage bewahrheiten würde und freute mich riesig auf meinen ersten Besuch der italienischen Hafenstadt Messina. Messina mit seinen rund 250.000 Einwohnern ist die drittgrößte Stadt in der italienischen Region Siziliens und zugleich Verwaltungssitz der Provinz Messina. Aufgrund ihrer geringen Distanz zum italienischen Festland wird sie auch als Tor Siziliens bezeichnet. Ich machte mich vom Hafen aus zu Fuß auf den Weg in die Stadt und kam nach wenigen Minuten am Domplatz an. Dort herrschte schon morgens reges Treiben, denn auf dem Domplatz befindet sich das Wahrzeichen Messinas die Kathedrale Maria Santissima. Die Kathedrale ist sehr imposant und wurde mehrmals zerstört, so dass von der ursprünglichen Bausubstanz nicht viel übrig blieb. Die Kathedrale Maria Santissima Assunta ist die der Jungfrau Maria geweihte Kathedrale des Erzbistums Messina-Lipari-Santa Lucia del Mela. Sie wurde am 22. September 1197 vom Erzbischof Berardo, in Anwesenheit des Kaisers Heinrich VI. und dessen Ehefrau Konstanze, der Tochter des Normannenkönigs Roger II. von Sizilien geweiht. Ich bewunderte die Schönheit der Kathedrale, die trotz mehrmaliger Vernichtung wie ein arabischer Phönix aus der Asche auferstand und in neuem Glanz erstrahlte. Schon allein der Eingang der Kathedrale mit ihrem gotischen Portal und den aus dem 15. Jahrhundert stammenden Fenstern beeindruckte mich sehr. Im Inneren bewunderte ich den prächtigen Altar und die farbenprächtigen Deckenmalereien. Die beiden Seitenschiffe wurden durch die Figuren der 12 Apostel eingerahmt. Ich war sehr angetan von diesem wunderschönen Dom. Neben dem prachtvollen Dom befindet sich ein weiteres Highlight von Messina, der 1833 im mittelalterlichen Stil neu errichtete 48 Meter hohe Turm. In diesem Turm ist die größte mechanische Uhr der Welt untergebracht. Sie wurde vom Erzbischof Angelo Paino beauftragt und durch die Firma Ungerer & Cie aus Straßburg geliefert. Für das Design war ihr Mitarbeiter Frédéric Klinghammer verantwortlich. Ich bestaunte an der südlichen Turmseite die Stellung der Planeten im Tierkreiszeichen, was für ein ausgetüfteltes System. Eine Kalenderuhr gibt das Datum an und eine kugelförmige Monduhr zeigt die Mondphasen an. Auf der westlichen Turmseite wurden die historischen und religiösen Ereignisse in Bezug auf Messina gezeigt. Ich war von der Konstruktion sehr beeindruckt und erlebte durch Zufall um 12 Uhr mittags ein wahres Spektakel. Denn jeden Tag pünktlich zur Mittagszeit werden die Szenen in Bewegung gesetzt. So durfte ich live erleben wie unter anderem ein fahnenschwenkender goldener Löwe sich in Bewegung setzte. Ich war Zeuge eines wahrhaftigen Schauspiels geworden und die Massen rings um mich herum zückten alle ihre Smartphons und Kameras, um dieses Ereignis für die Ewigkeit festzuhalten. Doch nicht genug der Sehenswürdigkeiten auf dem Domplatz, eine weitere befindet sich in unmittelbarer Nähe, die nicht minder spektakulär ist, der herrliche Orionbrunnen. Dieser Renaissancebrunnen wurde von Giovanni Angelo Montorsoli, einem Schüler Michelangelos, zwischen 1547 und 1553, gestaltet. Der Anlass des Brunnens war der Bau einer Wasserleitung nach Messina, deren Ende dieser wunderschöne Brunnen bildet. Der Brunnen ist dem Gott Orion gewidmet, den die Messinesen gern als mythischen Stadtgründer ansehen. Seit 1855 ist der Brunnen eingezäunt, was seiner Schönheit keinen Abbruch tut. Ich war von den vielen Eindrücken am Domplatz einfach nur überwältigt und setzte meinen Spaziergang in die Innenstadt Messinas fort. Ich kam an vielen historischen Gebäuden vorbei, bummelte durch zahlreiche Geschäfte und kleine Modeboutiquen, bevor ich eine Pause in einem tollen Restaurant einlegte. Denn mir taten die Füße furchtbar weh und ich wollte unbedingt sizilianisch essen gehen. Euch wünsche ich nun viel Freude mit meinen Fotos von der an Geschichte und Kultur reichen Stadt Messina, die in der Antike auch Zancle aufgrund ihres sichelförmigen Hafens genannt wurde.

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