Opus Dei in der Wiener Peterskirche

Isabella Müller Wien @isabella_muenchen

Der Legende nach soll die Peterskirche 792 durch Karl den Großen gegründet worden sein, bewiesen werden konnte dies jedoch nicht. Bereits zur Römerzeit stand auf dem Petersplatz ein Tempel. Dann wurde in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts das alte Römerlager Vindobona als Kirche umgebaut. Im Mittelalter erhielt die Kirche einen dreigeschossigen Turm und eine gotische Valentinskapelle. Diese ursprüngliche Peterskirche fiel einem Brand zum Opfer. Ihr Wiederaufbau erfolgte nur provisorisch. Nach Ende der Pest entschloss sich Kaiser Leopold I. eine neue Kirche nach Entwürfen von Gabriele Montani und ab 1703 nach Plänen von Lukas Hildebrandt zubauen. Dafür wurde die alte Kirche samt Friedhof abgerissen. Im Jahr 1733 wurde die prächtige Barockkirche, die als einzige Kirche Wiens, durchgehend barock ist, der Heiligen Dreifaltigkeit und dem Heiligen Petrus geweiht. Ein Anbau des Portalvorbaus aus grauem Marmor nach dem Entwurf von Andrea Altomonte erfolgte zwanzig Jahre später. Seit 1970 wurde die seelsorgerische Betreuung der Peterskirche vom Wiener Erzbischof Kardinal König dem Opus Dei übertragen. In den Jahren von 1998 bis 2004 wurde die Kirche umfangreich renoviert. Diesem einzigartigen barocken Kirchenjuwel mitten im Herzen Wiens stattete ich einen Besuch ab. Durch das prunkvolle Rokoko-Portal mit den drei Bleifiguren von Franz Kohl, die die christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung und Liebe symbolisieren, gelangte ich in das Kircheninnere. Dieses wird von der Rundform und der 57 Meter hohen Kuppel dominiert. Neben dem Eingang befinden sich verschiedene Grabmäler wie das des Geschichtsforschers Wolfgang Lazius. Das Kircheninnere ist sehr prunkvoll gestaltet. Besonders beeindruckten mich die Kuppelfresken, die von Johann Michael Rottmayr stammen und die Marienkrönung durch Gott und Jesus darstellen. Bemerkenswert ist auch der imposante Hochaltar von Antonio Galli-Bibiena. Das Kircheninnere mit seiner reichen Ausstattung, den sechs Seitenaltären, den Kaiseroratorien und den Beichtstühlen mit den schönen Intarsien, die mitunter Werke von Steinl, Rottmayr und Altomonte sind, ist wirklich überwältigend. Auch die prunkvoll verzierte Orgelempore mit ihrer 34-stimmigen Orgel über dem Eingang ist beachtlich. Ein weiteres Highlight befindet sich an der östlichen Seitenwand des Gotteshauses. Hier ist ein Marmorrelief des österreichischen Bildhauers Rudolf Weyr eingelassen, das die sagenhafte Kreuzerrichtung von Karl dem Großen vergegenwärtigt. Die Peterskirche in Wien ist ein wunderschöner barocker Sakralbau mit reichen Kunstschätzen, die ich ausgiebig begutachten konnte. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos dieser beeindruckenden Kirche, die der erste Kuppelbau des barocken Wiens war. 🙂 P.S. Ich wünsche Euch einen wundervollen 4. Advent und bleibt gesund! Eure Isabella

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