Die Stadt Bretten im Landkreis Karlsruhe war um 1500 mit etwa 2.500 Einwohnern nach Heidelberg die zweitgrößte befestigte Stadt der rechtsrheinischen Kurpfalz. Zwischen dem Tiefgestade des Saalbachs im Süden und dem im Hügelland des Kraichgaus hochgelegenen Pfeiferturms im Norden war die Stadt terrassenartig angelegt. Im Süden war das Gelände sehr sumpfig. Durch diesen natürlichen Schutz waren dort die Befestigungsanlagen deutlich niedriger. Bretten war im Mittelalter vor allem von den nördlichen Höhen bei der Gölshäuser Lücke angreifbar. Von dort wollte 1504 auch Herzog Ullrich von Württemberg mit 20.000 Mann die Stadt erobern. Mit in die Stadt geschleuderten großen Steinkugeln konnten die Württemberger große Schäden anrichten. Einnehmen konnten sie das stark befestigte und sich verteidigende kurpfälzische Oberamt Bretten nicht. Erfolglos zogen sie gen Heidelberg weiter. Im Gedenken an die erfolgreiche Stadtverteidigung wird in Bretten alljährlich Anfang Juli das Peter-und-Paul-Fest gefeiert, das zu den größten mittelalterlichen Volks- und Heimatfesten Deutschlands zählt. Zum schwarzen Tag in der Geschichte Brettens wurde der 13. August 1689. Französische Truppen des Sonnenkönigs Ludwig XIV. brannten Bretten nieder und zerstörten es fast vollständig. Für die Kriegstechnik im ausgehenden 17. Jahrhundert war die Brettener Stadtbefestigung kein Hindernis mehr. Die Zerstörung Brettens erfolgte aus strategischen Gründen, da einer der größten Viehmärkte in der Kurpfalz dadurch unmöglich gemacht werden sollte. Was noch nicht zerstört war, hat das bei der Eppinger Linie lagernde Deutsche Reichsherr 1697 gesprengt. Das heutige Aussehen der Brettener Altstadt ist deshalb von Gebäuden geprägt, die erst nach 1697 wieder entstanden sind. Erhalten blieb aus dieser Zeit der stärkste Turm der Befestigungsanlage, der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet wurde, aber beim Inferno von 1697 schwere Beschädigungen erlitt. So wurde sein Dach und der Mauerkranz des Turmschaftes völlig zerstört. Die Steine der Innenwände des 26 Meter hohen Turms glühten. Vom prächtigen Turm, der nach dem Merianstich von 1645 ein Satteldach und zwei nach Norden und Süden gerichtete Erker mit spitzen Aufsatz in der Mitte hatte, blieb nicht mehr fiel übrig. Eine Wiederbelebung dieses Kulturguts, das seit 1830 ohne Helm war, erfolgte erst 2009 auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Paul Metzger. Dieser gründete mit Brettener Handwerksbetrieben die ehrenamtlich tätige BBHD-Bauhütte-Pfeifertum. Am 13. Juni 2009 war es endlich soweit und das Dach wurde auf den Turmschacht hochgehievt und in einem neuen Ringanker verankert. Seitdem prägt der mit Dach bis zu 40 Meter hohe Pfeiferturm mit vergoldeter Wetterfahne das Stadtbild von Bretten. Im 40 Tonnen schweren und 8 Meter hohen Dach hängt eine Glocke von Rudi Tobler. Unterhalb des Dachbodens wurde eine verglaste Panoramaebene eingefügt. Der Pfeierturm hat kein eingegrabenes Fundament, sondern steht mit seinem 2.200 Tonnen frei auf einem 12 Meter mächtigen Lösslehmgrund. Im Norden hat sich der Turm mit seinem Grundmaß von 8,25 x 7,75 Meter 12 Zentimeter in den vom ehemaligen Stadtgraben und später vom Stauwasser aufgeweichten Lehm abgesenkt. Bis zum waagrecht aufgesetzten Dach mit einem Gewicht von 21 Tonnen neigt sich der Turmschacht 65 Zentimeter nach Norden, was ihm den Beinamen der schiefe Turm von Bretten einbrachte. Eine Totalsanierung wurde von 2011 bis zum 31. März 2017 durchgeführt. Seitdem kann der Turm, der im Mittelalter als Gefängnis genutzt wurde, besichtigt werden. Der Pfeiferturm bietet eine wunderschöne Aussicht über Bretten und seine Umgebung. Ich bin immer wieder von diesem mächtigen Bollwerksturm der ehemaligen Stadtbefestigung begeistert, der ein wertvolles Kulturgut ist, das dank dem Einsatz der Bürgerinitiative der Brettener Heimat- und Denkmalpflege bis heute für die Nachwelt erhalten blieb und mir so interessante Einblicke in das Leben im Mittelalter ermöglichte. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos des imposanten Pfeiferturms in Bretten. 🙂
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