Das Herzstück der ältesten Stadt der Niederlande

Isabella Müller @isabella_muenchen Nimwegen Niederlande

Der zentrale Platz der ältesten Stadt der Niederlande, Nimwegen, die auf einem Höhenrücken an den Ufern der Waal liegt, ist der Grote Markt. Dieser rechteckige Marktplatz, erhielt seinen heutigen Namen per Ratsbeschluss im Jahr 1924 und war bereits im Mittelalter ein Handelsplatz und wurde im 16. Jahrhundert als Hinrichtungsstätte genutzt. Heute beherbergt das Herzstück der Stadt sieben Kulturdenkmäler, zahlreiche Cafés und Restaurants sowie einen herrlichen Wochenmarkt, der immer montags und samstags stattfindet und neben allerlei Leckerbissen auch Kleidung und Dinge des alltäglichen Bedarfs anbietet. Die Mitte des Platzes wird durch die Bronzestatue der Mariken von Nieumeghen markiert, die dort ihre Sünden verbüßt. Der lebhafte Grote Markt besticht zudem durch seine historischen Gebäude wie die 1612 im Renaissance-Backsteinstil nach den Entwürfen von Cornelis Janssen van Delft errichtete Stadtwaage, die sogenannte Boterwaag. In dieser war im westlichen Teil im Erdgeschoss ein Fleischmarkt untergebracht. In der Mitte dienten die großen Tore als Umladehalle und rechts befand sich die Stadtwaage. Anno 1886 wurde dieses Gebäude durch den Stadtarchitekten Jan Jacob Weve aufwendig restauriert. Heute ist dort ein Restaurant und Café beheimatet. In direkter Nachbarschaft befindet sich das St. Stefanstor, das von 1542 bis 1545 in einer Kombination aus Spätgotik und Renaissance durch Claes die Waele errichtet und anno 1605 im Stil des Baumeisters Vredeman de Vries mit einem Treppenstufengiebel sowie zahlreichen Verzierungen und einem achteckigen Turm zur Seite des ehemaligen Friedhofs ergänzt wurde. Dieses Tor führt zur Stevenskerk, eines der Wahrzeichen Nimwegens, die um 1254 errichtet und 1273 vom Kölner Bischof Albertus Magnus dem Heiligen Stephanus geweiht wurde. Noch heute sind seine Reliquien in der Grabkapelle zu bestaunen. Nach mehreren Umbauten im 15. und 16. Jahrhundert wurde die Stevenskerk im Zweiten Weltkrieg stark zerstört. Nach ihrem Wiederaufbau fand ihre feierliche Einweihung 1969 in Anwesenheit des mittlerweile verstorbenen Prinzgemahl Claus, der Ehemann der ehemaligen Königin Beatrix, statt. Die Hauptpfarrkirche mit ihrem imposanten Turm, der bestiegen werden kann und eine schöne Aussicht über Nimwegen bietet, ist ein wertvolles Denkmal der Stadt, in der regelmäßig viele kulturelle und soziale Aktivitäten stattfinden. Gegenüber von der Stevenskerk befindet sich die historische Lateinschule, die nach den Plänen von Herman Mähner Grave im Stil der Frührenaissance erbaut und 1545 vollendet wurde. An ihrer Fassade sind die Statuen der 12 Apostel angebracht. Darunter befindet sich zwischen dem Erd- und Obergeschoss ein Fries, das die zehn Gebote in lateinischer Sprache darstellt. Die Lateinschule wurde 1842 geschlossen und diente zunächst als Turnhalle. Anno 1881 war dort die Musikschule ansässig, danach die Polizei und das Arbeitsamt. Nach einer umfangreichen Sanierung in den 1960er Jahren wird das Gebäude als Architekturbüro genutzt. Das Ende des Grote Markt befindet sich auf der Kreuzung Burchtstraat mit der Broerstraat/Groetestraat , in der ein blauer Stein in den Boden eingelassen ist. Hier kreuzen sich die beiden Stadtachsen und teilen die Stadt in vier historische Stadtviertel auf. Auf diesem “Blauen Stein” wurden jahrhundertelang Hinrichtungen vollzogen. Der Grote Markt ist voll von Geschichte und Kultur und stellt den Mittelpunkt des öffentlichen Lebens dar, der bei keinem Besuch der ältesten Stadt der Niederlande fehlen sollte. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von diesem quirligen Platz mit seinen historischen Gebäuden und dem bunten Markt, den ich an einem Samstag besuchen konnte. 🙂

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