Der Ring der Königin

Isabella Mueller @isabella_muenchen

Ein Ring, der wie bei Tolkiens legendärem Werk “Der Herr der Ringe” einen ewig an sich bindet, besaß nach einer Sage Fastrada, die vierte Gattin von Kaiser Karl dem Großen. Fastrada war eine Prinzessin, die aus einer thüringisch-fränkischen Grafenfamilie stammte und die der Kaiser kurz nach dem Tod seiner dritten Ehefrau Hildegard und seiner geliebten Mutter Bertrada ehelichte. Die 18 Jahre alte Fastrada lebte fortan in einem Jagdhaus in Dreieichenhain, aus der die Burg Hayn zurückzuführen ist. Heute zeugt von dieser eine hochmittelalterliche Ruine einer Niederungsburg. Fastrada, die rasend eifersüchtig war, ertrug es schwer, wenn ihr Gemahl aufgrund von Reichstagen und Feldzügen mehrere Monate nicht anwesend war. Damit ihm stets seine Sehnsucht quälte zu Fastrada zurückzukehren, versenkte sie ihren Edelsteinring, den sie von Karl als Symbol ihrer ewigen Liebe geschenkt bekommen hatte, im nahegelegenen Weiher, da der Ring magische Kräfte besaß, die Karl an Fastrada und das Jagdhaus fesselten. Karl hatte einst von einer Schlange einen Edelstein geschenkt bekommen, deren Nachwuchs er von einer Kröte befreit hatte. Den Edelstein ließ er in einen goldenen Ring einfassen und schenkte diesen Fastrada, seiner Lieblingsfrau. Aus diesem Grund kam Karl der Große bis zu Fastradas Tod immer wieder zu ihr und dem Jagdhaus zurück. Eine andere Ringsage lautet wie folgt. Fastrada und ihr Kaiser Karl sowie dessen Gefolge waren zu Weihnachten 793 von Würzburg nach Frankfurt gereist, wo Karl am 1. Juni 794 zu einem Konzil der kirchlichen Würdenträger der abendländischen Welt eingeladen war. Während dieser Zeit residierten sie im fränkischen Königshof. Doch Fastrada erkrankte urplötzlich und trotz aller ärztlicher Bemühungen verstarb sie am 10. August 794. Kaiser Karl war untröstlich über den Verlust seiner so innig geliebten Gemahlin und brachte es nicht übers Herz ihren einbalsamierten Leichnam zu beerdigen. Er glaubte, dass sie nur tief schlafe. Kurz darauf träumte der Bischof Turpin, dass der Ring, den die tote Fastrada in dieser Version noch trug, den Kaiser an sie fesselte. Deshalb reiste er zum Kaiser und streifte den Ring von Fastradas Finger, als der Kaiser schlief. Danach beerdigte der Kaiser Karl Fastrada, deren Leichnam schon stank, in der Abtei St. Alban. Kaiser Karl suchte daraufhin immer mehr den Kontakt zu dem Bischof Turpin, der erst endete als dieser den Ring im Burgteich der Frankenburg versenkte. Seitdem wurde Kaiser Karl magisch vom Burgteich angezogen. Nach Fastradas Tod, mit er er zwei Töchter hatte, heiratete er Luitgard, die bei einer Reise anno 800 in Südfrankreich verstarb. Diese war Kaiser Karls letzte Ehefrau. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos der geheimnisvollen Ruine der Burg Hayn und ihrem Weiher, in dem einst angeblich Fastrada Karls geschenkten Ring hineingeworfen hatte. 🙂

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