Historische Gebäude im mittelalterlichen Ortskern in Schwetzingen

Isabella Müller Schwetzingen Heidelberg @isabella_muenchen

Bei meinem Besuch des mittelalterlichen Ortskerns in Schwetzingen unweit des Schwetzinger Schlosses mit zauberhaften Schlosspark fiel mir ein repräsentatives Barockhaus auf, das an der Ecknische an der Außenseite eine Plastik der Heiligen Drei Könige hat. Diese wurde 1985 von Volker Dursy geschaffen. Das Haus wurde 1789 als neues Schulhaus der katholischen Gemeinde bezogen. Auch nach Aufhebung der rein konfessionellen Volksschulen 1876 wurden einige Räume für den Schulunterricht genutzt, bis sie ab 1900 vom katholischen Kindergarten bezogen wurden. Bis 1978 lebten hier die katholischen Ordensschwestern, deren soziale und karitative Arbeit von der bis 1988 im alten Schulhaus untergebrachten Sozialstation fortgeführt wurde. Die Schwestern unterhielten überdies bis in die 1970er Jahre einen Hort für Schulkinder und eine bereits 1892 gegründete Nähschule. Heute sind in dem Haus neben Wohnungen Veranstaltungsräume der katholischen Kirchengemeinde untergebracht. Unweit vom Barockhaus befindet sich die katholische Kirche St. Pankratius. Sie ist im Zentrum des mittelalterlichen Ortskerns auf dem ältesten Kirchplatz Schwetzingens beheimatet. Ihr Name geht auf den frühchristlichen Märtyrer Sankt Pankratius zurück, der 1435 als „patrone der Pfarrkirchen zu Swettzingen“ aktenkundig wurde. Im 30-jährigen Krieg wurde die kleine Dorfkirche zerstört, die lange Zeit als einzige Kirche am Ort je nach Konfession des Landesherren katholische und evangelische Gläubige beherbergte. Erst im Zuge der Pfälzischen Kirchenteilung 1705 wurde das notdürftig wieder aufgebaute Gotteshaus den Katholiken zugesprochen. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche im 18. Jahrhundert. Am 11. März 1737 erfolgte die Grundsteinlegung für den Neubau, an dem die kurfürstlichen Hofbaumeister Sigismund Zeller, Franz Wilhelm Rabaliatti und Nicolas de Pigage beteiligt waren. Der 1750 errichtete Ostturm geht auf einen Entwurf Rabaliattis zurück, während die frühklassizistische Eingangsfassade ein Werk des Lunéviller Baumeisters Nicolas de Pigage ist. Im Zuge der Bauarbeiten wurde 1758 auch der bei der Kirche gelegene Friedhof verlegt, von dem sich einige wenige Grabsteine erhalten haben. In der Krypta unter dem Chorraum wurden noch bis 1784 Priester, Bürger und Angehörige des kurpfälzischen Hofes bestattet. Die Kirche St. Pankratius und das Barockhaus offenbarten sich mir als interessante Sehenswürdigkeiten und wahre Zeitzeugen des Mittelalters. Euch wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos dieser beiden geschichtsträchtigen Gebäude in Schwetzingen. 🙂

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