Kaiser Barbarossas Maskenball

Isabella Müller Wien @isabella_muenchen

Am 4. März 1152 wurde der 30 Jahre alte schwäbische Herzog Friedrich I. in Frankfurt am Main zum König gewählt. Dieser war der erste Staufer auf dem Kaiserthron, der aufgrund seines roten Bartes in Italien den Beinamen Barbarossa erhielt. Um diesen legendären Kaiser ranken sich viele Sagen. Der bekanntesten Sage nach soll Barbarossa gar nicht gestorben sein, sondern schlafend durch einen Zauberer in einer Höhle unter dem Kyffhäusergebirge auf seinem Thron sitzen und auf seine Erlösung durch das Wachsen seines Bartes um einen Marmortisch warten. Eine weniger bekannte Sage handelt von Barbarossas Maskenball in Frankfurt am Main. Anno 1155 soll Barbarossa in Frankfurt am Main einen Maskenball veranstaltet haben, zu dem jeder freien Zutritt hatte. Besonders seine Gemahlin, Adela von Vohburg, liebte Maskenbälle, da niemand wusste, wer sich hinter der Maske verbarg. An diesem Abend fiel ihr ein Mann auf, der ein wunderbarer Tänzer war. Als dieser sie zum Tanz aufforderte, war die Kaiserin äußerst geschmeichelt. Sie genoss die Tänze mit dem Maskierten und war schon sehr gespannt, welch edler Ritter sich hinter der Verkleidung verbarg. Um Mitternacht demaskierten sich alle, auch der mysteriöse Tänzer. Doch als dessen Identität zum Vorschein trat, ging ein Raunen durch den Saal. Da es sich nicht um einen Ritter oder Grafen, sondern um den aus Frankfurt in Unehren verbannten Schinder handelte. Ein Schinder war ein Wasenmeister, der für die Tierkörperverwertung zuständig war. Dieser lebte nach seiner Verbannung in den Bergen. Kaiser Barbarossa war empört, dass sich der Schinder auf den Ball geschlichen und noch dazu die Dreistigkeit besessen hatte, mit seiner Gemahlin zu tanzen. Er wollte ihn auf der Stelle enthaupten. Doch der Schinder war schlau und schlug dem Kaiser vor, dass er durch die Berührung der Kaiserin beim Tanz nun ein ehrbarer Mann geworden war. Der Kaiser war vom Schneid des Schinders beeindruckt und ließ ihn statt zu köpfen zum Ritter mit dem Namen “Schelm von Bergen” schlagen. Dieses Geschlecht starb erst 1844 aus. So war aus dem ehrlosen Schinder ein ehrbarer Ritter geworden. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Frankfurts Innenstadt. 🙂

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