Mord in der gefährlichsten Stadt Schottlands

Isabella Mueller @isabella_muenchen Glasgow

Die gefährlichste Stadt in Schottland ist immer noch Glasgow, in der einst die Mörderin Susan Newell ihr Unwesen trieb. Diese war die letzte Frau in Schottland, die als Todesstrafe im Innenhof des Duke Street Prison, dem Frauengefängnis von Glasgow, gehängt wurde. Heute befindet sich das Cathedral House Hotel dort, wo der Geist von Susan Newell bis heute die Hotelgäste nachts auf Trab hält. Doch wen hatte Susan Newell überhaupt ermordet? Susan wurde 1893 als Susan McAllister in Glasgow geboren. Sie wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Ihr erster Mann mit dem sie die Tochter Janet bekam, verstarb im Ersten Weltkrieg. Anno 1923 heiratete Susan den U-Bahnarbeiter John Newell, einen Weiberheld und Trunkenbold. Sie lebten gemeinsam mit ihrer 8 Jahre alten Tochter Janet in der Mietwohnung in der Newlands Street im Glasgower Vorort Coatbridge. Immer wieder kam es zum Streit zwischen den Eheleuten, der darin endete, dass ihnen ihre Vermieterin Mrs. Young die Wohnung kündigte. Danach eskalierte der Streit völlig und Susan ging auf John los, den sie am 19. Juni 1923 erheblich am Kopf verletzte. Dieser informierte daraufhin die Polizei und flüchtete erstmal ins Haus seiner Schwester. Am nächsten Abend gegen 18.45 Uhr klopfte der 13 Jahre alte Zeitungsjunge John Johnston an die Tür von Susan, um dieser eine Abendzeitung zu verkaufen. Susan bat den Jungen herein und nahm ihm eine Zeitung ab. Als dieser das Geld für die Zeitung verlangte, wollte Susan einfach nicht bezahlen. Es kam zum Streit, der damit endete, dass Susan den Jungen einfach erwürgte. Nachdem Susans Tochter Janet vom Spielen nach Hause zurückgekehrt war, half sie ihrer Mutter die Leiche des Jungen in einen Teppich zu wickeln. Am nächsten Tag lud das Mutter-Tochter-Duo das verschnürte Bündel auf einen Gokart. Mit diesem wollten sie die Leiche von Coatbridge nach Glasgow transportieren. Auf dem Weg dorthin hielt ein LKW-Fahrer an, der sie zur Duke Street in Glasgow mitnahm. Als dieser das Gokart samt Bündel herunterlud, sah eine Bewohnerin der Straße, wie ein Fuß herausblitzte. Der LKW-Fahrer bemerkte jedoch nichts. Die Frau beschloss gemeinsam mit ihrer Schwester das Mutter-Tochter-Gespann zu verfolgen. Unterwegs trafen sie einen Mann, der die Polizei alarmieren sollte. Als Mutter und Tochter die Leiche in einem Hinterhof entsorgen und anschließend über die Mauer flüchten wollten, wurden sie von der Polizei verhaftet. Im Polizeiverhör beschuldigte das Mutter-Tochter-Duo, dass John den Zeitungsjungen getötet und sie gezwungen hatte, die Leiche zu beseitigen. Am 18. September 1923 wurde Susan und John Newell der Prozess wegen des Mordes an John Johnston vor dem Gericht Lord Alness gemacht. Da John ein wasserdichtes Alibi hatte, da er zum Tatzeitpunkt auf der Beerdigung seines Bruders war, wurde die Anklage gegen John Newell fallen gelassen. Die Obduktion der Leiche von John Johnston hatte ergeben, dass dieser so brutal erdrosselt worden war, dass seine Luftröhre geplatzt war. Außerdem war aufgrund der Schläge, die er bekommen hatte, ein Teil seines Schädels eingestürzt. Susans Anwalt versuchte ihre Verteidigung damit aufzubauen, dass diese unzurechnungsfähig war, was der Sachverständige der Staatsanwaltschaft Professor John Glaister widerlegte. Susan Newell wurde von den Geschworenen für schuldig des Mordes an John Johnston befunden, der in der Öffentlichkeit nur die „Gokart Tragedy“ und der „Coatbridge-Mord“ genannt wurde. Susann wurde zum Tode durch Erhängen verurteilt. SAusann reichte daraufhin eine Petition beim schottischen Außenminister ein, um die Todesstrafe in eine Zuchthausstrafe umzuwandeln. Doch diese wurde abgelehnt. Am 10. Oktober 1923 wurde die 30 Jahre alte Susan Newell im Duke Street Prison in Glasgow hingerichtet, deren Geist bis heute dort nachts umherwandelt. Dir wünsche ich viel Freude mit meinen Fotos von Glasgow. 🙂


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